Lokalsport Südpfalz „Unter Flutlicht ist immer schöner“

OFFENBACH. Am heutigen Freitag um 19.30 Uhr erwartet der FSV Offenbach den VfR Kandel zum Derby in der Fußball-Verbandsliga. Ob die Elf von Trainer Dietmar Bittner dem VfR mehr zusetzen kann als die vielen Stechmücken, die zuletzt im Queichtal zugegen waren?

Immerhin – nicht nur der FSV weiß, wie sich eine 0:6-Klatsche anfühlt. Eine Woche bevor die Offenbacher in Rodenbach so deutlich abgekanzelt wurden, passierte dem VfR selbiges in Bad Kreuznach. „Natürlich ist es eine schwierige Situation, gerade für uns junge Spieler, aber wir haben einen tollen Zusammenhalt in der Mannschaft, es gibt genug Spieler, die die anderen wieder mitreißen“, berichtet Marcel Meinzer, der mit 18 Jahren jüngste Kicker im FSV-Stammkader. Wegen diesem Zusammenhalt sei er auch dem FSV im Sommer treu geblieben. Beim Karlsruher SC hatte er mittrainiert, ein angedachter Wechsel zerschlug sich wegen eines Trainerwechsels bei den Badenern. „Ich will mich hier entwickeln, genieße das große Vertrauen des Trainers und will dann nach der Schule nach oben wechseln“, so Meinzer, der in Kandel die zwölfte Klasse der IGS besuchen wird. Meinzer ist Herxheimer, spielte zehn Jahre bei der Viktoria, zur B-Jugend folgte sein Wechsel zum FSV. „Er hat eine gute Technik, bekommt deswegen aber in den Spielen auch viel ab. Was ihm noch etwas fehlt, ist der Zug zum Tor“, urteilt der Coach, der ihn als „Riesenfußballer“ bezeichnet und von Glück spricht, dass sich der Wechsel zum KSC zerschlagen hat. „Ich hatte noch Anpassungsschwierigkeiten, daher war ich selten richtig fit. Das ist ausgestanden und ich habe viel gelernt im vergangenen Jahr“, berichtet Meinzer, der dem Mannschaftsrat angehört und am liebsten zentral im Mittelfeld agiert. „Aber ich habe mich an die Außenbahn inzwischen gut gewöhnt.“ Meinzer freut sich auf das Derby: „Man kennt Spieler des Gegners, ich kenne deren Trainer, es wird im Vorfeld mehr darüber gesprochen, es kommen mehr Fans. Und unter Flutlicht zu spielen, ist immer schöner.“ Nun sollen endlich Punkte her: „Das funktioniert aber nur, wenn wir weiter eine super geile Einheit bleiben“, so Meinzer, der früher auch mal Volleyball spielte, gerne joggt und auch beim Herxheimer Carnevalsverein schon aktiv mitgemacht hat. Kapitän Alexander Wiemers hat in Rodenbach etwas abbekommen, droht auszufallen, Gabriel Florea klagt über Probleme mit der Achillessehne. Beim VfR Kandel ist Spielertrainer Christian Burgstahler nach dem 0:1 gegen den ASV Fußgönheim klar: „Die Stabilität in der Abwehr haben wir wieder erreicht, aber in der Vorwärtsbewegung müssen wir uns wieder auf unsere spielerischen Stärken fokussieren.“ Die Schwerpunkte der Trainingseinheiten lagen in den Bereichen Ballbesitz, Passgenauigkeit und schnelles Abspiel. Für deutlich mehr Belebung in der Vorwärtsbewegung sorgte nach seiner Einwechslung Pascal Hüll als offensiver Außenbahnspieler. Der Standardspezialist wurde am 9. August 25 Jahre alt, am gleichen Tag wurde Italiens Superstar Filippi Inzaghi geboren. Durch seine gute Leistung wird Hüll heute wohl in die Startformation rücken. Burgstahler kündigt weitere Änderungen in de Startelf an, er selbst wird wegen eines Außenbandrisses im Knöchel, der nur leichtes Lauftraining zulässt, fehlen. Felix Forstner und Nouredine Amezoug sollen nach schweren Verletzungen langsam herangeführt werden, sie stehen noch nicht im Aufgebot. Die Abstimmung mit seinen Trainerkollegen Michael Scheib und Marc Staiger sieht Burgstahler weit fortgeschritten. Staiger gibt die Kommandos auf dem Platz, Scheib instruiert an der Seitenlinie und trainiert die Torhüter. Burgstahler zeichnet meist für die finale Ansprache vor dem Spiel verantwortlich. Für das Duell beim Lokalrivalen fordert Burgstahler höchste Konzentration. Er sagt: „Der Tabellenplatz hat keine Aussagekraft. Offenbach kann befreit aufspielen. Denn von uns wird ein Sieg erwartet. Dies ist auch unser Ziel.“ Bei den vergangenen acht Duellen gab es vier Remis und zwei Siege für jede Mannschaft. |mame/kebe

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