Lokalsport Südpfalz Und dann gibt es Siebenmeter

ALBERSWEILER (mame/mawa/thc). Riesengroß war der Ärger bei der SG Albersweiler/Ranschbach nach dem 32:33 (13:19) gegen die HSG Eckbachtal in der Handball-Pfalzliga. Strittige Entscheidungen der Schiedsrichter gipfelten in der Schlusssekunde in einem Siebenmeter für die Gäste, den diese selbst wie ein Geschenk empfanden.

Unter einem gellenden Pfeifkonzert verließ das Schiedsrichtergespann die Spielfläche. Selbst Gästetrainer Hans-Jürgen Schuler gestand: „Ich weiß nicht, wofür es den Strafwurf gab. Ich kann nur annehmen, dass jemand durch den Kreis gelaufen ist.“ SG-Trainer Joachim Held war weniger besonnen: „Wir sind heute um den verdienten Punkt betrogen worden. Die Schiedsrichter waren nicht Herr der Lage.“ Helds Mannschaft hatte nicht gut begonnen. Sie geriet gegen zunächst überragend verteidigende Eckbachtaler mit 2:5 in Rückstand. In der Offensive lief alles über den Rückraum und sieben der ersten neun SG-Treffer gingen auf das Konto von Lukas Gerstle, zweimal traf Alexander Igbinedion. Die Außen und der Kreis fanden bei der SG überhaupt nicht statt. Als Gerstle sein Pulver verschossen hatte und sich mit der Brechstange zu helfen versuchte, zog Eckbachtal, gestützt auf den bärenstarken Keeper Tobias Häuselmann (zwölf Paraden in den ersten 30 Minuten), weg: 10:16 (24.). In der 29. Minute erzielte Sebastian Doll das erste SG-Tor vom Kreis zum 12:17. Nach der Halbzeit war es eine Partie zum Wegschauen. Eckbachtal verlor den Spielfluss, ständig war die ruppige Partie unterbrochen, die Schiedsrichter schienen überfordert. Zeitstrafe folgte auf Zeitstrafe, doch die Partie wurde wieder spannend. Eckbachtal kam mit der offensiver eingestellten SG-Abwehr nicht zurecht. Albersweiler kam wieder in Schlagdistanz, auch weil es im Angriff variabler spielte, auch mal Tore von außen erzielte. Immer stärker wurde in der Schlussphase Eliot Igbinedion. Als Karsten Keiser in der 58. Minute das 29:32 warf, schien die Partie entschieden. Zumal die SG in Unterzahl war, nachdem Matthias Doll vom Feld musste. Doch Sebastian Doll sorgte umgehend für den nächsten SG-Treffer. Dann scheiterte der Eckbachtaler Marcel Brüggemann mit dem nächsten HSG-Angriff. Eliot Igbinedion behielt die Nerven und traf in der 59. Minute zum 31:32. Dann scheiterte Keiser völlig frei an Dominic Scheid im SG-Tor. Die SG griff an, Eliot Igbinedion suchte den Abschluss, der Ball war im Tor. Doch Held hatte 25 Sekunden vor dem Spielende die Auszeit beantragt, der Treffer zählte nicht. Elf Sekunden vor Spielende erzielte Igbinedion den regulären Ausgleich, 32:32. Die HSG versuchte den Ball schnell nach vorne zu spielen, die SG verteidigte, der Ball war frei, die Uhr lief ab – und dann gab es Strafwurf. Michael Betz verwandelte gegen SG-Keeper Jochen Christ. „Wir waren zu statisch am Anfang, konnten so die Außen nicht freibekommen und auch den Kreis nicht. Eckbachtal hat in der zweiten Hälfte konditionell etwas nachgelassen und war dann mit der offenen Manndeckung überfordert. Dadurch sind wir drangekommen. Ein Unentschieden wäre dem Verlauf gerecht geworden“, analysierte Held. Auf der Gegenseite ärgerte sich Schuler, war aber auch erleichtert: „Wir müssen nach dem 25:30 ruhiger spielen. Dann wurde Dominic Scheid stärker, das Publikum kam, am Ende hatten wir verdammt viel Glück.“ Die anderen Spiele Schwächen im Abwehrverband in der ersten und teilweise emotionsloses Auftreten in der zweiten Spielhälfte führten zur 34:36 (20:18)-Niederlage der SG Ottersheim/Bellheim/Zeiskam bei der HR Göllheim/Eisenberg. Die SG hatte mit 28:23 geführt. Zunächst konnten weder Timo Bauchhenß noch Tobias Weinerth als Torhüter Impulse geben. Abwehrorganisator Christian Krüger erhielt früh seine zweite Hinausstellung, was Umstellungen notwendig machte. 5:5, 11:11 und 18:18 (28.) hießen die Spielstände. Ein Doppelschlag von Matthias Scheick und Sebastian Mohra brachte die Zwei-Tore-Pausenführung. Mohra landete den ersten OBZ-Treffer nach dem Wiederanpfiff und war mit 13 Toren erfolgreichster SG-Torschütze war. Auch in kämpferischer Hinsicht war er Vorbild. Er erzielte das 23:26, Thorsten Morio das 23:28 (41.). Doch konnte Thorsten Laubschers Mannschaft diese komfortable Führung nicht halten. Die Gastgeber kamen heran, das zehrte an den OBZ-Nerven. Sechs Minuten vor Schluss fiel das 31:31. Auf SG-Seite fand sich kein Spieler, der in dieser Situation Verantwortung übernahm und Struktur in die Angriffsbemühungen brachte. Schließlich kippte die Partie zugunsten der Heimmannschaft. Nächster Gegner der Ottersheimer ist der TV Wörth. Der TSV Kuhardt steht nach seiner 26:33 (15:14)-Heimniederlage gegen Tabellenführer TSV Iggelheim auf Rang acht und am kommenden Samstag in Thaleischweiler unter Druck. Die ersten 20 Minuten gehörten ihm (7:2, 12:7), danach wurden die Gäste immer stärker.

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