Lokalsport Südpfalz Türkgücü will den Löwen wecken

«STEINWEILER.» Der Sonntag bleibt der bevorzugte Spieltag in der südpfälzischen Fußball-B-Klasse Ost. Nur acht Partien sind an anderen Tagen angesetzt. Bei der Vorrundenbesprechung in Steinweiler wurden sechs Teams zum Kreis der Titelanwärter gezählt: TSG Jockgrim II, VfR Sondernheim, FV Türkgücü Germersheim, FC Neupotz, TSV Venningen/Fischlingen und SV Erlenbach.

Zunächst stand der Rückblick auf einen spannenden Titelkampf im Fokus. Staffelleiter Otto Rassenfoß konstatierte: „Die Meisterschaft war umkämpft wie noch nie in den letzten Jahrzehnten. Wir durften bis in den Mai hinein einen Fünfkampf erleben.“ Am Ende setzte sich der FC Bavaria Wörth durch. Auch der SV Viktoria Herxheim II ist in die A-Klasse aufgestiegen, er behielt in drei Relegationsspielen gegen den West-Vize FV Queichheim die Oberhand. Torschützenkönig war Diar Ramadani (SV Erlenbach) mit 36 Treffern vor Manuel Kober (TSV 08 Freckenfeld/25) und Sondernheims Spielertrainer Andre Nenning (24). In der Meisterschaft fielen 917 Tore, zu den Spielen kamen 25.726 Fans. Zuschauerkrösus war der FC Viktoria Neupotz mit 2420 Besuchern, gefolgt vom VfR Sondernheim (2285). Auf das geringste Interesse stießen die Partien in Jockgrim (1125) und Scheibenhardt (1083). In der Fair-Play Wertung sieht man einen leichten Rückgang bei den Karten im Vergleich zum Vorjahr. 837 Verwarnungen bedeuten 38 weniger, 34 Gelb-Rote Karten sind zwölf weniger. Rote Karten gab es 31 statt 27. Die fairsten Teams stellten die „Zweiten“ aus Herxheim und Jockgrim. Die TSG II und Bavaria Wörth kamen ohne Rote Karte aus. Rassenfoß verurteilte das Verhalten von zwei Vereinen „aus dem Nordosten der Klasse“: Der FV Germersheim und der VfR Sondernheim zeichneten mit neun und zehn Feldverweisen für fast ein Drittel der Gesamtzahl (65) verantwortlich. Beide Teams sind die Schlusslichter der Fairnesstabelle. 72 Urteile bedeuteten 995 Euro für den Verband. Mit den Aufsteigern VfL Essingen und TuS 08 Schaidt II kehren zwei altbekannte Vereine in die B-Klasse Ost zurück. Die Staffel umfasst 15 Teams. Jockgrims Trainer Michael Koch („Wir haben eine ganz junge Mannschaft“) weist die Favoritenrolle ebenso von sich wie Venningens Sportdirektor Timo Schubart: „Der Aufstieg ist ein mittelfristiges Ziel, aber definitiv nicht für diese Saison.“ Konstantin Wolf vom VfR Sondern-heim wäre nach dem „Verlust von zwei absoluten Leistungsträgern“ mit einem einstelligen Tabellenplatz zufrieden. Ersin Kalem vom FV Türkgücü Germersheim sagt: „Ja, wir wollen den Löwen wecken und in die A-Klasse aufsteigen.“ Der FVT hat zahlreiche Spieler aus höheren Klassen in Baden verpflichtet, er spielt weiterhin auf dem Areal des VfR Sondernheim. Stadtrivale FV Germersheim steht vor einem Umbruch: Nur drei Spieler der Vorsaison sind geblieben, Spieler aus der abgemeldeten zweiten Mannschaft werden hochgezogen. Zuversicht herrscht beim letztjährigen Schlusslicht FC Leimersheim nach dem Kreispokalsieg der A-Jugend. Neun Spieler dieses Teams rücken hoch. Schiedsrichterobmann Maximilian Sitter nannte zwei Beispiele für „unsportliches Verhalten bei einem Strafstoß“, die mit indirektem Freistoß für den Gegner geahndet werden: abruptes Abstoppen des Schützen unmittelbar vor dem Ball oder das Vortäuschen eines anderen Schützen, wenn sich zum Beispiel ein anderer Spieler als der Schütze den Ball zurechtlegt. Bei Pokalspielen kann künftig in der Verlängerung ein vierter Akteur eingewechselt werden. Rückwechsel sind weiterhin nur in Punktspielen möglich.

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