Lokalsport Südpfalz Selten blödes Gegentor

91-90999854.jpg

OFFENBACH. Mit großer Zuversicht ging der FSV Offenbach gestern das Verbandsligaspiel gegen einen Konkurrenten im Abstiegskampf an. Ernüchtert verließ er das Queichtalstadion nach der 0:2 (0:0)-Niederlage gegen SG Eintracht Bad Kreuznach. Ein selten blödes Gegentor brachte die Entscheidung – weil, wie Trainer Thomas Wünstel anmerkte, beste eigene Möglichkeiten ausgelassen wurden.

Gerade hatte Gustavo Felix Rudy für Kapitän Alexander Wiemers das Feld betreten. Der kompakte Angreifer sollte in der Offensive neuen Schwung bringen. Es folgte ein langer Ball der Gäste, mal auf Verdacht in den FSV-Strafraum gedroschen, mit der Hoffnung, dass ein Mitspieler irgendwie etwas damit anzufangen wüsste. Er schlug im FSV-Tor ein. „Der Ball war so lange in der Luft, dann springt er auf, unser Torwart hat da keine Schuld, kommt einfach nicht hin, der muss vorher geklärt werden“, sagte Wünstel zur entscheidenden Situation, bei der man als Keeper selten dämlich aus der Wäsche schaut. Zumal der Tabellenletzte seine Sache nach etwa zehn Minuten mit Anlaufschwierigkeiten recht gut gemacht hatte, auf den Sieg drängte. Die Aggressivität im Zweikampf stimmte, der FSV versuchte hoch zu verteidigen, den Gegner früh zu stören, wobei die beiden Spitzen, Alexander Mellein und Alexander Wiemers, die ersten Verteidiger waren. Vor allem im Mittelfeld biss sich der FSV nach und nach immer besser in die Zweikämpfe und konnte das auch nutzen, um sich dem Eintracht-Tor zu nähern. Philippe Benders Hereingabe konnten die Gäste gerade noch klären, die nachfolgende Ecke sorgte wieder für Gefahr, aber kein Offenbacher schaffte es, den Ball über die Linie zu drücken (13.). Zehn Minuten später landete ein Mandery-Abschlag bei Mellein, der zum Solo ansetzte und gefoult wurde. Schiedsrichter May sah keine Notbremse und beließ es bei Gelb für SG-Verteidiger Pascal Missal. Wiemers schwache Ballannahme verhinderte eine hundertprozentige Tormöglichkeit (31.), ehe eine Minute später Mandery in höchster Not zur Ecke klärte. Unglaublich oft standen die Gäste im Abseits, ehe die Führung fiel. Und auch danach wurden sie immer wieder zurückgepfiffen, weshalb der FSV noch auf einen Punkt hoffen konnte. Mellein vergab die Riesenchance in der 78. Minute. Völlig frei kam er zentral aus acht, neun Metern zum Kopfball, setzte diesen gut gegen die Laufrichtung von Gästekeeper Sinan Aydin, doch auch am Tor vorbei. In der Nachspielzeit hielt Marcel Meinzer, der wieder besser in Tritt findet, seine inzwischen auf Dreierkette umgestellte Elf zunächst im Spiel, als er auf der Linie per Kopf Brian Huths Schuss klärte. Eine Minute später brachte eine Einzelleistung von SG-Kapitän Tim Hulsey die Entscheidung, als der sich links durchtankte, einige FSV-Abwehrspieler austanzte und eiskalt im langen Eck vollstreckte. „Wir sind sehr erleichtert. Das Spiel war nicht hochklassig, aber Offenbach ist nicht so schlecht, wie die Tabelle es derzeit darstellt. Hier zu gewinnen war nicht selbstverständlich, am Ende auch glücklich, weil das Spiel, wenn man es neutral betrachtet, ein typisches Unentschieden-Spiel war“, sagte Gästetrainer Thomas Wunderlich. „Das Zustandekommen der Niederlage ist bitter. Wir haben uns heute für den Aufwand nicht belohnt. Vielleicht haben wir in der nächsten Woche das Glück, das uns heute gefehlt hat“, meinte Wünstel. So spielten sie FSV Offenbach: Mandery - Steigner (70. Jannik Jorissen), Evrard, Sorien Jorissen, Hayes - Bender, Hörner, Meinzer, Mittenbühler (74. Mustafa) - Wiemers (62. Rudy), Mellein Eintracht Bad Kreuznach: Aydin - Missal, Simioanca, Cevirmeci, Flühr - Umbs - Sperling (46. Gilles), Darcan, Hulsey - Mecking (76. Morchid), Lind (90. Huth). |mame

x