Lokalsport Südpfalz Pokal-Aus für FSV Offenbach

HERXHEIM/KANDEL. Die Viktoria Herxheim hat gestern Abend die Machtverhältnisse im SÜW-Fußball auf den Kopf gestellt. Der Landesligist warf den Verbandsligisten FSV Offenbach mit 2:1 (0:1) vor 410 Zuschauern aus dem Verbandspokal.

„Wir haben zwei verschiedene Halbzeiten gesehen.“ In dieser Einschätzung waren sich die Trainer Christian Slatnek (Viktoria) und Dietmar Bittner einig. Der FSV-Coach sah vor der Pause eine deutliche Leistungssteigerung seiner Mannschaft gegenüber den Meisterschaftsspielen. Es wurde druckvoller gespielt, die Pässe waren genauer und der Zug zum gegnerischen Strafraum deutlich erkennbar. Der spielende Coach Slatnek sieht ebenfalls einen kontinuierlichen Aufwärtstrend bei seinen Schützlingen, die hier und da in der Abwehr noch individuelle Fehler im Stellungsspielerkennen ließen. Die erste große Chance in der Partie hatte die Viktoria in der 18. Minute im Anschluss an einen Eckball. Torhüter Dennis Mandery reagierte auf der Torlinie bei mehreren Ansätzen der Viktoria-Angreifer glänzend. Aus der Bedrängnis heraus kamen die Gäste immer besser in Fahrt. In der 29. Minute fiel das 0:1, Jannik Jorissen staubte nach einem Pfostenknaller ab. Der Führungstreffer beflügelte die Gäste. Den Vorsprung hätten sie ausbauen können. Nach der Halbzeit besann sich Herxheim statt dem Kurzpassspiel mit vielen Ballverlusten mehr auf ein weiträumig angelegtes Spiel, bei dem die schnellen Außen mit ihren Querpässen immer wieder für Gefahr sorgten. In der 56. Minute hatte der FSV Glück, Tim Hörner lenkte das Leder an die eigene Querlatte. Dann der große Auftritt von Herxheims Neuzugang Ismael Imre: Eine Minute nach dem Fast-Eigentor macht er sich in halb rechter Position auf und davon und lässt Mandery beim 1:1-Ausgleich keine Abwehrchance. Nur einmal noch stand der FSV vor der erneuten Führung, Daniel Evrard vergab (79.). In der 84. Minute fiel die Entscheidung. Wieder war es Imre, der eine Kombination mit einem satten Schuss zum 2:1 abschloss und die Herxheimer Fans zu Freudentänzen animierte. Der FSV hatte in der Schlussphase nicht mehr die Kraft, um das Blatt noch einmal zu wenden. Herxheim verwaltete den knappen, aber verdienten Vorsprung über die Zeit. Mit einem 4:1 (1:1) über den Ludwigshafener SC im Verbandsliga-Duell zieht der VfR Kandel in die nächste Runde ein. Die Partie vor 92 Zuschauern im Bienwaldstadion hatte allenfalls mäßiges Niveau. Die frühe Führung durch Florian Hornig (2.) nach einem Flachschuss von der Strafraumgrenze verlieh den Rasenspielern keine Sicherheit. Nach 25 Minuten gelang Erik Rehhäußer nach gutem Zuspiel von Julien Jubin der Ausgleich. In der 40. Minute scheiterte Hornig mit einem Strafstoß an Gästekeeper Niklas Wiegand. LSC-Spieler Chris Chorrosch hatte eine Flanke von David Wagner mit der Hand abgefälscht. Nach der Pause agierten beide Teams zerfahren, viele Fehlpässe verhinderten klare Torchancen. Die Rasenspieler stellten erst in der Schlussphase die Weichen auf Sieg. Hornig traf nach einem Solo aus halb rechter Position zum 2:1 in der 82. Minute. Zwei Minuten später sorgte Neuzugang Stefan Heinrichs mit seinem ersten Pflichtspieltor zum 3:1 für die Entscheidung. Hornigs dritter Treffer zum 4:1 fiel mit dem Schlusspfiff. Der Sieg fiel in einem ausgeglichenen Spiel zu hoch aus. Kandels auffälligster Akteur Hornig war erleichtert: „Es ist mir nicht wichtig, drei Treffer markiert zu haben. Entscheidend ist, dass wir eine Runde weiter sind.“ Auch für die TSG Jockgrim geht’s weiter: 1:0 gewann sie beim A-Klassist DJK Eppstein, Team von Halil Kaya. Torjäger Nico Pfrengle schoss die Südpfälzer in die vierte Runde. Es war gut eine Stunde gespielt in Eppstein, als die bis dahin gut mitspielende DJK einmal nicht nah genug am Jockgrimer Torjäger war. Der zog einfach mal aus der Distanz ab und überwand Tobias Renner im Eppsteiner Tor zum entscheidenden Treffer an diesem Sommerabend. Der A-Klassist verließ am Ende trotzdem erhobenen Hauptes den Platz. Denn ein Klassenunterschied war über weite Strecken nicht zu spüren. Die DJK war immer wieder bemüht, die schnellen Roberto Bertolotti, Giuseppe Moncada und Ilia Kapitanov mit langen Bällen in die Spitze zu schicken. Die Offensivkräfte der Eppsteiner waren bei der TSG-Defensive aber gut aufgehoben. Pech, dass Kapitanov nach Kaya-Zuspiel den Ball nicht sauber traf (17.). Am gefährlichsten wurde es für Jockgrims Keeper Marc Bayer, als er eine Kopfball-Verlängerung seines eigenen Verteidigers Matthias Daemrich halten musste (38.). Ein Freistoß von Pfrengle (15.) und ein harmloser Distanzschuss von Newill (35.) waren noch die aufregendsten Offensivaktionen des Favoriten. „Wenn wir das Spiel machen müssen, ist es häufig schwierig für uns“, bekannte TSG-Coach Daniel Ochsenreither. Wer weiß, wie es gelaufen wäre, wenn dem agilen Roberto Bertolotti nicht der Ball über den Span gerutscht wäre (53.). Dann fiel aus dem berühmten Nichts heraus die Führung für die Gäste. TSG-Trainer Daniel Ochsenreither freute sich über seine „Lebensversicherung“ Pfrengle. „Er ist immer gut dafür, ein Spiel zu entscheiden.“ Der TB Jahn Zeiskam verlor 0:1 beim VfR Grünstadt. |som/kebe/tc

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