Lokalsport Südpfalz Mit dem besten Material in Streufdorf

OFFENBACH. Als Mitfavorit im Kampf um den Titel bei der Deutschen Meisterschaft der U23 im Zeitfahren ist der Offenbacher Joshua Stritzinger am Dienstag nach Thüringen gereist. Er wollte sich auf der 41 Kilometer langen Strecke um Streufdorf gut vorbereiten auf den Wettkampf am heutigen Freitag. Ab 8.30 Uhr geht es im Minutentakt los.

Stritzinger könnte für den nächsten großen Erfolg eines südpfälzischen Radsportlers sorgen, nachdem Pascal Ackermann am Sonntag Deutscher U23-Meister im Straßenrennen wurde. „Ich habe ihm gleich gratuliert und mich mit ihm gefreut, gerne würde ich jetzt nachziehen“, so Stritzinger, der in den beiden vergangenen Jahren mit Ackermann bei „rad-net Rose“ fuhr und im Winter zum Team Christina Jewelry wechselte. Nach Jahren des Misserfolgs, ausgelöst durch Krankheiten und Sturzverletzungen, laufe es endlich nach Plan. „Es ist wie ein Neuanfang, aber natürlich fehlen mir die beiden Jahre auch ein Stück weit“, berichtet der 20-Jährige. Für das Zeitfahren fühlt er sich gut gerüstet. Die am Sonntag zu Ende gegangene Oberösterreich-Rundfahrt „war sehr wichtig für die Vorbereitung“, erklärt der Rennfahrer. Im Winter hat er viel investiert. In sein Material, in die Optimierung der Position. Mit dem Ergebnis ist er zufrieden: „Ich denke, es gibt kaum noch Verbesserungsmöglichkeiten, was das Material angeht.“ Der Deutsche Meister im Mannschaftszeitfahren weiß, dass die Aerodynamik im Zeitfahren mindestens so wichtig ist wie gute Beine. Wenn beides passt, sind Titel möglich, so wie bei der Landesmeisterschaft im Mai, als Stritzinger den hoch gehandelten Julian Braun (Kuota-Lotto) hinter sich ließ. Am Sonntag beim Straßenfahren in Erfurt (11.30 Uhr, 14 Runden, knapp 216 Kilometer) soll es eine Medaille werden für Stritzinger; doch er weiß, dass dafür alles stimmen muss: „Es kann so viel passieren. Ein Defekt, ein Sturz auf glatter Straße, eine schlechte Tagesform.“ Stritzinger liegt die Zeitfahr-Strecke, die mit 41 Kilometern ungewöhnlich lang ist für die U23-Klasse. Auch wenn er es nicht direkt anspricht, der Offenbacher weiß, dass er oft damit zu kämpfen hatte, die eigenen hohen Ansprüche zu erfüllen: „Ich darf einfach nicht darüber nachdenken.“ An seinem Rad hat er vorne extra für das Rennen ein größeres Kettenblatt montiert. Seine Übersetzung: 56x11. Um den großen Gang auch wuchten zu können, hat er zugenommen, wiegt nun bei 1,90 Metern Körpergröße 72 Kilogramm, fünf mehr als im Vorjahr, als er auch am Berg seine Stärken entfalten wollte. Sollte Stritzinger heute siegen, ist ihm die Teilnahme an der Weltmeisterschaft wohl nahezu sicher, auch wenn er zu seinem Bundestrainer Ralf Grabsch derzeit keinen Kontakt deswegen hatte: „Ich weiß aber, dass er weiter auf mich schaut“, ist sich der Radsportler sicher. Pascal Ackermann hingegen wird die Beine etwas hochnehmen: „Ich fahre quasi als Quotenmann wegen der U23-Wertung in der Bundesliga“, sagte der Deutsche U23-Straßenmeister. |mame

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