Lokalsport Südpfalz Mit blanker Brust aufs Siegertreppchen

BIRKWEILER (thc). Nach drei Kilometern wird es richtig steil beim 7. Hohenberg-Trial. Zwei Kilometer sind es noch bis zur Wende auf dem „Gipfel“. „Ein hartes Stück“, sagt der Eisenberger Max Kirschbaum. „Gerade nach dem Wechsel auf die zweite Runde habe ich nicht geglaubt, dass es so funktioniert.“ Es hat funktioniert am Samstagnachmittag bei angenehmen Temperaturen in Birkweiler. In 1:32:23 std gewann Kirschbaum den Halbmarathon, zwei Runden Auf und Ab.

Kirschbaum lief den Halbmarathon mit blanker Brust. Gut zu sehen der Brustgurt. Zwischen 173 und 175 Puls zeigte der Messer ihm an. Bis auf wenige steile Kurven, „da ist es effizienter, wenn man geht“, lief er die Strecke durch. Den Fauxpas mit der Bekleidung, eigentlich wirbt er mit dem Trikot für das familiäre Autohaus, erklärte er so: „Ich habe das Trikot beim Beschriften. Den ganzen Morgen habe ich da niemand erreicht, ich habe mich tierisch geärgert.“ Im Ziel war der Ärger längst verflogen, Kirschbaum griff sich Wasser, einen Apfel, stellte sich für ein Foto mit dem Zweitplatzierten, dem schnellen Italiener Luigi De Franceschi (1:34:51). Der hatte sich auf der zweiten Runde Benjamin Pukalla vom TuS Heltersberg (am Ende Dritter in 1:36:47) und Patrick Breitkopf von der LG Schefflenztal geschnappt. Kirschbaum (44:40 min), Pukalla, Breitkopf, De Franceschi war die Reihenfolge nach der ersten Runde. Hinter ihnen kam der 10,55-km-Sieger ins Ziel, Martin Kohlmann von der SG Stern Mannheim. Seine Zeit: 46:53 min. Dann ging Stefan Hintze, der Pfälzer Berglaufpokalsieger 2012 von der Laufgemeinschaft der Deutschen Ultramarathon-Vereinigung (LG DUV), auf die zweite Runde. Bei den Frauen führte Carina Weidler (TuS Heltersberg) aus Stelzenberg, 52:35 min war die Durchgangszeit, vor Eva Katz vom RC Vorwärts Speyer, die nach Babypause wieder startete. Zwischen ihnen lief die 10,55-km-Siegerin, Monika Frenger von der TSG Kaiserslautern, zur Zeitmessung durch: 52:54 min. Mancher, der den Halbmarathon laufen wollte, hörte nach einer Runde auf, wenige, die eine Runde laufen wollten, hängten die zweite Runde hintendran. Pukalla machte sich keinen Stress. „Es war schön, gemütlich“, sagte der 27-Jährige, der Vater geworden ist, auch wegen einer beruflichen Weiterbildung zwei Jahre pausiert hatte. Er, zum ersten mal in Birkweiler auf der langen Strecke, die seit 2013 angeboten wird, horchte auf sein Inneres. Sich zu orientieren, war einfach: „Der Weg ist super ausgeschildert, überall hängen Fähnchen.“ Auch Weidler, die Frauen-Siegerin, die auf den letzten Metern von der 10-km-Siegerin ins Ziel begleitet wurde, hatte Freude. Nach ihrem Start vergangene Woche bei der Zugspitz-Trail-Run-Challenge, drei Etappen, habe sie die ganze Woche über nur auf dem Spinning-Rad gesessen, erzählte sie. Ihre Devise: sehen, was geht. Es ging sehr gut. Die 26-Jährige: „Ich habe gedacht, im Vergleich mit der Challenge kann es nur langweilig werden, aber die Strecke war hammergeil.“ Am Start/Ziel applaudierten gut 100 Leute den Läufern. Dritte beim Halbmarathon war Pia Winkelblech vom TSV Kandel.

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