Lokalsport Südpfalz „Man kommt aus der Hölle wieder heraus“

Der Lauf 2015. Vorn Christoph Burkhart.
Der Lauf 2015. Vorn Christoph Burkhart.
Herr Schmidt, waren Sie heute schon im Keller und haben geklagt?

Nein. Ich war im Wald. Ich bin guter Dinge. Sie bieten ein Riesenspektakel in dem kleinen Ort. Unter den 60 Trail-Runnern sind zwei Handvoll der Männer- und Frauenklasse, sonst Senioren und U18. Enttäuschend, oder? Es ist wohl so, dass es eine Tendenz gibt und Leute sich nicht mehr so gern den Berg hoch quälen. Wir bleiben hartnäckig. Es ist schon sehr extrem, was wir bieten. Es wird so steil, dass nur ein Zehntel der Teilnehmer den Berg hoch läuft und die anderen gehen. Dabei ist es sehr schön. Wir haben wieder einen neuen Pfad drin. Sie haben die Veranstaltung liebevoll auf Ihrer Homepage beschrieben. Körner aufheben auf der Rauhberg-Schleife, das dicke Ende wird noch kommen, raten Sie für den Trail Run. Ist der Höllenberg-Trail der südpfälzische Zugspitz-Ultratrail, der ebenfalls ansteht? Der Zugspitz-Ultratrail ist ungleich attraktiver. Bei uns ist es so ein Schnupperkurs. Wir werden vielleicht nächstes Jahr auf den Termin reagieren, dann kämen bestimmt viel mehr Läufer der Landauer Running-Company. Wie oft sind Sie schon den Trail gelaufen? Ich laufe die Strecke jede Woche einmal von März bis etwa Oktober. Ich kann mittlerweile durchrennen. Sie kündigen Zuschauer an, die den Teilnehmern „Hölle, Hölle, Hölle“ zurufen, und Musiker, die ihnen einheizen. Das werden doch keine Statisten sein? Die Musik macht Michael Zobeley, der macht das gut. Und oben haben wir immer den ,Kindergottesdienst’ in Engelskostümen. Es fehlt nur noch der Pfarrer, ihn bring’ ich auch noch so weit. Bei aller Anstrengung: Es geht auch um Spaß. Wie viele Stunden Vorleistung stecken im Wettbewerb? Auszeichnen der Strecke: Zwei Mann waren vier Tage unterwegs. Aufbau Start-Zielbereich. Ich denke, 100 Stunden sind nicht übertrieben. Kann man sich beim Trail verlaufen? Es ist alles ausgezeichnet, an schwierigen Stellen haben wir Streckenposten. Jeder muss sich in jedem Moment sicher fühlen. Es ist eher zu viel ausgezeichnet. Man kommt aus der Hölle wieder heraus. Auch den Brunnenlauf bieten Sie noch an? Der Brunnenlauf ist Höllenberg light. Viele wollen das Feeling mitnehmen. Haben Sie schon auf die Einträge auf der Homepage reagiert? Eine Frau meinte, so hinterm Mond sei Spirkelbach doch nicht, um Männern tatsächlich zweimal das Preisgeld der Frauen zu geben. Wir haben in den ersten fünf Jahren Frauen dasselbe gegeben. Manchmal war das Podium nicht mal vollständig besetzt bei den Frauen. Dasselbe Preisgeld wäre dann gerechtfertigt, wenn ungefähr so viele Frauen starten würden wie Männer. Bis wann kann ich melden? Voranmeldung bis Freitag, Nachmeldung bis eine halbe Stunde vor dem Start. Wer gewinnt den Trail-Run? Wenn Jonas Lehmann vom TuS Heltersberg kommt, dann er. Wir haben einen 950-Meter-Abschnitt mit 200 Metern Höhenunterschied. Das ist auch für den Bergläufer Lehmann eine Herausforderung. Zur Person Frank Schmidt ist Förster von Beruf. Gerade war der 52-Jährige in Arnsberg zu einer „Bund-Länder-Abstimmung“. Ein „Revier“ hat er nicht: Er ist Sachbearbeiter für Waldschadenserhebung. Und Ansprechpartner, wenn es um Trail-Guides geht. | Thomas Cattarius

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