Lokalsport Südpfalz Lobe in der schnellsten Mannheimer Staffel

NÜRNBERG. Gold und Bronze haben zwei Athletinnen, die in der Südpfalz groß wurden, bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Nürnberg geholt: Ricarda Lobe auf Position drei in der Gold-Staffel der MTG Mannheim und Hanna Klein als Dritte über 1500 Meter für die SG Schorndorf. Überzeugend auch: Hochspringer Sebastian Schultz vom TV Rheinzabern.

So schnell war noch keine Mannheimer Staffel: 43,42 Sekunden sind Vereinsrekord. Nach Yasmin Kwadwo kam Alexandra Burghardt, die übergab an Ricarda Lobe, die wiederum Verena Sailer ins Rennen schickte. „Es ist total super, vor solch einer Kulisse zu laufen und zu gewinnen“, meinte die Landauerin Lobe, die einen Staffelsieg als „mal was ganz anderes“ bezeichnete. „Wir hatten uns vorher gesagt: nur Sicherheitswechsel, damit ja nichts passiert, und dann ist doch so eine tolle Zeit herausgekommen.“ Eine tolle Zeit lief auch Hanna Klein. Einst bei Isolde Meier beim LCO Edenkoben ins Training gegangen und längst ins Schwabenland umgesiedelt, lief sie über 1500 Meter fast drei Sekunden schneller als bisher: 4:09,91 Minuten. Mit Herz und Mumm blieb sie dran an Maren Kock, der Siegerin, es sah in der Zielkurve sogar so aus, dass sie Konstanze Klosterhalfen doch noch packen kann, aber es reichte nicht ganz. 66 und 33 Hundertstelsekunden fehlten ihr zu Gold und Silber, aber mit Bronze konnte die 22-Jährige echt zufrieden sein. Ein ganz besonderes Problem musste Sebastian Schultz meistern: „Bis zwei Stunden vor dem Wettkampf stand ich auf keiner Liste, ich habe das dann selbstständig klären müssen. Aber es ging ja gut aus“, sagte er erleichtert. Das Einspringen auf der extrem weichen Bahn klappte überhaupt nicht, die 2,10 Meter schaffte er erst im dritten Versuch, dafür die 2,15 im ersten. „Ich hatte mich noch mal zusammengerissen, mein bester Sprung in diesem Jahr und der beste seit vier Jahren. Mit Platz sechs kann ich sehr zufrieden sein“, sagte der Polizeikommissaranwärter, der gerade in Wörth „mit sehr viel Spaß und mit Kollegen, die Sinn für den Leistungssport haben“ ein Praktikum macht und im nächsten Jahr dorthin für acht Monate zurückkehrt. Vier Südpfälzer als verschworenes Quartett und als Pfalz-Mannschaft am Start: Die Sprintstaffel mit Felix Schulze (1. FCK), Florian Hochdörffer, Stefan Estelmann (beide TV Nußdorf) und Nicolai Leuthner (Germersheim) lief in 41,09 Sekunden auf Platz zehn. Startläufer Felix Schulze kommentierte mit einem lachenden und einem weinenden Auge: „Saisonbestzeit zum Jahreshöhepunkt, da kann man ja nicht meckern. Aber dem Pfalzrekord von 40,92 Sekunden laufen wir immer noch hinterher, die Wechsel waren wieder nicht einwandfrei“. Die Vier haben den Rekord drin. Aber nicht, wenn sie so lange warten müssen wie am Sonntag. Bestimmt 15 Minuten mussten sie auf der Bahn ausharren. Die Zeitmessanlage ging nicht. Es ist ganz sicher nicht das Jahr des Patrick Zwicker (21). Der Offenbacher, 2013 U20-Europameister in Rieti und dann zum LC Rehlingen gewechselt, hat nach seiner schweren Fußverletzung am 29. Januar in Düsseldorf über 800 Meter nicht wieder den Anschluss gepackt. Irgendwann wird dann ein langer mühevoller Kampf zur Kopfsache, aber Zwicker, der Kämpfer, wird neu aufbauen und wieder kommen. Der 20-jährige Oleg Zernikel (ASV Landau), mit 5,30 Meter Neunter bei seiner ersten DM-Teilnahme, hat in Nürnberg hoffentlich einen guten Effekt erzielt: den Lerneffekt. Er war ja erst auf den letzten Drücker qualifiziert.

x