Lokalsport Südpfalz Jahn Zeiskam kommt auf den Arzt

ZEISKAM/KANDEL (kebe). Am dritten Spieltag haben die drei südpfälzischen Fußball-Verbandsligisten Heimspiele. Während der FSV Offenbach wegen des DFB-Pokaleinsatzes von Alemannia Waldalgesheim gegen Bayer Leverkusen erst am kommenden Dienstag spielt, treten der VfR Kandel (gegen die SG Rieschweiler) und der TB Jahn Zeiskam (gegen den FV Dudenhofen) am Sonntag um 15 Uhr an.

Zufriedenheit herrscht bei den Rasenspielern nach dem 3:0 an der Haidmühle gegen den gastgebenden VfL Neustadt. „Wir haben genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen und gemeinsam besprochen haben“, konstatiert Kandels Coach Christian Slatnek in seiner Nachschau. Die Mannschaft habe bei den Zweikämpfen von Beginn an die erforderliche Gegenwehr an den Tag gelegt, um dann durch geschicktes Kombinationsspiel die Begegnung zu entscheiden. Slatnek geht davon aus, das die SG Rieschweiler morgen aus einer kompakten Defensive agieren wird, um dann wie beim Sieg in Zeiskam Nadelstiche zu setzen. Er erwartet von seinen Team ein konzentriertes Spiel nach vorne. Cristian Cenusa und Patrick Tolbert werden weiterhin verletzungsbedingt fehlen. Eines seiner letzten Spiele in diesem Jahr für den VfR bestreitet Felix Forstner. Der 21-jährige Allrounder in der Offensive absolviert ein Studium als Wirtschaftsingenieur in Kaiserslautern und wünscht sich zu seinem vorläufigen Ausstand einen Heimsieg. Ab September zieht er für ein Auslandssemester nach Irland und steht erst wieder im nächsten Jahr zur Verfügung. Für den VfR ist dies ein monatelanger Verlust. Fritz Kern bezeichnet Forstner als einen seiner Musterschüler, Slatnek sagt: „Er ist ein richtiger Spaßvogel, der nicht alles so ernst nimmt. Auf dem Platz hat er die Qualität, mit wenigen genialen Aktionen ein Spiel für sich zu entscheiden.“ Der 21-jährige Steinweilerer hat die Passion für den Ballsport quasi in die Wiege gelegt bekommen. Seine Mutter Carmen war in Wörth eine hervorragende Handballerin. Vater Bernd genießt als Schiedsrichter einen guten Ruf, sein Onkel Hans-Peter Schloss war als Präsident und Trainer eine Ikone in besseren Zeiten der Fußballer des FC Bavaria Wörth. In der Jugend wurde Forstner beim VfR Kandel, auf dem Betzenberg und beim FSV Offenbach ausgebildet. Für seinen Verbleib in der Bienwaldstadt seit fünf Jahren nennt er drei Gründe: Verständnis für sein zeitintensives Studium, viele Freundschaften innerhalb der Mannschaft und enges Zusammenrücken nach Niederlagen. Mit breiter Brust wird der Gegner aus der Südwestpfalz anreisen. Die beiden Siege gegen Zeiskam und den Titelfavoriten Fortuna Mombach hätte der SG nach dem personellen Umbruch niemand zugetraut. Es klingt fast wie Understatement, wenn der neue Coach Björn Hüther sagt: „Wir sind eigentlich ganz gut in die Runde gestartet und könnten in Kandel mit einem Remis durchaus zufrieden sein.“ Wider Erwarten ist es Rieschweiler gelungen, die Abgänge von sechs Stammspielern durch Neuzugänge aus unterklassigen Vereinen zu kompensieren. Hüther nennt vor allem drei Neue, die für den sportlichen Erfolg stehen: Florian Opitz, Manuel Megel und Dennis Müller. Der letztjährige Trainer Tobias Weis (Ex-Profi beim Karlsruher SC und der SG Wattenscheid 09) fungiert nun als Abteilungsleiter Fußball. Auf seinen gleichnamigen Cousin Christoph muss die VfR-Defensive ein besonderes Augenmerk legen. Dem genialen Techniker gelang in jedem Spiel ein Treffer. Der TB Jahn Zeiskam ist wie im Vorjahr mit zwei Niederlagen in die neue Verbandsligasaison gestartet. Im August 2013 folgte auf den Fehlstart eine historische Serie, Zeiskam blieb bis zum Ende der Vorrunde ungeschlagen und spielte bis zum April um den Aufstieg mit. Nun soll erneut im dritten Spiel des Jahres der Schalter umgelegt werden. Nicht enttäuscht, aber unzufrieden zeigt sich Trainer Sahin Pita und meint: „Einige meiner Spieler haben noch nicht verinnerlicht, dass wir uns mitten in der Punkterunde befinden. Am Sonntag erwarte ich eine deutlich Gegenreaktion auf die bisherigen Leistungen.“ Obwohl er Vertrauen in die Qualität des Kaders hat, wurmen ihn die drei Gegentore beim Aufsteiger TuS Rüssingen. Er führt sie auf mangelnde Konzentration in allen Mannschaftsteilen zurück. Auf die vielen Verletzungen und langen Pausen einiger Stammspieler hat der Verein reagiert. Künftig fällt die medizinische Betreuung in den Zuständigkeitsbereich von Werner Jung, Leiter der Chirurgie in einem Landauer Krankenhaus. Während Christopher Koch wegen seines Mittelfußbruchs noch länger ausfällt, konnten Engin Koc (Leistenbeschwerden) und Eric Kiefer (Rückenprobleme) wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Florian Simon, seit 2012 beim TB Jahn, und Neuzugang Felix Sitter nimmt Pita von der Kritik aus: „Beide sind in jedem Training und legen immer die erforderliche Einstellung an den Tag.“ Der in der Defensive vielseitig einsetzbare Sitter kam von der Viktoria Herxheim. Er wurde in der Jugend bei Phönix Schifferstadt und Phönix Bellheim ausgebildet. Sitter absolviert bei den Stadtwerken Karlsruhe ein Duales Studium als Mechatroniker und hat sich in Zeiskam gut eingelebt. „Ich kann hier noch einiges dazu lernen“, sagt er. „Mit Einsatz und Willen können wir am Sonntag auch erstmals punkten.“ Dudenhofens Trainer Christian Schultz sieht seine Elf wegen seiner langen Verletztenliste in der Außenseiterrolle. Er war mit der zweiten Hälfte bei der 1:3-Niederlage im Testspiel unter der Woche gegen den 1. FC Kaiserslautern II durchaus zufrieden. Unter den sechs verletzten Spielern befinden sich Leistungsträger wie Kevin Fischer, Mathias Falk oder Torjäger Firas Zein. Schultz sieht Chancen für sein Team und erinnert an den 3:2-Auswärtssieg nach einem Rückstand im Vorjahr: „Zeiskam steht schon etwas mit dem Rücken zur Wand und muss endlich punkten. Wir können befreit aufspielen, was uns zugutekommen könnte.“ Nach der zweiten Vorstellung vor heimischen Publikum muss der Turnerbund fünf Mal in Serie in der Fremde antreten...

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