Lokalsport Südpfalz Hinspiel-Vorteil mit „Veilchen“ verteidigt

Jan Greichgauer vom TVO kämpft sich durch.
Jan Greichgauer vom TVO kämpft sich durch.

«OFFENBACH.» Nach dem glücklichen 25:25 (15:16) in der Handball-Oberliga gegen den TV Bitburg stellte TVO-Trainer Christoph Morio die Bedeutung des direkten Vergleichs heraus: „Ich wollte am Ende wenigstens die beiden Tore Vorsprung aus dem Hinspiel noch verteidigen.“

Bitburg, körperlich stark und mit viel Wucht aus dem Rückraum, verteidigte offensiv, der TVO nutzte zu Beginn die sich bietenden Räume am Kreis. Nach dem 7:5 (Kontertor durch Felix Kunz) setzte sich Offenbach ungeachtet einer Zeitstrafe wegen Wechselfehlers gegen Jan Greichgauer auf 11:8 ab und hielt den Drei-Tore-Vorsprung bis zum 15:12 (Marvin Seyfried nach Einzelleistung, 24.). Danach war der TVO bis zur Pause von der Rolle, leistete sich Ballverluste, technische Fehler. Und Greichgauer wirkte bei seiner Rückkehr ins TVO-Team noch wie ein Fremdkörper, mit dem das Zusammenspiel nicht klappte. So geriet der TVO in Rückstand. Im zweiten Spielabschnitt konnte das Spiel das nicht allzuhohe Niveau der ersten 30 Minuten nicht halten. In der 46. Minute verwandelte Felix Kunz den ersten TVO-Strafwurf zum 20:20. Da schon nicht mehr mit dabei war Bitburgs Keeper Dennis Schwerdt, der, zur zweiten Hälfte gekommen, in der 34. Minute wegen Nachtretens gegen Michael Pfalzer die Blaue Karte sah. „Das habe ich völlig anders gesehen und ich glaube, die Schiedsrichter haben es gar nicht gesehen“, kommentierte TVB-Trainer Thomas Lauer, der sich noch einige Male mehr benachteiligt fühlte. Bitburg bekam nach Anbruch der Schlussviertelstunde Oberwasser. Beim TVO regierte nur noch Aktionismus. Philipp Mohra sollte nach einem Fehlpass auf die Bank, blieb aber, weil der nächste Angriff der Gäste schon rollte. Gefrustet stieß er Gegenspieler Matthias Hertz in der Luft um und sah „rot“. „Darüber wird noch zu reden sein“, kündigte Morio an. Vom Regieraum verfolgte Mohra, wie sein Team mit 20:24 in Rückstand geriet. Kunz war mit seinem zweiten Strafwurf gescheitert. Dann das Wendemanöver. Einen starken Alleingang schloss Seyfried zum 21:24 ab, die Initialzündung für den Schlussspurt (54.). Ballgewinn, Kontertor Pfalzer: 22:24. Parade von Florian Pfaffmann, Joshua Albert trifft aus dem Rückraum. Und Florian Graap hämmert den Ball nach einem Block in der Abwehr zum 24:24 ins Bitburger Tor. Weitere zwei Minuten ging Offenbach durch Maximilian Daums Treffer vom Kreis mit 25:24 in Führung. In der inzwischen von Hektik geprägten Partie verloren auch die Schiedsrichter ihre Linie. Florian Enders verwandelte einen Strafwurf zum 25:25. Die Schlussminute: Pfalzer verliert den Ball, Pfaffmann verhindert das Gegentor. 35 Sekunden bleiben dem TVO für den Siegtreffer, Alberts unvorbereiteter Abschluss wird eine sichere Beute für TVB-Keeper Henning Otte. Dessen Abwurf landet bei Stefan Steinbach, der beim Wurf vom zurückgeeilten Daum auf Kosten einer Roten Karte und eines Strafwurfes gefoult wird. Pfaffmann rettet drei Sekunden vor Spielende seinem TVO mit einer Parade gegen danach völlig deprimierten Enders den Punkt. Sein Coach schimpfte: „Wir waren klar besser, haben aber unsere Chancen nicht gut genug genutzt. Das ärgert mich und macht mich total unzufrieden.“ Morio sah es auf der Gegenseite entspannter: „Wir hätten es am Schluss cleverer lösen können. Davor mussten wir durch die verletzungsbedingten Ausfälle variieren. Es stand viel auf dem Spiel.“ So spielten sie TV Offenbach: Pfaffmann (Eigenmann bei einem Siebenmeter) - Daum (2), Pfalzer (3), Philipp Mohra (4) - Metz, Kunz (6/1) - Graap (6); Sebastian Mohra (1), Seyfried (2), Greichgauer, Gläßgen, Albert (1) - Spielfilm: 3:4 (8.), 7:5 (9.), 12:9 (17.), 15:12 (24.), 15:16 (Halbzeit), 20:20 (46.), 20:24 (52.), 25:24 (58.), 25:25 (Ende) - Siebenmeter: 2/1:8/6 - Zeitstrafen: 4:4 - Rote Karte: Philipp Mohra (47.), Daum (60.) - Blaue Karte: Schwerdt (34.) - Beste Spieler: Pfaffmann - Stelmach - Zuschauer: 240 - Schiedsrichter: Gilcher/Oeser (HF Köllertal).

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