Lokalsport Südpfalz Ganz im Sinne Rösners

Sandro Rösner bei einem seiner letzten Spiele für den SC Hauenstein, der mittlerweile in der Verbandsliga spielt.
Sandro Rösner bei einem seiner letzten Spiele für den SC Hauenstein, der mittlerweile in der Verbandsliga spielt.

«KANDEL.» Mario Krüger, der erste Präsident des FC Bienwald Kandel, hat den Kontakt zu Sandro Rösner (31) hergestellt, der im Sommer den Fußball-Verbandsligisten trainieren wird. Er hätte ihn auch gerne schon zur Viktoria Herxheim geholt, wo er bis zu seinem Wechsel tätig war.

Bei der Viktoria war Krüger Vorstand Marketing gewesen. In dieser Zeit führte er ein Gespräch mit Rösner, um ihn als Spieler an den Krönungsbusch zu locken. Es wäre eine Heimkehr gewesen. Denn der in Maikammer wohnende Familienvater (der Sohn wird im Februar ein Jahr alt) ist in Herxheim aufgewachsen. Die Viktoria war sein erster Jugendverein gewesen. Später zog Rösner nach Edenkoben und setzte seine Karriere bei der SVE fort. 2005 wechselte er zum 1. FC Kaiserslautern, für die Roten Teufel bestritt er 45 Partien in der A-Junioren-Bundesliga. Er blieb drei Jahre am Betzenberg. Im Regionalligateam spielte er mit Ex-Profi Oliver Schäfer in der Innenverteidigung. In seiner Karriere erlebte der 1,87 Meter große Rösner rund ein Dutzend Trainer, einige arbeiten bei Proficlubs, Alois Schwartz (Karlsruher SC) oder Kosta Runjaic (Pogon Stettin). „Ich hatte in meiner Karriere quasi jedes Jahr einen neuen Trainer, doch keiner hat mich so geprägt wie Oli. Er hat mir viele entscheidende Werte vermittelt, er übte ein absolute Vorbildfunktion aus“, resümiert Rösner. 2007 lag ihm ein Vertrag des schwedischen Traditionsclubs Djurgardens IF Stockholm vor, doch ein Kreuzbandriss verhinderte den Sprung ins Profilager. Ein Lehramtsstudium war die Alternative. Unmittelbar nach dem Wechsel zum Regionalligisten Wormatia Worms avancierte der heutige Gymnasiallehrer für Sport und Erdkunde dort zur Führungsfigur. Die vergangenen drei Jahre spielte er beim SC Hauenstein in der Oberliga, auch dort trug er die Kapitänsbinde. Am 20. Mai 2017 bestritt er gegen Rot-Weiß Koblenz sein letztes Pflichtspiel. Beschwerden an der Achillessehne ließen beim DFB-Elite-Jugend-Lizenz-Inhaber die Entscheidung reifen, künftig nur noch als Trainer an der Seitenlinie zu agieren. Damit entspricht er dem Anforderungsprofil der Kandeler Führungsetage. Dass der FC Bienwald nach dem Rücktritt von Yasin Özcelik eine Interimslösung für den Rest der Runde anstrebt, ist ganz im Sinne Rösners: „So habe ich eine angemessene Zeit der Vorbereitung auf die neue Saison.“ Er wird in den nächsten Wochen zahlreiche Gespräche führen und sich in die künftige Kaderplanung einbringen. Er nennt Gründe für die Entscheidung pro Kandel: „Ich wollte aus familiären Gründen möglichst in der Nähe arbeiten. Zudem habe ich bei zahlreichen Spielbeobachtungen eine junge und hungrige Mannschaft mit viel Potenzial erlebt. Die Infrastruktur mit einem Stadion und zwei Kunstrasenplätzen sorgt für beste Arbeitsbedingungen.“ Vom von Mario Krüger propagierten mittelfristigen Ziel „Oberliga beziehungsweise Regionalliga“ fühlt er sich nicht unter Druck gesetzt. Er sagt: „Ich bin für klare Ziele im Sport. Einfach mal anfangen zu kicken und zu sehen was dann rauskommt, ist nicht meine Devise. Zudem ist die Planung auf mehrere Jahre ausgerichtet.“ Marc Staiger wehrt sich Marc Staiger, Vorgänger von Yasin Özcelik als Trainer, hat offenbar schlucken müssen, als er Özceliks Darstellung zu dessen Rücktritt in der Zeitung las. „Yasin Özcelik hat den Verein nicht übernommen, als Spielertrainer ist er nur Angestellter des Vereins“, erwidert Staiger. „Der Verein hatte auch keine schwere Zeit, wir haben im April letzten Jahres ordentlichen Fußball gespielt und mit dieser Mannschaft die beste Platzierung der Vereinsgeschichte errungen. Christian Burgstahler und ich haben eine völlig intakte Mannschaft übergeben. Es ist nach einer Saison meistens so, dass der ein oder andere Spieler einen anderen Weg einschlägt.“ Özcelik trat zurück, nachdem ihm mitgeteilt wurde, dass der FC Bienwald für nächste Saison einen Trainer, keinen Spielertrainer, will.

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