Lokalsport Südpfalz Fußball: Herxheim greift an, Rülzheim schießt ein Tor mehr

Beihnahe das 2:0 des Herxheimers Kadir Seker. Der Ball ging über das Tor von Yalcin Kadir. In der Mitte Peter Hildebrandt. Foto:
Beihnahe das 2:0 des Herxheimers Kadir Seker. Der Ball ging über das Tor von Yalcin Kadir. In der Mitte Peter Hildebrandt.

Der SV Rülzheim gewinnt das Topspiel der Landesliga mit 2:1 darf weiter vom Aufstieg träumen. Trainer Patrick Brechtel spricht von einem Sieg der Moral. Für die Viktoria Herxheim ist das Aufstiegsrennen wohl gelaufen. Der Gastgeber trauert vielen vergebenen Torchancen hinterher.

Rülzheims Trainer sah gestern Abend keine gute Leistung seiner Mannschaft. Das war ihm egal: „Es zählt nur das Ergebnis und das hat heute gepasst. Die erste Halbzeit war katastrophal, wir haben in der zweiten aber alles reingeschmissen und hatten zudem das Quäntchen Glück“, sagte Patrick Brechtel. Dieses fehlte Herxheim. Die Gastgeber vergaben viele gute Torchancen.

Dabei sah es zunächst ganz anders aus. Nachdem Kadir Seker in der ersten Minute noch an Gäste-Torwart Kadir Yalcin scheiterte, machte er es vier Minuten später besser. Nach einer Flanke von rechts köpfte er den Ball an die Latte. Der Abpraller fiel ihm vor die Füße und er konnte zum 1:0 einschieben.

Rülzheim brauchte eine Weile, um das erste Mal vors gegnerische Tor zu kommen. In der 21. Minute scheiterte Andre Nenning aus fünf Metern und spitzem Winkel an Viktoria-Torwart Dennis Karn. Dieser schickte im direkten Gegenstoß Seker mit einem langen Abschlag. Der Stürmer entschied das Laufduell gegen Sandro Rösner für sich. Den Ball bugsierte er dann über das Tor.

Der Chancenwucher rächt sich

Rülzheim fing sich immer wieder Konter, die Herxheim meist zu unsauber ausspielte. Sechs Minuten vor der Pause unterlief Rösner eine Flanke, der frei hinter ihm stehende Seker war allerdings zu überrascht und traf den Ball nicht richtig. Yalcin wehrte seinen Schuss ab. Seker und Fink setzten die gegnerische Verteidigung immer wieder unter Druck und provozierten so Fehler. Fink vergab in der 45. Minute eine weitere Großchance aus fünf Metern. Die Viktoria hätte den Sack längst zumachen müssen.

In der zweiten Hälfte war die Partie etwas hitziger. Unter Flutlicht machte Herxheim da weiter, wo es aufgehört hatte. Ismael Imre scheiterte mit einer Direktabnahme im 16er am starken Gästetorwart. Nach einem indirekten Freistoß von Mihai-Lucian Petrescu schoss Seker knapp links vorbei.

Der Chancenwucher rächte sich in der 55. Minute. Brechtel schlug den Ball vom linken Strafraumeck an den langen Pfosten, wo Rexhep Mustafa freistehend zum Ausgleich einköpfte.

Herxheim spielte weiter nach vorne. Fink stand frei im 16er (65.). Dann hieß es 1:2: Nach eine Ecke konnte Herxheim den Ball nicht klären, Andelo Srzentic stocherte ihn ins Tor (66.). Der Schock saß tief beim Gastgeber, dem nicht mehr viel einfiel. Rülzheim verteidigte jetzt geschickt und ließ weniger zu. In der Nachspielzeit kratzte Yalcin einen Schuss von Imre aus dem Winkel.

Srzentic: Wir werden Erster

„Wir sind glücklich, dass wir gewonnen haben. Derby ist immer etwas Besonderes, da ist der Puls auf 300 und man geht immer voll in die Zweikämpfe“, sagte Srzentic. „Rülzheim war nicht besser, aber sie haben ihre Tore gemacht. Wenn wir unsere Chancen nutzen, wird das ein klarer Sieg“, sagte Seker.

Herxheims Trainer Konstantin Stengel: „Wir haben nicht aufgesteckt und abgesehen von der Chancenverwertung eine klasse Leistung abgeliefert.“ Für den Aufstieg war das wohl dennoch zu wenig. Rülzheim hingegen ist mittendrin im Aufstiegsrennen: „Ich bin mir sicher, dass wir Erster werden. Basara wird patzen, wir nicht“, sagte Srzentic. Für Brechtel war der Sieg auch wichtig für den Kopf: „Es war ein Sieg der Moral. Die Einstellung und die Leidenschaft haben absolut gestimmt. Das gibt uns Auftrieb für den Saisonendspurt.“ fesc

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