Lokalsport Südpfalz FSV verpasst in doppelter Überzahl den Sieg

OFFENBACH (mame). Schiedlich, friedlich 1:1 (0:1)-Unentschieden trennten sich der FSV Offenbach und der TDSV Mutterstadt gestern in der Fußball-Verbandsliga. Nicht ganz. Vier Platzverweise sorgten für Tumulte auf den Zuschauerrängen. Einig war man sich am Ende auf der Suche nach dem Schuldigen: Der Mann in Schwarz hatte einen ebensolchen Tag erwischt, Linie und Fingerspitzengefühl verloren.

„Klar, wir haben nicht gut nach vorne gespielt, aber wir wollen einfach so behandelt werden wie alle anderen in der Liga auch. Es zieht sich durch die gesamte Saison“, klagte TDSV-Teammanager Ediz Sari nach drei Platzverweisen gegen sein Team und in Anbetracht, dass auf der Gegenseite ein Foul Thorsten Ullemeyers durchaus rotwürdig war, was Schiedsrichter Patrick Simon anders sah und es bei Gelb beließ (78.). Das Spiel erlebte seinen ersten Paukenschlag nach anfänglichem Abtasten auf dem kleinen Kunstrasenplatz, der es kaum zulässt, Spielzüge sauber zu Ende zu spielen, in der 10. Minute. Nach hartem Einsteigen Dominik Bachs an der Seitenauslinie, für das es Gelb gab, zog der Mutterstadter Yasin Usta den fälligen Freistoß Richtung FSV-Tor. Keiner der Akteure kam an den Ball. FSV-Keeper Christoph Gadinger reagierte nicht, der Ball schlug im langen Eck ein. Das war es dann auch mit gefährlichen TDSV-Aktionen im gesamten Spiel. Der FSV erspielte sich Feldvorteile und einige Chancen. Die beste versiebte Janik Schneider in der 18. Minute, als er eine Hereingabe des sonst blassen Kevin Dausch per Kopf am TDSV-Kasten vorbeisetzte, vier Minuten später verzog Tolga Barin. Rückkehrer Michael Bittner blieb unauffällig. Trainer Dietmar Bittner nahm zur Pause eine Korrektur vor: Sebastian Kauz sollte für mehr Struktur im FSV-Spiel sorgen, was er auch tat, Dausch blieb in der Kabine. Doch noch mehr im Mittelpunkt als Kauz stand der Schiri, der in der 52. Minute den wegen Meckerns verwarnten Dana Kader nach einem Allerweltsfoul in der Hälfte der Gastgeber zum Duschen schickte. TDSV-Kapitän Gökhan Dogan sah wegen Meckerns Gelb. Acht Minuten später folgte ihm FSV-Kapitän Marco Wünstel, der im Mittelfeld alles abgeräumt hatte – aber auch zum zweiten Mal einen Gegenspieler. Nach dem personellen Gleichstand nutzten beide Teams die größeren Räume für etwas mehr spielerische Linie. Vor allem der FSV kam zu Chancen. Nachdem Kauz am grandios reagierenden TDSV-Keeper Levent Cetin gescheitert war (69.), erlief der eingewechselte Daniel Evrard einen Ball auf der Grundlinie, passte an den Fünfer zu Bittner, der über den Ball senste, doch Janik Schneider erkannte die Chance und zimmerte den Ball zum 1:1 unter die Latte (74.). Nach einer Grätsche von hinten sah dann der ebenfalls eingewechselte TDSV-Akteur Chrisovalantis Davanis glatt Rot (77.). Der FSV konnte die doppelte Überzahl nach Gelb-Rot für Gökhan Dogan (nach Foul an Bittner, 81.) und den anschließenden Tumulten der entrüsteten TDSV-Anhänger trotz dann drückender Überlegenheit nicht mehr zum Siegtreffer nutzen. FSV-Trainer Bittner konstatierte: „Ich bin zufrieden. Die Mannschaft hat vieles gut gemacht. Am Ende waren wir in Überzahl zu überhastet.“

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