Lokalsport Südpfalz Für das erste Erfolgserlebnis an einem Tisch

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OFFENBACH/KANDEL. Das rettende Ufer scheint sich vom Fußball-Verbandsligisten FSV Offenbach zu entfernen. Punktlos geht er am Sonntag um 15 Uhr ins Heimspiel gegen den Ludwigshafener SC.

„Ich erwarte ein enges Spiel, so wie immer, wenn wir in der Vergangenheit auf diesen Gegner getroffen sind“, sagt Interimstrainer und Vereinspräsident David Weiß. „Aber der LSC ist für mich kein Kellerkind, sondern die Mannschaft, die dem Spitzenreiter Punkte genommen hat. Wir müssen alles rausholen, um eine Chance auf Punkte zu haben.“ Timo Steigner ist nach seinem Urlaub wieder dabei, Sebastian Kauz steht mal wieder bereit. „Ich erhoffe mir von ihm, dass er die Mannschaft von seiner Mentalität her mitzieht“, so Weiß. Marcel Meinzer, der sich gegen Zeiskam einen Innenbandriss am Knöchel zuzog, fällt länger aus. Auch für Gabriel Florea scheint ein Einsatz noch nicht möglich. Auch wenn Weiß an seiner Grundaussage, die Elf könne mehr, als sie zuletzt unter Trainer Dietmar Bittner gezeigt habe, festhält, mit Kritik am Team spart er nicht: „Gegen Zeiskam war es noch passabel, in Winnweiler blamabel. Die Mannschaft hat ein Kopfproblem, es fehlt an Willen und Einsatz. Sie spielt gegen die Topteams besser als gegen unsere direkten Konkurrenten. Das habe ich der Mannschaft deutlich vor Augen geführt. Ich warte noch auf die Reaktion, weil dem Team das Alibi genommen wurde. Wenn wir den Hebel nicht umgelegt bekommen, holen wir so bis zum Winter keinen einzigen Punkt.“ Dies würde die laufende Trainersuche sicher erschweren. „Wir sind mit mehreren Trainern in Gesprächen, alle wissen um die Situation Bescheid, wissen, dass es auch in die Landesliga gehen kann und dass es momentan mit der Mannschaft schwierig ist“, sagt Weiß, der bis zur Entscheidung ein Zeitfenster von weiteren zwei Wochen öffnet – und zuletzt für das Team wirbt: „Es sind Jungs mit einem guten Charakter, denen einfach das Erfolgserlebnis fehlt. Wir gehen mit der Mannschaft vor dem LSC-Spiel noch Essen und wollen so etwas Druck von ihr nehmen.“ Der VfR Kandel erwartet am Sonntag um 15 Uhr den SV Herschberg, der die Viktoria Herxheim aus dem Verbandspokal geworfen hat. Die Mannschaft von Spielertrainer Jens Mayer steht mit 16 Punkten auf dem vierten Tabellenrang. Sie hat ihre vier Heimspiele gewonnen. Goalgetter ist Dennie Schmitt. Im Aufstiegsjahr gelangen ihm 19 Treffer, in dieser Spielzeit hat er bereits sechsmal getroffen. Der VfR Kandel steht nach vier Niederlagen aus den letzten fünf Partien am Scheideweg. Eine neuerliche Niederlage würde die Rasenspieler in der Abstiegszone festnageln. Die Mannschaft ist stets engagiert und bemüht, doch die Belohnung in Form von Punkten bleibt aus. Ein Problem ist der dünne Kader. Am vergangenen Sonntag beim 0:4 gegen Speyer saßen nur zwei Feldspieler auf der Bank. Oft fehlen dem Trainerteam Alternativen, um dem Spiel noch eine Wende geben zu können. Hinter zahlreichen Akteuren steht für Sonntag ein Fragezeichen. Benedikt Brück erlitt eine schwere Prellung, Nouredine Amezoug lag mit Grippe flach, Conrad Kühnast hat einen Muskelfaserriss, Adnan Sentürk plagen weiterhin Leistenprobleme. Verteidiger Marcel Adel hat nach langer Pause wieder mit leichten Lauftraining begonnen, Stürmer Felix Forstner ist nach überstandenem Kreuzbandriss im Aufbautraining. Zum ersten Mal im Kader wird Sharar Al Amer stehen. Der 25-jährige kam im August von Post Südstadt Karlsruhe. Der 1,90 Meter große Mittelfeldspieler mit irakischen Wurzeln arbeitet als Dolmetscher in einer Unterkunft für Geflüchtete. VfR-Trainer Michael Scheib kündigt eine defensivere Grundausrichtung an. Er sagt: „Wir haben gepunktet, wenn wir in der Defensive stabil standen. Dies ist jedoch eine Aufgabe des Kollektivs.“ Im Südwest-Pokal verkaufen sich die Rasenspieler besser, sie stehen als einziger Vertreter der Südpfalz im Achtelfinale (am Mittwoch, 19 Uhr, bei der SG Eintracht Bad Kreuznach). Der TB Jahn Zeiskam hatte in der vergangenen Woche Pause, weil die „Kultelf“ bei den Deutschen Meisterschaften der Ü40-Senioren in Berlin weilte. Zuvor gab es einen 2:0-Derbysieg beim FSV Offenbach. Mit zwölf Punkten aus sieben Spielen ist Trainer Sahin Pita nicht unzufrieden: „Mit einem Erfolg hätten wir Anschluss an die Spitzengruppe und könnten befreit ins Derby gegen Kandel gehen.“ Doch die Truppe von Trainer Ralph Schmulder holte alle neun Punkte zu Hause, zuletzt musste der VfR Kandel mit 3:5 die Segel streichen. Die Bilanz spricht für Zeiskam: In den letzten sechs Partien gelangen vier Siege und zwei Remis. Die Innenverteidigung hat deutlich mehr Stabilität als im Vorjahr. Pita wird wohl der siegreichen Elf von Offenbach das Vertrauen schenken. Das verletzte Quartett Steffen Hess (Schulter), Simon Stubenrauch (Leiste), Sebastian Meyer (Knie) und Serkan Toker (Kreuzband) wird fehlen. Das Heimspiel gegen den SC Idar-Oberstein soll am 10. Dezember nachgeholt werden. |mame/kebe

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