Lokalsport Südpfalz Eine Bestzeit und nette Überraschungen

Christine Poyet, Erste im Höllenberg-Trail-Run.
Christine Poyet, Erste im Höllenberg-Trail-Run.

«SPIRKELBACH.» Einen neuen Teilnehmerrekord im Läuferfeld und einen Streckenrekord durch Jonas Lehmann (TuS Heltersberg) feierte der SV Spirkelbach bei der 6. Höllenberg-Trail-Trophy am Samstag. „Es war eine nahezu perfekte Veranstaltung“, bilanzierte Mitorganisator Frank Schmidt, während die Siegerehrungen über die Bühne gingen.

In seiner Moderation hatte Schmidt von einem Zuwachs von 100 Läufern gegenüber dem Vorjahr gesprochen. Etwa 20 Radfahrer weniger seien jedoch auf die Strecke gegangen. Die Strecken: Die waren sehr anspruchsvoll. Während die Laufszene die Veranstaltung annimmt, behandeln die Radsportler sie noch stiefmütterlich. Warum nur? Der auf 23 Kilometer verlängerte Rundkurs über Rinds- und Höllenberg bietet eigentlich alles, was sich Mountainbiker wünschen. Der erste Teil am Rindsberg ist gespickt mit technischen Schwierigkeiten, die Anstiege bringen auch geübte Radsportler mächtig ins Schnaufen. Die Strecken waren herausragend ausgezeichnet und boten im zweiten Teil über den Höllenberg noch nette Überraschungen. An zwei Stellen feuerte jeweils eine Gruppe Cheerleader die Mountainbiker an, ein Gitarrist sollte die Sportler vor dem letzten steilen Anstieg auf der Rückseite des Höllenbergs noch einmal motivieren, um die Strapazen durchzustehen. Das besondere Glanzlicht auf der Laufstrecke ist die Felspassage am Rauhberg. Fackeln sorgten dafür, dass eine fast mittelalterliche Stimmung aufkam. Und die Läufer sehen konnten, wo sie hintreten, ohne über Felsbrocken und an Grenzsteinen zu stolpern. Im gut besuchten Start/Ziel-Bereich bekamen die Spirkelbacher nichts mit von den Strapazen auf der Strecke. Sie genossen das Flair beim kühlen Bier. In diesem Jahr klappte die Zeitnahme reibungslos. Schmidt: „Wir verbessern uns von Jahr zu Jahr.“ Die nächste Baustelle ist die bessere Präsentation der Sieger. „Vielleicht bauen wir da im kommenden Jahr noch ein Podest“, sagte Schmidt. Einen größeren Unfall hatte er zu beklagen: Ein Mountainbiker war auf einem Bergabstück gestürzt und gegen einen Baum geprallt. Der Tag endete für ihn im Krankenhaus. Jonas Lehmann setzte den neuen Streckenrekord im Laufen auf 43:55 Minuten. Die gleiche Distanz legte er am Tag davor in Neustadt als Sieger des Altstadtlaufes in rund 31 Minuten zurück. Auch das ist ein Beleg für den Anspruch, den die Strecke mit ihren extremen Anstiegen an die Sportler stellt, die teils eher klettern denn laufen mussten. „So etwas in der Art findet man hier in der Region schon selten“, sagte der Sieger. Aufs Rad traute er sich nicht. Der zweitplatzierte Läufer Alexander Barnsteiner von der LLG Landstuhl schon. Der 43-Jährige war sich danach noch nicht siegessicher, „weil Wolfgang Seibel auf dem Mountainbike schon sehr stark ist“. Für den Westpfälzer zahlte sich aus, dass er auf dem Mountainbike geübt hatte. Nach den 23 Kilometern im Sattel hatte er in der Kombination noch ein Polster von 26 Sekunden auf den Vorjahressieger aus Hauenstein. Jens Becker, ehemaliger Straßenradrennfahrer in der A-Klasse, setzte die Rad-Bestzeit und gewann mit seiner Frau Verena Becker die Mixed-Wertung. „Diese Strecke mit den schönen Trails hat echt Spaß gemacht. Es war eine tolle Veranstaltung“, so der 36-jährige frischgebackene deutsche Ärztemeister des SV Lemberg. Bei den Frauen lief die Elsässerin Christine Poyet wie schon im Jahr 2015 allen davon und sicherte sich auf dem Rad auch den Sieg in der Trophy. Dass es auf dem Mountainbike nicht zum Sieg reichte, sei ihren fehlenden technischen Fähigkeiten geschuldet, sagte sie: „Bergauf geht es gut, bergab weniger, obwohl ich viel trainiere, aber ich werde technisch nicht besser.“

Überlegen auf der Laufstrecke: Jonas Lehmann.
Überlegen auf der Laufstrecke: Jonas Lehmann.
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