Lokalsport Südpfalz Derbysieg gegen mutlose Gäste

ZEISKAM (mame). Während die TB-Akteure nach dem Schlusspfiff auf dem Feld feierten und lautstark „Derbysieger, Derbysieger“ skandierten, saß ein ehemaliger Zeiskamer bedröppelt auf der Bank. Hichem Gherbi stand symbolisch für die Stimmung des FSV. Und er, der in seiner neuen Rolle als Offenbacher Innenverteidiger bisher so souverän aufgetreten war, hatte maßgeblich Anteil an der Niederlage seines Teams. Vor dem 1:0 leistete er sich einen kapitalen Fehlpass in der Spieleröffnung, Maurice Hafner behielt die Übersicht und sah den frei stehenden Eric Kiefer, der FSV-Torwart Christoph Gadinger keine Chance ließ (43.). Wie in der Vorwoche wurde der FSV kurz vor dem Pausentee kalt erwischt, diesmal kam er nicht mehr zu Punkten. In der 64. Minute wusste Gherbi sich im Zweikampf gegen Hafner nur mit einem Foul zu helfen, sah dafür Gelb und Zeiskam setzte das Spiel mit einem Freistoß in guter Position 20 Meter vor dem FSV-Gehäuse fort. Gadinger stellte seine Mauer. Die rechnete damit, dass Zeiskams Spezialist Christian Liginger antritt, doch dann war es Engin Koc. Die FSV-Mauer zerfiel in ihre Bestandteile und der Ball schlug im Netz hinter dem verdutzten Gadinger ein: 2:0 (65.). Es war ein verdientes Ergebnis, das noch höher hätte ausfallen können, weil in der Nachspielzeit drei Zeiskamer auf das FSV-Tor zuliefen. Schiedsrichter Thomas Kunz war nachsichtig mit den Gästen und pfiff ab. Zuvor hatte sich Zeiskam als torgefährlicher präsentiert, war wacher und bissiger im Zweikampf. Vor allem Innenverteidiger Pascal Thiede räumte resolut alles ab, was auf ihn zukam. Die erste Möglichkeit hatte aber der FSV, als sich Thiede in der 11. Minute noch einen Fehler leistete, den Ball zu Michael Bittner spielte, doch der fand nicht den einschussbereiten Alexander Wiemers, sondern seinen Meister in TB-Keeper Steffen Hess. Eine Minute später verpasste Tobias Leonhard die Zeiskamer Führung, als er einen Liginger-Freistoß am Strafraum mit dem Rücken zum Tor annahm, sich um die eigene Achse drehte und das Tor um Zentimeter verfehlte. Als die FSV-Abwehr nach einem Freistoßpfiff für Zeiskam nicht aufmerksam war, hatte Florian Simon die nächste Gelegenheit, scheiterte aber an Gadinger (36.). Kurios, wie der FSV nach einer Bogenlampe Marco Wünstels aus 40 Metern beinahe ausgeglichen hätte. Der Ball senkte sich plötzlich rasant, Hess hätte sich das Kuckucksei fast ins eigene Nest gelegt (53.). Hess rettete noch einmal gegen Barin, der es aus spitzem Winkel versuchte (68.). Auf der Gegenseite hatte der eingewechselte Felix Sitter nach einem weiteren Fehlpass Gherbis das 3:0 auf dem Fuß, schoss aber vorbei (76.). Gelb-Rot sah in der 84. Minute der Zeiskamer Kevin Hoffmann, als er mit Gadinger aneinandergeriet. „Wenn das Gelb-Rot ist, muss Gadinger Rot sehen. Er schlägt ihm den Ball auf den Kopf“, sagte TB-Trainer Sahin Pita zu dieser Aktion. Ansonsten war er rundum zufrieden: „Wir haben mit Herz und Leidenschaft gespielt. Das war eine super Leistung der Mannschaft, die umgesetzt hat, was wir unter der Woche erarbeitet haben. “ Auf der Gegenseite war Dietmar Bittner sichtlich angefressen: „Wir hatten zu viele Ausfälle. Das war mutlos, einfallslos, enttäuschend. Die Mauer vor dem 2:0 war keine. Ich habe kein Aufbäumen gemerkt. Darüber wird zu sprechen sein und so wird nächste Woche die Mannschaft aussehen.“

x