Lokalsport Südpfalz Der Chef übernimmt

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OFFENBACH. Im Dezember 2008 übernahm Dietmar Bittner den FSV Offenbach, damals in der Fußball-Landesliga im Abstiegskampf. Im Sommer 2012 stieg er als Meister in die Verbandsliga auf. Nun droht der Abstieg – und Bittner hat nach knapp acht Jahren das Handtuch geworfen. Der neue Vorstandsvorsitzende David Weiß übernimmt vorläufig.

Weiß wird unterstützt von Jürgen Bachfischer, der Christian Kaufmann als Co-Trainer beerbt. Die Entscheidung sei aus Solidarität zu Bittner, aber auch wegen seiner derzeit starken beruflichen Belastung gefallen, sagt Kaufmann: „Außerdem ist es am Besten, wenn es für die Mannschaft einen kompletten Neuanfang gibt. Zuletzt war der Abstand von uns Trainern zur Mannschaft zu groß.“ Bittner will sich zu den Gründen seines Rücktritts „derzeit nicht ausführlich äußern“. Jedoch bestätigte er, dass das Verhältnis zum Team stark abgekühlt sei. Gerade weil die vielen jungen Spieler, „die fast meine Kinder waren“, ihm nicht mehr recht folgten, habe er zu knabbern. Weiß begrüßt die Entscheidung Bittners: „Wir waren an einem Punkt, wo einige Dinge zwischen Mannschaft und Trainer unüberbrückbar waren. Sechs Spiele, null Punkte, das Pokal-Aus: Das ist schon eine deutliche Ansage.“ Der Zeitpunkt vor dem wichtigen Derby gegen Zeiskam sei zwar ungünstig, die Entscheidung Bittners aber nicht überraschend gewesen. Weiß erinnert an acht erfolgreiche Jahre der Ära Bittner. Der 60-Jährige hatte zuvor schon als Jugendtrainer großen Anteil an der guten Entwicklung. Er entwickelte vor allem junge Spieler deutlich weiter und machte den FSV so schnell zu einem Spitzenteam der Landesliga und zur Nummer 2 der Südpfalz. Ein Problem: Andere Vereine warben immer wieder Spieler ab, der FSV konnte oder wollte nicht mitbieten. Nach zwei knapp verpassten Aufstiegen war es 2012 so weit. Anschließend schafften die Bittner-Buben einen achten und zwei siebte Plätze in der Verbandsliga, ehe in der Vorsaison der Motor stotterte. Auf den letzten Drücker gelang der Klassenerhalt. Im Sommer folgte der große Umbruch, fast alle Leistungsträger gingen, auch die aus der A-Jugend. Nun hofft Weiß auf eine Kehrtwende: „Natürlich wissen wir um die Probleme mit der Qualität des Kaders. Aber ich denke, dennoch ist mehr drin für die Mannschaft, auch noch der Klassenerhalt.“ Der Ex-Spieler sieht es in der aktuellen Situation als Vorteil an, dass er mit einigen Akteuren selbst noch gespielt hat. Drei Trainingseinheiten hat er nun, um die Elf neu auszurichten. Er kündigt vor allem taktisch eine andere Gangart an. In Sachen Neubesetzung der Trainerstelle hoffe er auf eine schnelle Lösung, die aber wohl nicht in den nächsten zwei Wochen fallen werde: „Wir brauchen einen Coach, der gewillt ist, die junge, willige Mannschaft positiv zu bestärken, der ihr kleine, erreichbare Ziele steckt und die Herausforderung in einem professionellen Umfeld annehmen will, obwohl wir finanziell nicht viel bieten können.“ |mame

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