Lokalsport Südpfalz Das 1899-Küken wird erwachsen

SINSHEIM (habl). Was macht eigentlich die ehemalige Fußball-Junioren-Nationalspielerin Janina Meißner aus Minfeld? Die 20-Jährige wurde vor dem Einlaufen in das Hoffenheimer Fußballstadion besonders oft von Gegenspielerinnen begrüßt und geherzt. Auf dem Platz war die TSG 1899 Hoffenheim weniger freundlich. 3:1 (0:0) gewann sie am Sonntag die Bundesliga-Begegnung mit SGS Essen.

Meißner, die RHEINPFALZ-Sportlerin der Jahre 2011 und 2013, schnürte noch Ende der vergangenen Saison ihre Schuhe für den blau-weißen Club im Kraichgau. Also war sie trotz ihres jungen Alters in Hoffenheim für viele Spielerinnen eine „alte Bekannte“. Nun ziert das Logo der SG Essen-Schönebeck ihr Trikot. Der Verein im Ruhrgebiet ist dafür bekannt, viele junge Spielerinnen einzusetzen. Die Mannschaft kann sich im Mittelfeld der Tabelle gut behaupten. Meißner bekam dort von Anfang an viel Spielzeit in den Bundesliga-Begegnungen, mehr als zu Hoffenheimer Zeiten. „Die neuen Herausforderungen haben mir wieder mehr Schwung gebracht“, nennt sie als Grund für ihre gestiegene innere Reife und ihr Mehr an Selbstvertrauen. Außerdem, so Meißner rückblickend, „...als Küken hatte ich es in Hoffenheim schon schwerer“. Beim Spiel ihrer neuen gegen ihre alte Mannschaft klärt sie im Mittelfeld manche Situation und versucht, den Ball möglichst oft an die Stürmerinnen nach vorne zu passen. Doch die SGS kann ihre Chancen nicht verwerten. Weil in der 64. Minute wegen einer Banalität ein Treffer nicht gegeben wird, ist der Frust groß und das Team gerät wenig später 0:2 in Rückstand. In der 79. Spielminute versucht sich Janina Meißner einmal selbst mit einem Schuss auf das Tor, doch Hoffenheims Torhüterin ist zu stark an diesem Tag. In der Tabelle liegt Essen immer noch knapp vor Hoffenheim. „Essen ist für junge Leute schon cool, es ist viel Trubel und man kann gut shoppen“, sagt Meißner verschmitzt über ihre neue Wirkungsstätte. Sie studiert neben fünfmal Fußballtraining in der Woche „International Business“ an der Hochschule Bochum. Die Südpfalz mag sie nicht missen: „Heimat ist halt doch am schönsten.“

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