Lokalsport Südpfalz Bittner erteilt Feierverbot

OFFENBACH/ZEISKAM (mame). Dominic Bach hat beim 3:1 in Morlautern geglänzt. Am Tag der Deutschen Einheit ist er 22 Jahre alt geworden. Doch bekamen er und die Mannschaft des FSV Offenbach Feierverbot von Trainer Dietmar Bittner. Der fürchtet um die Leistungsfähigkeit seiner Verbandsliga-Kicker beim Spiel gegen das beste Auswärtsteam der Liga, den ASV Fußgönheim (heute, 18 Uhr, Queichtalstadion). Der VfR Kandel (zur Mombacher Fortuna) und der TB Jahn Zeiskam (gegen den SV 1912 Morlautern) spielen morgen um 15 Uhr.

In Morlautern siegte Offenbach gerade mit 3:1 „Die Leistung war gut, aber das reicht nicht gegen Fußgönheim. Da kommt eine der fußballerisch besten Mannschaften“, warnt Bittner, der dem Gegner mit einem Rezept von Pep Guardiola begegnen will: Blockbildung nennt Bittner, was der Bayern-Coach bei Amtsantritt so beschrieb: Alle Spieler greifen bei Ballbesitz an, alle verteidigen, wenn der Gegner den Ball hat. Bittner lacht: „Den Torwart lassen wir hinten.“ Nicht nur vom Gegner schwärmt Bittner, auch über Bach singt er Loblieder, zumal der, weil er studienbedingt (Betriebswirtschaft) in Mannheim lebt, derzeit nur einmal wöchentlich trainiert: „Ich will gar nicht wissen, was der könnte, wenn er voll mittrainieren würde. Ihm kann man jede Aufgabe geben. Er versteht sofort, was man von ihm will und erledigt seine Aufgabe immer zu 100 Prozent.“ Und das auf fast jeder Position. Als gelernter Stürmer stellte ihn Bittner schon bald in die Abwehr. „Als Außenverteidiger ist er für die Mannschaft wichtiger“, sagte Bittner seinem Kämpfer, auch wenn der viel lieber Tore schießen würde. Bach gibt zu, dass er sich inzwischen mit der defensiven Rolle, meist auf der Außenbahn, recht gut angefreundet hat. Zumal er oft neben Torsten Ullemeyer spielt, seinem Kumpel schon aus Jugendzeiten. Da kam er als B-Jugendlicher aus Königsbach, nachdem er bei der SG Edesheim unter seinem Vater die ersten Tritte gegen das runde Leder lernte. Nun schwört er dem FSV die Treue und ist „richtig heiß“ auf Fußgönheim: „Wenn die Tagesform passt, können wir die schlagen.“ Es wäre der erste Punktverlust des ASV auf fremdem Platz. Daniel Evrard kämpft noch mit den Folgen einer Blutvergiftung. Noch schwerer ins Gewicht fiele ein Ausfall des Kapitäns: Sebastian Kauz ist angeschlagen. Aus Kaiserslautern stammt Zeiskams Sommer-Neuzugang Eric Kiefer. Er durchlief alle Jugendmannschaften des 1. FC Kaiserslautern, wo ihn Patrick Tessié am meisten prägte. Über die Stationen TSG Kaiserslautern, SVN Zweibrücken, SC Hauenstein und TuS Mechtersheim kam er an die Sauheide. Dort fühlt sich der 24-Jährige sehr wohl. Nicht zufrieden äußert er sich über die sportliche Situation: „Ich hatte es mir ganz anders vorgestellt, besonders nach der guten Vorbereitung. Dies kann nicht unser Anspruch sein“, meint der in Landau wohnende Student für das Gymnasiallehramt in Mathematik und Sport. Nach einer Steißbeinverletzung war er einer von vielen Akteuren, die viele Wochen verletzt waren. Der gelernte Rechtsaußen trifft morgen auf ehemalige Mitspieler wie Dominic Khodabakhsh und möchte den ersten Heimsieg einfahren. Dies wird ein schweres Unterfangen, denn zahlreiche Leistungsträger fallen aus. Christian Liginger fehlt wegen eines Muskelfaserrisses, neben Maurice Hafner fällt nun auch Engin Koc längere Zeit aus. Er wurde von Vereinsarzt Werner Jung am Meniskus operiert. Neuer Partner von Kevin Hoffmann auf der Doppelsechs wird wohl Felix Sitter, mit dessen Leistungsbewertung in Kandel sein Übungsleiter nicht einverstanden war. „Felix bot eine sehr engagierte Leistung und absolvierte ein hohes Laufpensum. Er gibt immer alles“, nimmt Sahin Pita den Neuzugang von Viktoria Herxheim in Schutz. Von seinen Schützlingen fordert er endlich die ersten Treffer vor heimischem Publikum: „Die Tabelle lügt nicht. Wir sind Letzter und haben den schlechtesten Angriff der Liga. Das muss sich ändern.“ Auch Zeiskams Gegner hat mit Personalproblemen zu kämpfen. Nach Thomas Rekus hat Bastian Becker, ein weiterer langjähriger Leistungsträger, seinen Abschied aus beruflichen Gründen verkündet. Zwei verschiedene Halbzeiten seiner Mannschaft sah Kandels Spielertrainer Christian Slatnek beim Zeiskam-Spiel: „In der ersten Hälfte waren wir weit entfernt von dem, was wir uns vorgestellt haben. Nach der Pause zeigten wir mehr Courage und verdienten uns den Sieg.“ Das gleiche Niveau verlangt er von seiner Mannschaft am Sonntag beim FC 1975 Fortuna Mombach. Die Gastgeber haben bisher die gesteckten Ziele deutlich verfehlt. Nach Vizemeisterschaft und knapp verpasstem Aufstieg in der Relegation steht Mombach im Niemandsland der Tabelle. Slatnek vergleicht das Team in puncto Körpergröße und Robustheit mit dem SV Alemannia Waldalgesheim. Für seine Mannschaft gelte es, Standardsituationen zu vermeiden. Von den Verletzten kehrt niemand zurück, Christian Burgstahler wird wegen einer Knieverletzung ebenfalls nicht spielen. Slatnek wechselte sich am Sonntag selbst für seinen Kapitän in der 35. Minute ein. Es war seine erste Einsatzzeit nach einer Rippenverletzung. Fritz Kern und Mombachs Coach Thomas Eberhardt haben in Edenkoben gemeinsam ihre Trainer-Ausbildung absolviert. Viele Akteure kennen sich aus gemeinsamen Jahren in der Landesliga. Die Bilanz des VfR ist negativ. Von den jüngsten vier Partien verloren die Rasenspieler drei. Dabei gelang lediglich ein Treffer. Patrick Tolbert traf im Mai 2013 beim 1:0-Heimerfolg.

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