Landau Wo der berühmte Impressionist lebte

Seit Jahren geschlossen: der Slevogthof, eine weitere Station der RHEINPFALZ-Sommertour.
Seit Jahren geschlossen: der Slevogthof, eine weitere Station der RHEINPFALZ-Sommertour.

Max Slevogt und Leinsweiler, eine historische Verbindung. In dem kleinen Ort zu Füßen des Kastells, das der Maler 1914 ersteigert hatte, hinterließ er viele Spuren. Der Geburtstag des berühmten Impressionisten jährt sich 2018 zum 150. Mal. Am Montag gibt es auf Einladung des Besitzers Thorsten Holch eine einstündige Führung für unsere Leser.

Seit sieben Jahren ist Holch im Besitz des denkmalgeschützten Slevogthofs. Doch das Wachküssen des historischen Kleinods dauert seine Zeit. Der Investor und Projektentwickler aus Landau lässt sich auf keine Terminschiene drängen. „Das ist ein sehr sensibles Projekt. Da darf man nichts übers Knie abbrechen“, sagt der Architekt, wenn es manchen Beobachtern der Sanierung nicht schnell genug geht. Der ausgemachte Slevogt-Fan verweist in diesem Zusammenhang auf schwierige Aufräumarbeiten, auf langwierige Erforschung der Bausubstanz, auf eine Schadenskartierung, auf Ursachenforschung bei Schäden sowie auf Substanzsicherung. „Die Grundmauern stammen aus dem Mittelalter, das darf man nicht vergessen.“ Da komme manches erst beim Nachsehen zum Vorschein, was auf den ersten Blick verborgen gewesen sei. Inzwischen sind die Arbeiten aber soweit gediehen, dass Führungen angeboten werden können. Zum Slevogt-Jubiläum genau zur rechten Zeit. 18 Jahre lang wohnte der Maler dort und ließ sich bei seinen Werken von der Schönheit der Landschaft inspirieren. Der Slevogthof Neukastel ist ein Herrenhaus aus dem 19. Jahrhundert, welches aus einem ehemaligen Meierhof hervorgegangen ist. Dieser gehörte einst zur Reichsburg Neukastel. Der Meierhof, auf dessen Grundstück der Slevogthof steht, wurde 1689 beim Pfälzischen Erbfolgekrieg durch französische Truppen zerstört. Im Jahr 1828 entstand auf den verbliebenen Fundamenten der Hof als Gastwirtschaft. Peter Finkler erwarb 1884 das Grundstück samt Burgruine und umliegenden Wald. 1890 lernte Antonie „Nini“ Finkler, eine Tochter des Gutsherren, Max Slevogt kennen – und lieben. 1898 wurde in der Martinskirche in Leinsweiler geheiratet. Da die Familie Finkler das Haus aus finanziellen Gründen nicht halten konnte, ersteigerte Slevogt 1914 das Grundstück. In den Jahren 1922 und 1923 ließ er das Gebäude-Ensemble nach Süden erweitern und schuf eine Bibliothek und einen Musiksaal. Außerdem schmückte er die Zimmer mit seinen einzigartigen Motiven.

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