Kreis Germersheim "Pro Bahn" fordert bessere Verbindungen zwischen Mannheim und Karlsruhe

Stadtbahn am Haltepunkt Rülzheim.
Stadtbahn am Haltepunkt Rülzheim.

Um den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gegenüber dem Auto konkurrenzfähig zu machen, fordert der Fahrgastverband „Pro Bahn“ bessere Verbindungen auf der Linie Mannheim-Speyer-Germersheim-Wörth-Karlsruhe.

Der Regionalverband Mittlerer Oberrhein und Südpfalz des Fahrgastverbandes „Pro Bahn“ fordert ein „bedarfsgerechtes“ Verkehrsangebot auf der Schienenstrecke MannheimGermersheimWörth – Karlsruhe. „Ohne hohe Kosten“ könne „auf der vorhandenen Infrastruktur die Nachfrage verfünffacht werden“, schreibt Vorsitzender Gerhard Stolz in einem Brief an den rheinland-pfälzischen Verkehrsminister Volker Wissing (FDP). Um diese Nachfragesteigerung zu erreichen, müsste ein 30-Minuten-Takt an allen sieben Wochentagen eingeführt werden, bestehend aus einer stündlichen Verlängerung der aus Mannheim kommenden Rhein-Neckar-S-Bahn von Germersheim über Wörth nach Karlsruhe und einer Stadtbahn von der Karlsruher Innenstadt nach Germersheim, schreibt Stolz. Dieser Fahrplan sei angelehnt an die Nutzen-Kosten-Untersuchung, die Grundlage für die Bundesförderung des Stadtbahnbaus war.

Ziel: Bahn als echte Alternative zum Auto

In der Hauptverkehrszeit müsste der 30-Minuten-Takt zu einem 20-Minuten-Takt verdichtet werden. Damit würde die Bahn eine echte Alternative zum Auto, weil man mit dem Zug ohne Umsteigen schnell zum Karlsruher Hauptbahnhof, in die Karlsruher Innenstadt und in den Rhein-Neckar-Raum fahren könnte. Die Region zwischen Wörth und Germersheim habe das stärkste Wirtschaftswachstum in Rheinland-Pfalz, dementsprechend steige die Verkehrsnachfrage. Ein guter ÖPNV sei aus sozialen und ökologischen Gründen notwendig. Für die Stadtbahn Karlsruhe – Wörth – Germersheim sei die Bahnstrecke zwischen Wörth und Germersheim für 50 Millionen Euro ausgebaut worden, „leider wurde das zugehörige und angekündigte Betriebskonzept bis heute nicht verwirklicht, so dass der Nutzen ausblieb“, so Stolz. „Obwohl die Zahl der Zwischenhalte von fünf auf zwölf erhöht wurde und in erheblichem Umfang Schülerverkehr auf die Bahn verlegt wurde, reichte 2018 die gleiche Menge an Fahrgastplätzen aus wie bei der bescheidenen Regionalbahn 2008.“ Dies lasse den Schluss zu, dass die Verkehrsteilnehmer, die auf das Auto oder Fahrrad ausweichen können, die Bahn meiden. Notwendig seien auch Buszubringer für die Fläche. Die während der Rheinbrückensanierung zusätzlich eingeführten S-Bahn-Verbindungen Karlsruhe – Wörth – Germersheim – Mannheim bewiesen, dass das „Pro Bahn“-Konzept mit bis zu drei Zügen je Stunde machbar ist.

x