Kreis Südliche Weinstraße Nachruf: Scherthan ein CDU-Urgestein

«RANSCHBACH.» „Er war ein überzeugter Christdemokrat, Kommunalpolitiker und Landtagsabgeordneter. Und ein Mensch, der stets auf andere zugegangen ist.“ So wurde Hans-Dieter Scherthan anlässlich seines 60. Geburtstages öffentlich gewürdigt. Am Dienstag ist er nach schwerer Krankheit im Alter von 74 Jahren im Klinikum in Karlsruhe gestorben.

Der gebürtige Landauer und zuletzt in Kandel wohnhafte Scherthan wäre am 24. Juli 75 Jahre alt geworden. Mit Bestürzung reagierten Freunde und Weggefährten auf den Tod des Christdemokraten, der auch Landtagsabgeordneter und Kreisdeputierter war, in den vergangenen Jahren aber nicht mehr in Erscheinung trat. Zunächst absolvierte er eine Verwaltungslehre bei der Stadt Landau, war anschließend als kaufmännischer Angestellter tätig und stieg später als Geschäftsführer ins Baugewerbe ein. 1977 machte er sich in Ranschbach als Kaufmann selbstständig. Seine politischen Stationen: 1967 bis 1970 Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes Ranschbach, 1973 bis 1976 Kreisvorsitzender der Jungen Union, 1968 bis 1973 hauptamtlicher Geschäftsführer der CDU Südpfalz und ab 1979 Kreisvorsitzender der CDU Südliche Weinstraße. 1974 wurde er erstmals zum Ortsbürgermeister in Ranschbach gewählt. In seine Amtszeit fallen das Bauprojekt „Haus zum Seligmacher“ sowie die kommunale Kita, die er gegen einigen Widerstand durchsetzte. Damals stand ein gemeinsamer Kindergarten der Gemeinden Birkweiler, Siebeldingen und Ranschbach zur Diskussion. Scherthan galt als ein kompetenter Politiker, den auch Gegner schätzten. Von 1974 bis 1979 gehörte er auch dem Kreistag Südliche Weinstraße an. 1979 wurde er Mitglied des Verbandsgemeinderates Landau-Land und 1985 Vorstandsmitglied des Landkreistages Rheinland-Pfalz. Bis 1992 war er Erster Kreisdeputierter (heute Erster Kreisbeigeordneter und damit erster Vertreter des Landrates). 1983 wurde er in den rheinland-pfälzischen Landtag gewählt, dem er zwei Wahlperioden angehörte. Er galt als „unermüdlicher Motor“, den mit vielen Weggefährten ein freundschaftliches Verhältnis verband. Scherthan hinterlässt Frau und zwei erwachsene Töchter. Auf Wunsch des Verstorbenen ist die Beerdigung im engsten Familienkreis.

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