Kultur Südpfalz Musikalische Spannungen

Der Oratorienchor Landau lädt für Sonntag, 21. Januar, um 18 Uhr zu einem festlichen Neujahrskonzert in die Landauer Augustinerkirche ein. Der renommierte Chor unter der Leitung von Jochen Braunstein wird dabei unterstützt vom Bläser-Ensemble Falk Zimmermann und von Rudolf Peter an der Orgel.

„Man soll das Jahr nicht mit Programmen beladen wie ein krankes Pferd...“ befand einst Erich Kästner, und so gestaltet der Oratorienchor sein Konzert zum Jahresbeginn mit Gesängen zum Dank an Gott und zu dessen Lob und Preis. Zu Beginn erklingt Martin Rinckarts berühmtes Lied „Nun danket alle Gott“ in der prachtvoll-üppigen Fassung für Chor, Bläser und Orgel von Franz Liszt. Am Schluss des Konzertes ist es in der gleichen Besetzung in einer Komposition von Johann Sebastian Bach zu hören. Ein in musikalischer Hinsicht äußerst spannender Kontrast. Musikalische Spannungen prägen auch das weitere Programm, für das Jochen Braunstein auf sattsam bekannte und allzu gängige „Klassiker“ der Festtags-Musik verzichtete und stattdessen erlesene musikalische Kostbarkeiten zum Thema Gottes Lob und Dank aus verschiedenen Jahrhunderten auswählte. So steht die Vertonung des 100. Psalms „Jauchzet dem Herrn alle Welt“ aus dem als „Schwanengesang“ bekannten Spätwerk von Heinrich Schütz für drei Chöre aus dem 17. Jahrhundert neben dem „Jubilate deo“ für Chor, Bläser und Orgel des 1944 geborenen britischen Komponisten Karl Jenkins. Zwei weitere Zeitgenossen liefern ebenfalls Beiträge zum Konzertprogramm: Von Bob Chilcott erklingt dessen Fassung des Lobgesangs „Jubilate deo“, hier gesetzt für Chor und Bläserbegleitung. Ganz neu auch die Vertonung des Psalms 104 „Lobe den Herrn, meine Seele“ des Heidelberger Komponisten Martin Bärenz, der dem Chor bei seinem jüngsten Konzert mit der „Tango-Messe“ von Martin Palmeri als souveräner Kontrabassist zur Verfügung stand. Die Programmmitte bildet der Choral „Ein feste Burg ist unser Gott“ aus der Reformations-Sinfonie von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Die Sinfonie wurde 1830 für die Feierlichkeiten zum 300. Jahrestag der „Confessio Augustana“, der Formulierung des lutherischen Glaubensbekenntnisses, komponiert. Im vierten Satz zitiert, verarbeitet und variiert Mendelssohn-Bartholdy kunstvoll den bekannten Luther-Choral und setzte damit dem Reformator ein musikalisches Denkmal. Als Solist an der Orgel der Augustinerkirche ist Rudolf Peter mit der „Toccata für Orgel“ von Théodor Dubois zu hören. Der Eintritt ist frei, doch bittet der Chor am Ende des Konzerts um Spenden zur Finanzierung der nicht unerheblichen Kosten.

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