Karlsruhe Missing Link im Schienennetz

Gute Nachrichten für Pendler im Grenzgebiet: Mit europäischen Fördergeldern könnte ein Missing Link im Streckennetz geschlossen
Gute Nachrichten für Pendler im Grenzgebiet: Mit europäischen Fördergeldern könnte ein Missing Link im Streckennetz geschlossen werden.

Wie der Geschäftsführer des Eurodistricts, Patrice Harster, der Versammlung berichtete, sei diese Bahnstrecke in die sogenannte „Shortlist“ von 15 grenzüberschreitenden Strecken innerhalb der EU aufgenommen worden. „Wer auf dieser Liste steht, hat auch Chancen realisiert zu werden. Die Weichen werden jetzt gestellt, alle anderen Strecken müssen mindestens zehn Jahre warten“, so Harster wörtlich. Laut Harsters Ausführungen wurden von der EU im vergangenen Jahr über 350 Missing Links – Lückenschlüsse – im europäischen Schienennetz erfasst, die Bahnstrecke vom Saarland durch das Elsass nach Baden war eine davon. Dass die Strecke nun sogar in der Shortlist auftauche, sei kaum zu hoffen gewesen. Mehr noch. Im Oktober sollen zwei Vorzeigeprojekte aus dieser Liste der Europäischen Kommission in Brüssel vorgestellt werden, die Strecke durchs Elsass sei eine davon. Das sei eine große Chance, Zugang zu europäischen Fördergeldern zu bekommen. Wobei es sich, wie Hartser hervor hob, hierbei um Europäische Fördergelder handeln würde, außerhalb des Interreg-Programms und mit deutlich höherem Volumen. Entsprechend wichtig sei es, das Projekt bei diesem Termin optimal präsentieren zu können, im Jahr 2019 könnte sich dann die nächste Tür öffnen. Bemerkenswert ist auch, dass die Europäische Investitionsbank sich an der Finanzierung eines Gutachtens beteiligen will, mit dem die Realisierbarkeit des Vorhabens geprüft werden soll. Dies sei erstmals bei einem grenzüberschreitenden Investitionsprojekt der Fall. „Ich denke, wir können optimistisch sein“, fasste Hartser die Entwicklung zusammen. „Vor zwei Jahren wären wir noch froh gewesen, in die Liste der Missing Links aufgenommen zu werden, dass wir jetzt auf der Shortlist der 15 priorisierten Projekte stehen, ist fantastisch“, zeigte sich Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) hoch erfreut über die neue Dynamik. Mentrup, wie auch Karlsruhes Landrat Christoph Schnaudigel (CDU), verwiesen jedoch auf die vielen Kleinigkeiten, die noch erledigt werden müssten. Genannt wurde eine grenzüberschreitende Fahrkarte für den Nahverkehr, der Ausbau einer Infrastruktur, die von Verkehrsunternehmen beider Länder nutzbar wäre, sei die nächste Hürde. Immerhin habe man inzwischen eine gemeinsame Vision, denn die Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg habe sich deutlich verbessert, wie der Präsident des Eurodistricts, Rémi Betrand, feststellte. Viele Dinge würden inzwischen gemeinsam angegangen, ohne die großen Diskussionen der Vergangenheit. Die Verbesserung der Infrastruktur sei dabei nur ein Teilaspekt, letztlich gehe es um eine bessere wirtschaftliche Vernetzung im gesamten Pamina-Gebiet. Dabei könnte auch helfen, dass das Département Bas-Rhin bestrebt ist, Mitglied in der Technologieregion Karlsruhe zu werden. Bereits jetzt beteiligt sich laut Mentrup das Département finanziell an einem Gemeinschaftsstand der Technologieregion auf der nächsten „Expo real“ in München.

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