Kultur Südpfalz Leseratte verliehen

Jurorin und Preisträger: Schülerin Aathavi Sivakadadcham mit dem Autoren Christian Linker.
Jurorin und Preisträger: Schülerin Aathavi Sivakadadcham mit dem Autoren Christian Linker.

Der Roman „Der Schuss“ ist mit dem rheinland-pfälzischen Jugendbuchpreis „Goldene Leslie“ ausgezeichnet worden. Der Preis, die goldene Ratte Leslie, das Maskottchen des Preises, auf einem goldenen Buch sitzend, wurde in Mainz an den Autoren Christian Linker verliehen. Gewählt hat den Titel eine achtköpfige Jugendjury, in der sich unter anderem Aathavi Sivakadadcham aus Edenkoben befand.

Die RHEINPFALZ sprach mit der 14-jährigen Schülerin über ihre Erlebnissen an diesem aufregenden Tag. „Unsere Deutschlehrerin hat von dem Preis im Unterricht erzählt“, berichtet die Neuntklässlerin. Sie habe sich mit zwei Freunden beworben und sei für die Jugendjury ausgewählt worden. Zur Verleihung des Preises fuhr sie mit ihren Mitschülerinnen Katrin und Sonja sowie ihrer Lehrerin Hannah Vonderheit nach Mainz. Um einen Platz in der Jugendjury bewerben können sich Zwölf- bis 16-Jährige mit einer eigenen Buchbesprechung von maximal einer Seite Text, die fristgerecht ans „Literatur-Büro“ Mainz gesendet werden muss. Aathavis Rezension hat überzeugt, weshalb sie den Platz in der Jury erhielt. Die „Goldene Leslie“ wird für einen Jugendroman eines lebenden, deutschsprachigen Autors vergeben, der im Vorjahr erstmals veröffentlicht worden ist. Eine Vorjury stellt eine „Shortlist“ zusammen, also eine kurze Liste mit Werken, auf die diese Kriterien zutreffen und aus der die Jury einen Gewinner wählt. Außerdem stimmt das junge Publikum zusätzlich online ab. Aathavi und die anderen Juroren haben für ihre Teilnahme einen Büchergutschein bekommen. „Ich lese gerne und bin dabei frei. Ich mag Romane, Fantasy und auch Krimis“, erzählt die Gymnasiastin. „Es muss mich von der Geschichte her überzeugen“, fügt sie hinzu. Beim Lesen vergesse sie meist die Zeit und „ist dann völlig drin“ im Lesestoff. Wenn sie nicht gerade neue Bücher geschenkt bekommen hat, geht sie in Edenkoben oder Landau in die Bücherei oder in die Schulbibliothek. Im Gewinnerbuch „Der Schuss“ geht es um den 17-Jährigen Robin, der in seinem Viertel zum Zeugen eines Mordes wird, der im Zusammenhang mit der „rechtsgerichteten Deutschen Alternativen Partei“ steht. Der Schülerin gefällt an Linkers Buch besonders, dass es Jugendsprache verwendet. „Jedes Kapitel wurde von einem anderen Protagonisten, in einer anderen Denkweise geschrieben“, erklärt Aathavi. „Es geht um Politik. Und das so, dass wir es verstehen.“ Man wolle wissen, was da passiere, ob es der „Alternativen Partei“ gelinge, „andere Menschen mitzuziehen“, fügt sie noch hinzu. Kulturstaatssekretär Salvatore Barbaro überreichte dem Autor in einer Feierstunde in Mainz den Preis, der mit 2000 Euro dotiert ist. Ganz nah mit dabei war die 14-Jährige, die in der Grundschule bereits die Leseratte in sich entdeckt hat: „Da habe ich bei Antolin mitgemacht. Dort gibt es Extrapunkte fürs Lesen.“ Antolin ist ein Leseförderprogramm, dass sich bereits an Erstklässler wendet. Außerdem hat Aathavi regelmäßig beim Lesesommer mitgemacht. Die frühe Leseförderung habe sie motiviert und ihr Interesse am Lesen geweckt. Zu den Lieblingsbüchern Aathavis gehören der vierte Teil von „Harry Potter“ und die Buchreihe „House of Night“. Ganz oben auf ihrem Wunschzettel stehen momentan „The 100“, „Maze Runner“, „Die Bestimmung“ und „Das Schicksal ist ein Mieser Verräter“.

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