Kreis Germersheim Für abgebrannten Schutzwagen gibt es einen Ersatz

Der 550 Hektar große Rülzheimer Wald wird kommendes Jahr einen Verlust von 16.750 Euro ausweisen. Dies geht aus dem Forstplan 2018 hervor, den Jürgen Wenzel vom Forstamt Pfälzer Rheinauen dem Ausschuss für Umwelt, Landwirtschaft, Forsten und Friedhofsangelegenheiten vorstellte. Der Ausschuss empfahl dem Gemeinderat die Annahme einstimmig.

Danach ist im nächsten Jahr ein Holzeinschlag von 3210 Festmeter (fm) und ein Verkauf von 3086 fm vorgesehen. Der Erlös soll bei rund 124.000 Euro liegen. Für die Waldbegrünung sollen 3750 Euro ausgegeben werden. Dazu gehören das Ausmähen von Kulturen sowie der Ankauf von Edeltannen zur Christbaumgewinnung. Die Waldpflege, also die Begünstigung gut gewachsener Bäume durch Fällen von „Bedrängern“ im Jungbestand, erfordert einen Aufwand von 5150 Euro, der Schutz vor Wildverbiss 1150 Euro. Für den im September ausgebrannten Waldarbeiterschutzwagen muss ein Ersatz angeschafft werden. Hierfür hat Wenzel 4000 Euro eingeplant. Der Brand war entstanden, weil ein Baum auf den Wagen gefallen war und dadurch das Feuer des Holzofens offensichtlich auf den Wagen übergegriffen hatte. Ein neuer Wagen würde rund 10.000 Euro kosten. Doch liege ein Angebot für einen gebrauchten Wagen aus dem Jahr 1999 vor, der einem „sehr guten Zustand“ aufweise und nur 3000 Euro kosten würde. „Der Wagen reicht für unsere Belange aus, der abgebrannte war bei meinem Amtsantritt schon da und erfüllte immer noch unsere Ansprüche.“ Da noch ein Holzofen eingebaut werden müsse, koste die Anschaffung maximal 4000 Euro. Auf den Einbau eines Gasofens will Wenzel verzichten, nicht nur weil dieser gefährlicher wäre, zudem müsste für dessen Betrieb stets Gas eingekauft werden, „das Holz haben wir umsonst vor der Tür“. Die Verkehrssicherung hat für Wenzel einen sehr hohen Stellenwert. Gerade die Schäden nach dem Sturm vom 13. September hätten gezeigt, wie wichtig dies sei. Damals war nicht nur eine große alte Eiche auf die Mauer eines Grundstücks in der Helle Eichen gefallen und hatte diese beschädigt, auch war an der Straße entlang des Stadions ein Baum auf ein Auto gestürzt und hatte dieses zerstört. „Glücklicherweise saß da niemand drin.“ Die Eiche habe auf den ersten Augenschein hin „ganz gesund“ ausgesehen, erst als sie umgefallen war, hatte man gesehen, dass die Wurzeln fast alle abgefault gewesen waren. Dies könne bei den anderen Eichen auch der Fall sein. Daher sei es auch unbedingt notwendig, alle größeren Bäume entlang des Waldrands zwischen Stadion und Helle Eichen zu überprüfen und wenn nötig zu fällen. „Ich übernehme nicht die Verantwortung dafür, dass durch den Sturz weiterer Bäume Schäden entstehen.“ Ein Kahlschlag würde sicherlich einen Aufschrei der Anwohner hervorrufen, meinte Ortsbürgermeister Reiner Hör (Aktive Bürger). Er habe deren Klagen noch gut in Erinnerung, als das Wohnheim der Bussereau-Stiftung gebaut worden war. Auf Vorschlag von Günter Dreyer (Aktive Bürger) soll Anfang des neuen Jahres ein Ortstermin vereinbart werden, bei dem die in Frage kommenden Baumfällungen besprochen werden können. Auf Wunsch der Bahn mussten in diesem Jahr entlang der Bahnlinie Bäume gefällt werden, gleiches galt auch für Fällungen oder Zurückschneiden von hohen Bäumen entlang des Radwegs an der Rheinzaberner Straße und des Klingbachs. Solche Pflege- und Sicherungsarbeiten werden ebenfalls im nächsten Jahr nötig sein. Insgesamt sind im Forstplan 2018 für Verkehrssicherung und Umweltvorsorge 8400 Euro eingeplant. Die Pflege der Waldwege durch Mähen der Bankette, frei schneiden der Wege und das Aufbringen von Material wird 5500 Euro erfordern. Insgesamt sieht der Plan für diese Arbeiten Ausgaben in Höhe von 67.500 Euro vor, hinzukommen 69.500 Euro für den Holzeinschlag, insgesamt also Ausgaben in Höhe von 137.000 Euro. Unter Abzug des Verkaufserlöses von 124.000 Euro verbleibt ein Minus von knapp 13.000 Euro, dem noch Beiträge der Kommune sowie Abschreibungen hinzuzufügen sind. Daraus resultiert ein Defizit in Höhe von 16.750 Euro. Das laufende Jahr, so hat Wenzel hochgerechnet, weist ein Minus von 7200 Euro aus.

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