Landau Fuchs fährt auf Kühlgeräte ab

Jeder 40-Tonner ist mit einem Stapler ausgestattet – ein besonderes Angebot der Spedition.
Jeder 40-Tonner ist mit einem Stapler ausgestattet – ein besonderes Angebot der Spedition.

«Bellheim.» Speditionsunternehmen leisten heute mehr, als nur Waren von A nach B zu fahren. Um mit der meistens billigeren Konkurrenz aus dem Ausland mithalten zu können, bieten manche Unternehmer Zusatzleistungen an. Die Fritz Fuchs Spedition in Bellheim hat sich schon vor längerer Zeit darauf eingestellt. Vom Verwaltungssitz im Bellheimer Gewerbegebiet Am Weidensatz wird ein moderner Fuhrpark gesteuert, der mit sämtlichen Sicherungssystemen ausgestattet ist. An jedem der 50 Lkw befindet sich ein Stapler. Diese moderne Ausrüstung sei eines der Aushängeschilder seines Unternehmens, sagt Inhaber Fritz Fuchs. Mit dem Stapler bringen die Fahrer die Produkte, die das Unternehmen transportiert, an Ort und Stelle. Auf Wunsch werden bestimmte Güter, vor allem Kühlmöbel, gleich eingebaut. Die Spedition hat sich auf die Lagerung und den Transport von Kühlmöbeln sowie von Industriegasen spezialisiert. Weitere Standbeine sind die Papier- und Automobillogistik, aber auch der Transport anderer Handelsgüter. Die Mitnahmestapler wiegen rund zwei Tonnen, was bei der Beladung der Lkw berücksichtigt werden muss. Deshalb sei der Einsatz von Gigalinern – extralangen Lkws, die aber nicht mehr als 44 Tonnen transportieren dürfen – für die Spedition Fuchs derzeit kein Thema. Gasflaschen oder Kühlelemente seien bereits schwer genug für die vorhandenen 40-Tonner. Rund 100 Mitarbeiter, die auch in den Niederlassungen Ludwigshafen, Kornwestheim, Maisach bei München, Karlsruhe und Neustadt arbeiten, erwirtschaften einen Jahresumsatz von etwa zehn Millionen Euro. Fritz Fuchs und die Mitarbeiter Peter Hirsch und Matthias Krebs erläutern im RHEINPFALZ-Gespräch auch aktuelle Probleme. Zum einen erschwere eine marode Infrastruktur die Arbeit. Als Beispiele nennen sie die Rheinbrücke nach Karlsruhe. Das Unternehmen fährt vor allem im süddeutschen Raum und im Elsass. Auch mangelhaft ausgestattete Parkplätze erschweren den Fahrern das Leben. Es fehle vor allem an Toiletten und Waschplätzen. Wie in anderen Branchen mangelt es laut Fuchs zudem an qualifizierten Bewerbern für die Ausbildungsberufe Speditionskaufmann und Berufskraftfahrer. Bei Berufsmessen und in Schulen zeige das Unternehmen jungen Menschen Perspektiven im Speditionsbereich und in der Logistikbranche auf. Seit zehn Jahren bilde die Firma Berufskraftfahrer aus, übernehme die Führerschein- und Zusatzkosten. Fritz Fuchs leitet den Familienbetrieb in dritter Generation nach seinem Großvater Felix und seinem Vater Günter. Mimi Fuchs, seine Mutter, unterstützt das Unternehmen heute noch als „gute Seele“. Das gute Arbeitsklima, das Fuchs seinem Unternehmen attestiert, werde durch einen niedrigen Krankenstand belegt. Die Spedition könne überdurchschnittliche Löhne zahlen. Die Tatsache, dass die Spedition nicht nur transportiere, sondern weitere Serviceleistungen erbringe, sichere Arbeitsplätze. Allerdings würden Zusatzqualifikationen benötigt, etwa bei der Montage von Kältetechnik. Die Spedition Fritz Fuchs, die im September mit einem Tag der offenen Tür ihr 70-jähriges Bestehen feiert, ging aus einem Gashandel hervor. Diesen betreibe man noch heute als weiteres Standbein, berichtet Ute Gouthro, die Lebensgefährtin von Fritz Fuchs. Auch Privatkunden können in Bellheim Flaschen mit Kohlensäure und Propangas kaufen. Wertschätzung für die Mitarbeiter sei schon ein wichtiges unternehmerisches Prinzip des Firmengründers Felix Fuchs gewesen, der mit einem „Opel Blitz“ die Gasflaschen zu seinen Kunden fuhr. So mancher Lkw-Fahrer schwöre auf „seine“ Lieblingsmarke, erzählt Fritz Fuchs. Deshalb bestehe der Fuhrpark aus einer Markenvielfalt. Ein restaurierter und frisch lackierter „Opel Blitz“ aus jener Baureihe, die der Firmengründer fuhr, steht ebenfalls auf dem Firmengelände und zieht die Blicke der Besucher auf sich. Ein bisschen Nostalgie gehört für den Unternehmer eben auch dazu, nicht nur modernste Technik.

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