Kreis Kusel VfR stürmt an die Spitze

Traf gestern vierfach: VfR-Kapitän Marcel Kolb (am Ball). Die Einöller Meikel Bacher (links) und Stefan Baumann sowie André Clos
Traf gestern vierfach: VfR-Kapitän Marcel Kolb (am Ball). Die Einöller Meikel Bacher (links) und Stefan Baumann sowie André Clos schauen zu.

«OFFENBACH-HUNDHEIM.» Das erklärte Zwischenziel Hinrunden-Meisterschaft ist näher gerückt: Mit einem 8:1 (3:0)-Sieg ist das Team des VfR Hundheim-Offenbach/Hinzweiler gestern an die Tabellenspitze der B-Klasse Kusel-Kaiserslautern Nord gestürmt. Vorm Top-Duell am kommenden Sonntag beim nunmehr gestürzten Tabellenzweiten VfB Reichenbach II haben sich die Glantaler gestern in Schusslaune gezeigt und dem Liga-Rivalen SV Einöllen eine herbe Packung mit auf den Heimweg gegeben.

Fünf Minuten vorm Abpfiff gönnte VfR-Coach Mario Gailing seinem Kapitän Beifall auf offener Szene: Er nahm Marcel Kolb aus dem Spiel, die Zuschauer verabschiedeten den Stürmer laut klatschend. „Marcel – mehr als vier Tore darfst du nicht machen“, zog Gailing den Goalgetter auf. „Warum das?“, fragte der. „Weil du sonst noch überschnappst“, scherzte Gailing. Na ja, die Gefahr besteht wohl eher nicht. Zeigt sich Kolb selbstkritisch, wird er einräumen, dass er gestern noch einige weitere „dicke Dinger“ hat liegen lassen. Das erste schon in Minute neun, als Lukas Weck von links serviert hatte, Kolb aber aus kurzer Distanz zauderte, den Ball nicht traf. Es hätte die frühe Führung sein müssen. So ließ das 1:0 auf sich warten, war dann aber überfällig, als Kolb in der 35. Minute den Knoten platzen ließ. „Wir haben in der ersten halben Stunde gut verteidigt, haben das insgesamt gut gemacht. Dann aber haben wir uns ziemlich konfuse 15 Minuten geleistet“, blickte Einöllens Spielertrainer Christopher Dispot auf die erste Halbzeit zurück. Der Plan, einen frühen Rückstand tunlichst zu vermeiden, war bis zehn Minuten vor der Pause aufgegangen. Bezeichnenderweise brauchte es eine Standardsituation: Patrick Brand hatte Kolb ins Straucheln gebracht, der Torjäger selbst setzte den folgenden Freistoß aus gut 20 Metern ins Netz. Der Ball war noch abgefälscht worden – „bezeichnend für das Spiel“, wie Dispot meinte. Flott ließen die Hausherren noch zwei weitere Treffer folgen, schraubten das Resultat in der 39. und 42. Minute auf 3:0. Für die klasse Vorarbeit von VfR-Spielertrainer Suren Hovsepyan, der gemeinsam mit Gailing das Team zu neuen Höhenflügen anzutreiben scheint, bedankte sich Michael Klein, der nur einschieben musste. Auf Flanke von Jonas Bäcker markierte Kolb den Pausenstand. Christopher Dispot, der sich an vorderster Front redlich mühte, merkte nach der Partie etwas von einer intensiven Halbzeitansprache an, deren Wirkung allerdings verpuffte. „Wir haben nichts davon umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben“, haderte der Trainer, der gemeinsam mit Marc Bollenbacher den SVE zu Saisonbeginn übernommen hatte. „Ich bin schon etwas enttäuscht von meiner Mannschaft.“ Dispot hatte sich mit Wiederanpfiff ins zentrale Mittelfeld zurückfallen lassen, Marcel Pontes versuchte sich nun in der Spitze. Beteiligt waren beide am besten Spielzug der Einöller. In der 51. Minute war’s, als über Dispot und Pontes, Maximilian Groß und Pascal Baumbauer der Ball plötzlich mal wie am Schnürchen lief. Der Abschluss aber ging daneben. Es schien aber noch was zu gehen, zumal Dispot in der 47. Minute schon mal einen Warnschuss abgegeben hatte. Als aber in der 54. Minute erneut Klein zur Stelle war und von vorzüglicher Vorarbeit Bäckers profitierte, war die Sache denn doch gelaufen. Auch wenn dem Gästetrainer der Ehrentreffer gelang, als er eine verunglückte Abwehr von Keeper Erik Zimmer nutzte (61.): Fast postwendend folgte das 5:1. Dabei traf der überragende Mann auf dem Platz – Lukas Weck. „Dabei spielt er da draußen gar nicht so gerne“, kommentierte Trainer Gailing Wecks Position auf der linken Außenbahn. Weck legte zum guten Schluss noch einen nach, zuvor aber schraubte Kolb sein Konto auf 20. So spielten sie VfR Hundheim-Offenbach-Hinzweiler: Zimmer – Henn, Lißmann, Aaron Wildberger, Clos – Jonas Bäcker (72. Pascal Bäcker), Hovsepyan – Schnitzer (78. Klemm), Klein, Lukas Weck – Kolb (85. Lerge) SV Einöllen: Hess – Stefan Baumann (60. Wolf), Brand, Grohe, Groß – Hönes (35. Limbacher), Bollenbacher – Bacher, Pontes, Baumbauer – Dispot Tore: 1:0 Kolb (35.), 2:0 Klein (39.), 3:0 Kolb (42.), 4:0 Klein (54.), 4:1 Dispot (61.), 5:1 (Weck (63.), 6:1 Kolb (73.), 7:1 Kolb (78.), 8:1 Weck (82.) – Gelbe Karten: Hovsepyan, Wildberger – Grohe – Beste Spieler: Weck, Hovsepyan, Schnitzer, Kolb – Dispot, Pontes – Zuschauer: 139 – Schiedsrichter: Kopp (Nanzdietschweiler).

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