Kreis Kusel Musikalische Glanzlichter

Vsevolod Starko zeigte großes technisches Können. Sein Vortrag wurde mit viel Beifall bedacht.
Vsevolod Starko zeigte großes technisches Können. Sein Vortrag wurde mit viel Beifall bedacht.

Der graue November ist gleich weniger trüb, wenn man sich zusammenschließt und es sich schön macht. Am Samstagabend hat das Chorkonzert der gemischten Chorgemeinschaft Rehweiler/Matzenbach dazu beigetragen, Licht in den dunklen Monat zu bringen.

Musikalische Gäste an diesem Abend waren die Männerchorgemeinschaft aus Ramstein/Mackenbach, die Sopranistin Elena Laborenz und der Tenor Alexandru Popescu sowie Vsevolod Starko an der Geige. Marion Stoffel moderierte den Abend. Bereits zum wiederholten Mal hatte sich die Sopranistin aus dem Pfalztheater Kaiserslautern in Rehweiler zum Herbstkonzert der Chorgemeinschaft eingefunden. Dieses Mal hatte sie den Tenor Popescu, ebenfalls Sänger am Pfalztheater mitgebracht. Starko hatte in der Vergangenheit ebenfalls schon die Auftritte der Rehweiler-Matzenbacher bereichert. Nach dem Auftakt durch die heimischen Sänger mit dem Begrüßungslied „Gut, wieder hier zu sein“ von Hannes Wader, trug der erste Vorsitzende der Chorgemeinschaft, Helmut Schmidt, einführte Worte des Dankes vor. Dass das traditionelle Herbstkonzert noch stattfinden könne, sei keine Selbstverständlichkeit: Viele Chöre lösten sich zurzeit wegen Mitgliedermangels auf (die RHEINPFALZ berichtete). Auch die Chorgemeinschaft Rehweiler/Matzenbach sei aus der Not heraus geboren worden: „Es machte einfach keinen Spaß mehr“, erklärte Schmidt. Wenn unter anderem wegen Krankheit einmal Sänger fehlten, waren Proben überhaupt nicht mehr sinnvoll. Doch manchmal entsteht aus der Not eine Tugend – die beiden benachbarten Chöre harmonieren so gut, dass man ihnen die neue Zusammenstellung nicht anmerkte. Schmidt betonte aber, dass beide Chöre auch noch alleine existierten. So feiert der Gesangsverein „Liederkranz“ Rehweiler nächstes Jahr sein 125-jähriges Bestehen. Nach dem Auftritt der Gastgeber sang Popescu mit Klavierbegleitung ein Solostück: „Dein ist mein ganzes Herz“ aus dem „Land des Lächelns“. Stimmgewaltig trug er das Lied aus der Operette in drei Akten von Franz Lehar vor. Danach folgte ein Duett aus der weltbekannten Oper „La Traviata“ von Giuseppe Verdi, das von Laborenz und Popescu meisterhaft interpretiert wurde. Frenetischen Beifall ernteten die beiden professionellen Sänger dafür, dass sie das Dorfgemeinschaftshaus zum Beben brachten. Die Männerchorgemeinschaft Ramstein-Miesenbach/Mackenbach sang eine leicht veränderte Version von Leonard Cohens Welthit „Halleluja“. Die Strophen wurden von einem Solisten übernommen, während beim Refrain der gesamte Chor mehrstimmig unterstützte. Dank der einführenden Worten von Marion Stoffel erfuhren die Gäste etwas über die Lieder und deren Inhalt: Bei dem Lied „Über sieben Brücken musst du gehn“ von Ullrich Swillms, handelt es sich um eine Liebesgeschichte zwischen einem Polen und einer Deutschen, deren Liebe nicht sein darf. Auch zu dem Auftritt des Geigers Starko erklärte Stoffel kurz die Stücke. So erfuhren die Gäste, dass es sich bei dem ersten Stück um einen langsamen Walzer (Valse Lento) handelte, bei dem sich die Geige harmonisch in die Klavierbegleitung einfügte. Anders beim „Präludium und Allegro“ von Fritz Kreisler, das weniger harmonisch anmutete, dem Violinisten aber hohes technisches Können abverlangte. Solche Präzision wurde dann auch mit ausgiebigem Beifall vom Publikum gewürdigt.

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