Kreis Kusel 22 Minuten zum Vergessen

Das tat weh: SVN-Innenverteidiger Benjamin Wenner (blaues Trikot) wird von Steinwendens Sebastian Schäfer unsanft zu Fall gebrac
Das tat weh: SVN-Innenverteidiger Benjamin Wenner (blaues Trikot) wird von Steinwendens Sebastian Schäfer unsanft zu Fall gebracht. Derzeit zwingen aber Hüftprobleme den Abwehrturm zum Zuschauen.

«Nanzdietschweiler.» Das nennt man wohl einen klassischen Fehlstart: Der SV Nanz-Dietschweiler verlor vor Wochenfrist die erste Landesliga-Partie im neuen Fußballjahr bei den Spfr. Bundenthal mit 2:4 (0:4). Am Sonntag (15 Uhr) soll beim Tabellenletzten Karadeniz Bad Kreuznach nun endlich wieder ein Dreier her.

Gerade einmal 22 Minuten waren in Bundenthal gespielt, da waren die Hoffnungen des SV Nanz-Dietschweiler auf einen Punktgewinn schon so gut wie nicht mehr existent. Andrei-Ioan Grosu (5.), Cosmin Florin Paina (9.), Dominik Will (20.) und Hubert Schertl (22.) hatten für die Sportfreunde bereits einen komfortablen 4:0-Vorsprung herausgeschossen. Ronnie Straßer (51.) und Aaron Weber (61.) verkürzten im zweiten Durchgang zwar auf 2:4 , mehr als Ergebniskosmetik sollte am Ende aber nicht mehr herausspringen. Dennoch ist SVN-Coach Jochen Pfaff der Meinung, dass sein Team „ab dem 0:4 ein komplett anderes Gesicht und eine richtig, richtig gute Leistung“ abgeliefert hat. Grosu, Paina, Will – vor drei der vier Bundenthaler Torschützen hatte SVN-Trainer Jochen Pfaff vor der Begegnung noch explizit gewarnt. „Ich habe den Jungs vorm Spiel gesagt, dass wir besonders auf diese Spieler und die langen Bälle der Bundenthaler aufpassen müssen. Die ersten beiden Tore sind dann aber genau so gefallen – da kannst du an der Seitelinie schon verrückt werden“, hadert der Trainer, der seine Mannschaft in der Halbzeit aber tatsächlich gelobt hat: „Ich habe lange überlegt, wie ich die Ansprache angehe, denn so eine Situation habe ich auch noch nicht erlebt. Aber auch der gegnerische Trainer hat mir bestätigt, dass das, was wir ab dem 0:4 gezeigt haben, richtig gut war und wir keinesfalls das schlechtere Team waren.“ Die Leistung, die der SVN ab der 22. Minute gezeigt habe, mache zwar Hoffnung für den Rest der Saison, doch kaufen kann man sich dafür in Nanzdietschweiler nichts. Es müssen dringend wieder Punkte her, auch wenn der Tabellenstand für Pfaff zweitrangig ist. „Darauf schaue ich momentan absolut nicht. Wir müssen einfach wieder zurück in die Erfolgsspur finden – und das wird am Sonntag passieren“, ist sich der Trainer „absolut sicher“. Die kommende Aufgabe sieht auf dem Papier nach einem Pflichtsieg aus, ist Karadeniz Bad Kreuznach doch mit nur sechs Punkten aus 17 Spielen gemeinsam mit dem SV Schopp schon so gut wie abgeschlagen am Tabellenende. Der SVN konnte bislang 15 Punkte aus ebenso vielen Spielen einfahren, steht aber punktgleich mit der SG Eppenbrunn gerade noch so „über dem Strich“. Doch Pfaff warnt davor, den Gegner zu unterschätzen: „Die haben richtig gute Einzelspieler und versuchen, alles spielerisch zu lösen. Wie ich von anderen Trainern höre, haben sie sich außerdem wohl zuletzt auch mannschaftlich geschlossener präsentiert. Dazu kommt der arg kleine Platz. Das wird kein einfaches Spiel.“ Besonders in der Defensive müsse man von Beginn an wachsam sein. „Die werden uns sicher direkt anlaufen und versuchen, uns zu pressen – da müssen wir stabil im Raum stehen und uns gegenseitig helfen“, fordert Pfaff. Doch ausgerechnet jetzt fällt ein weiterer Leistungsträger wohl für längere Zeit aus: Innenverteidiger Benjamin Wenner droht eine längere Pause wegen Hüftproblemen. „Wir müssen zwar noch eine MRT-Untersuchung abwarten, aber die kommenden zwei, drei Wochen wird er uns wohl mindestens fehlen“, hadert Pfaff. Ansonsten habe sich das SVN-Lazarett zwar im Laufe der Woche etwas gelichtet, „zwei, drei Spieler sind aber immer noch krank, und wir müssen abwarten, wer sich am Sonntag fit meldet“. Einer dieser Spieler ist David Pribula, der unter der Woche aber immerhin schon wieder mit der Mannschaft trainiert hat und am Sonntag zusätzliches Tempo und Zug zum Tor ins Spiel des SV Nanz-Dietschweiler bringen könnte.

x