Kreis Südwestpfalz Zeitweise unterm Radar

US-Helikopter waren Anfang Mai ohne Vorankündigung dicht über Mittelbrunn unterwegs. Dass darüber nicht vorab informiert wurde,
US-Helikopter waren Anfang Mai ohne Vorankündigung dicht über Mittelbrunn unterwegs. Dass darüber nicht vorab informiert wurde, sorgt für Unmut.

Fünf US-Hubschrauber waren am Montag, 7. Mai, bei Mittelbrunn unterwegs – zeitweise in so geringer Höhe, dass sie nicht vom Radar erfasst werden konnten. Das teilte das Luftfahrtamt der Bundeswehr auf eine Anfrage des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Landstuhl, Peter Degenhardt (CDU), mit.

„Die Auswertung der Radardaten vom 7. Mai 2018 bestätigt den Flugbetrieb“, heißt es in dem Schreiben des Luftfahrtamts. Wegen der Geländegegebenheiten und der geringen Flughöhe sei jedoch nicht der gesamte Flugweg vom Radar erfasst. „Der letzte Radarkontakt ist um 10.06 Uhr Ortszeit (...) südlich von Mittelbrunn. Der nächste Radarkontakt ist um 10.11 Uhr Ortszeit (...) westlich von Mittelbrunn“, berichtet das Luftfahrtamt weiter. In diesem Zeitraum seien zwar keine Überflüge erfasst, aber auch nicht auszuschließen. Anscheinend hatte dabei aus rechtlicher Sicht jedoch alles seine Richtigkeit. „Nach den uns vorliegenden Daten fand der Einsatz unter Beachtung der flugbetrieblichen Bestimmungen statt“, heißt es in dem Antwortschreiben an Degenhardt. Immerhin habe es diesmal nach seiner Anfrage immerhin eine Besprechung zwischen Luftfahrtamt, Verteidigungsministerium und der US-Seite gegeben. Darin sieht Degenhardt einen kleinen Fortschritt auf bundesbehördlicher Seite. Denn: „Das Luftfahrtamt der Bundeswehr hat mich im vergangenen Jahr ja völlig gegen die Wand laufen lassen“, blickt er auf seine Anfragen vom Mai 2017 zurück. Damals hatten US-Hubschrauber dicht über Mittelbrunn eine unangekündigte Übung absolviert. „Die müssen in jedem Fall niedriger als die umgebenden Hügel geflogen sein, sonst wären sie nicht in deren Radarschatten. Und wenn ich mich recht erinnere, konnte man bei den Flügen im vergangenen Jahr ein lückenloses Radarprofil erstellen, was die Vermutung nahe legt, dass die Flüge diesmal noch tiefer waren“, meint Degenhardt. Einen Überflug von „offensichtlich unter 30 Metern Höhe“ hält der Bürgermeister der Verbandsgemeinde dabei keineswegs für eine Standardprozedur, die keiner Ankündigung bedarf. Degenhardt hatte bereits in der vergangenen Woche die Informationspolitik der US-Streitkräfte kritisiert, die trotz anders lautender Absprache erneut die Helikopterübung Anfang Mai nicht angekündigt hatten (wir berichteten). Erst auf Nachfrage des Bürgermeisters hatte die US-Army Garrison Rheinland-Pfalz die Flüge bei und über Mittelbrunn bestätigt.

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