Kröppen Wie in der Grenzregion die deutsch-französische Zusammenarbeit gestärkt werden soll

Blick in die versammelte Runde der Kommunalpolitiker beim Impulsvortrag von Deniz Alkan von der Mainzer Staatskanzlei.
Blick in die versammelte Runde der Kommunalpolitiker beim Impulsvortrag von Deniz Alkan von der Mainzer Staatskanzlei.

Beim Deutsch-Französischen Tag trafen sich am 22. Januar 2022 im französischen Walschbronn erstmals französische und deutsche Ortsbürgermeister in der Grenzregion. Jetzt fand ein solches Treffen auf deutschem Boden statt.

Nach über einem Jahr fand nun unter dem Motto „Zusammenarbeit ohne Grenzen“ am Samstagvormittag im Kröpper Sportheim auf Einladung der Abgeordneten Angelika Glöckner das Folgetreffen der deutschen und französischen Ortschefs statt. Schwerpunkt bildeten dabei die Institutionen, welche die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern befördern sowie die Gesundheits- und Notfallversorgung.

Gekommen seitens der Abgeordneten war Glöckners Fraktionskollege Christian Petry, der Wahlkreisabgeordnete aus St. Wendel sowie der im Vorjahr in die Nationalversammlung in Paris gewählte Vincent Seitlinger aus Rohrbach-lès-Bitche. Mit dabei war auch der Leiter der Abteilung für Europäische und internationale Zusammenarbeit in der Mainzer Staatskanzlei, Deniz Alkan. Petry ist Mitglied der Deutsch-Französischen Parlamentarischen Versammlung und Seitlinger stellvertretendes Mitglied.

Theorie ist einfach, die Praxis nicht

„Die Theorie ist einfach, doch in der Praxis sieht es ganz anders aus“, weiß Petry. Passend dazu dessen eigene Feststellung, dass man zwar im Herzen Europas liege, die Züge jedoch zumeist an den Grenzen enden würden. In der Gesundheitsversorgung hielt es der Abgeordnete als notwendig, „gemeinsame Gesundheitsregionen“ zu bilden. Nicht aus den Augen verlieren dürfte man die Kultur und den Sicherheitsbereich. Ihm pflichtete sein französischer Kollege Seitlinger bei, indem er erklärte: „Leider gibt es immer noch viele kleinere Probleme, die einer Lösung bedürfen“. Diese beträfen nach Glöckner nicht nur die Rettungsdienste, sondern auch die Grenzgänger und die Arbeitswelt. Aus Sicht der der Staatskanzlei stimmte Deniz Alkan zu, der auch die sprachlichen Probleme in seinem Vortrag ansprach.

Begonnen hatte die gut zweistündige Veranstaltung mit der Begrüßung durch Kröppens Ortsbürgermeister Steffen Schwarz und seines französischen Nachbarkollegen Christian Schwalbach aus Walschbronn. Ihnen ist es zu verdanken, dass es vor Jahresfrist zum ersten Treffen der Ortsbürgermeister im Grenzraum des Bitscher Landes und der Hackmesserseite kam. Erweitert wurde diesmal der Kreis auf die Verbandsgemeinden Pirmasens-Land und Zweibrücken-Land. Die Zweibrücker VG war präsent durch die Beigeordneten David Betz und Bernd Hofer, während die Pirmasenser VG durch Bürgermeister Klaus Weber vertreten wurde. Dieser forderte zu gemeinsamen Anstrengungen ohne Rücksicht zu Parteizugehörigkeiten auf, um etwas zu erreichen. In Anwesenheit der Ortsbürgermeister Marco Maas aus Schweix und Philipp Andreas aus Hilst sprach er dabei Deniz Alkan für seinen maßgeblichen Einsatz zur Lösung der Kindergartenproblematik Liederschiedt den Dank aus. Die Sicherstellung der Finanzierung und finanzielle Entlastung der Gemeinden für das Leuchtturmprojekt deutsch-französischer Kindergarten war für Angelika Glöckner gleichfalls Grund zum danken. Die erreichte Lösung sei wichtig für die deutsch-französische Freundschaft, „denn aus Feinden wurden Freunde“, so Glöckner. Die Stadt Pirmasens war vertreten durch Wirtschaftsförderer Mark Schlick. Ihm lag nicht nur der Fachkräftemangel am Herzen, sondern als Musiker auch die „grenzüberschreitende Kreativität“.

Impulse von kommunaler Ebene

Eine freundschaftliche Note hatte zu Beginn die Bambinifeuerwehr Kröppen beigesteuert. Sie hatte ein Spalier beim Eingang zum Sportheim gebildet, deutsche und französische Fähnchen geschwenkt und die Teilnehmer passieren lassen. Freundschaftlich blieb es auch beim Gedankenaustausch zu den Vorträgen. Nachdem schon bei seiner Begrüßung Schwalbach sagte „Europa liegt bei uns“, führte dies der Hornbacher Stadtbürgermeister Reinhold Hohn weiter aus und erinnerte daran, dass er vor Jahrzehnten schon dabei war, als symbolisch die Grenzschranken bei Hornbach entfernt wurden. Um in Berlin und Paris einiges auf den Weg bringen zu können, forderte Angelika Glöckner Impulse von kommunaler Ebene. Während sie von einer Vernetzung mittels Mailverkehr sprach, ging Schwalbach weiter und forderte einen organisierten Zusammenschluss der Grenzregion, um so weitere gute Schritte nach vorne machen zu können.

Bevor man sich zum abschließenden gemeinsamen Foto versammelte war man sich einig, dass das dritte deutsch-französische Freundschaftstreffen nicht erst nach einem Jahr folgen soll. Vielmehr sollen weitere Gespräche und Initiativen folgen, um die deutsch-französische Zusammenarbeit zu verbessern und die grenzüberschreitende Freundschaft zu stärken.

x