Dahn Welche Probleme die Dahner Bürger bei Starkregen befürchten

Die Bilder der Flutkatastrophe im Ahrtal vor knapp zwei Jahren haben viele noch im Kopf. Starkregen ist mittlerweile keine Ausna
Die Bilder der Flutkatastrophe im Ahrtal vor knapp zwei Jahren haben viele noch im Kopf. Starkregen ist mittlerweile keine Ausnahme mehr.

Der geplante Bau von Ferienhäusern oberhalb des Dahner Kurpark-Teiches stößt auf Kritik bei Anwohnern und weiteren Bürgern. Ihre Befürchtung: Bei Starkregen könnte dieses Gebiet überschwemmt werden.

Die Anwohner argumentieren unter anderem mit der Starkregenkarte des Landesamtes für Umwelt. Darin ist Dahn als roter Ort eingezeichnet, also nach Starkregen sehr gefährdet ist. Auf der Starkregenkarte sind fünf größere Sturzflut-Entstehungsgebiete eingezeichnet, die eine Gefährdung der Ortslage in den Bereichen Heimbachtal (mit Schulzentrum), Schlossstraße, Tannstraße, Hohlwiesen und in den tief liegenden Ortsteilen Richtung Wieslauter darstellen.

Die Gruppe führt weitere Argumente aus. So liege das geplante Baugelände Hohlwiesen in direkter Nachbarschaft zum Dahner Kurparkweiher und grenze im Norden an die höher gelegene Bebauung der östlichen Tannstraße, abgegrenzt durch eine alte und knapp zwei Meter hohe Stützmauer. Mit dem Kurpark handele es sich hierbei um eine noch verbleibende größere Fläche im Stadtbereich, die als Mulde bei heftigen Regenfällen viel Wasser aufnehmen und speichern könne.

Ableitungsmenge hat sich vergrößert

Bedacht werden müsse auch, dass sich die abzuleitende Wassermenge aus dem östlichen Wohnbereich von Dahn in den zurückliegenden Jahren ständig vergrößert habe und sich durch das Neubaugebiet Pirminiusstraße voraussichtlich weiter vergrößern werde. So entstanden in den vergangenen Jahren durch große Bauten wie beispielsweise Kindertagesstätte, Felsenlandklinik, Hackschnitzelheizwerk am Schulzentrum, Seniorenheim Haus am Kurpark und Conrad-von-Wendt-Haus viele sehr große versiegelte Flächen, deren Schmutz- und Oberflächenwasser die Kanalisation im Bereich des Kurparks aufnehmen muss – insgesamt etwa 50.000 Quadratmeter versiegelte Flächen.

Bei einem Starkregen mit 200 Litern pro Quadratmeter, wie vom Deutschen Wetterdienst häufiger prognostiziert, wären also allein aus diesem kleinen Gebiet etwa zehn Millionen Liter Oberflächenwasser abzuleiten. Bei potenziellen Ferienhäusern hätten die Gegner des Vorhabens außerdem auch Bedenken, eines zu hohen Verkehrsaufkommens, das in den vergangenen Jahren aufgrund der besagten Neubauten deutlich größer wurde.

Potenzielle Gefahren

Wasser aus den höheren Bereichen des Heimbachtals könnte bei Starkregen von der Kanalisation beim Schulzentrum nicht komplett aufgenommen werden. Damit würde der Abfluss des Wassers über die Senke in der Schloßstraße, die Fläche des Kurparks, Heimbach, die steilen Hänge rechts und links des ehemaligen AOK-Gebäudes, die Böschung des neuen Baugeländes und über die Tannstraße verlaufen. Das Baugebiet wäre als tiefer liegendes Gelände von Überschwemmungen bedroht. In allen umliegenden Gebieten könnten große Schäden und Gefahren entstehen. Am westlichen Ende des Kurparks, wo der Heimbach von einem Rohrsystem aufgenommen wird, durch das er die B427 unterquert, um dann oberirdisch in die Wieslauter weiterzufließen, bestehe die Gefahr von Rückstau und Überlaufen. Ohne Bebauung könnte das Gelände jedoch, wie auch der gesamte Kurpark mit den umliegenden Wiesen, schadensarm als Retentionsfläche (Überflutungsfläche) dienen.

Die insgesamt knapp 20 Seiten umfangreiche Stellungnahme zum Einspruch nennt noch einen weiteren wichtigen Punkt: „Für die Starkregenvorsorge gilt laut Kommunalbrevier, dass offensichtliche Abflusswege nicht zugebaut werden sollen und der Zufluss von wild abfließendem Wasser auf ein Baugebiet bereits bei der Planung berücksichtigt werden muss.“ Die Anwohner haben ihre Unterlagen auch an übergeordnete Behörden versendet.

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