Reifenberg/Maßweiler Wegen Glasfaser: Nagelneue Gehwege werden wieder aufgerissen

In Reifenberg wird das Gehwegpflaster aufgerissen.
In Reifenberg wird das Gehwegpflaster aufgerissen.

In Reifenberg reißt die Firma UGG für ihre Glasfaserleitungen die Gehwege in der neu gemachten Ortsdurchfahrt auf. Auch in Maßweiler gibt es Diskussionen.

Reifenbergs Bürgermeister Pirmin Zimmer ist alles andere als begeistert davon, dass die nagelneuen Gehwege in der Ortsdurchfahrt nun wieder aufgerissen werden. Die Firma Unsere Grüne Glasfaser (UGG) habe aber keine andere Wahl gehabt.

Eigentlich wurden unter den neuen Gehwegen bereits Leerrohre für Glasfaser verlegt. Die gehören aber der Firma Inexio. „Es gab sehr, sehr viele Versuche von der UGG, die Inexio zu erreichen“, bricht Zimmer für die Glasfaserfirma eine Lanze. Von Inexio habe es aber keine Reaktion auf die Anfragen gegeben. Daher werden die Gehwege nun also wieder aufgerissen, damit die UGG mit ihren Arbeiten im Dorf vorankommt. „Letztlich muss es weitergehen“, zuckt Zimmer mit den Schultern.

Probleme mit der Garantie

Auf einigen Grundstücken können die vorhandenen Glasfaserleitungen aber doch von der UGG benutzt werden. Dabei spiele es keine Rolle, dass Inexio die Rohre verlegt hatte, weil die Leitungen laut Zimmer jetzt den jeweiligen Anliegern gehören. Nur im Trottoir gilt diese Regel nicht. Hauptstraßen-Anwohner, die noch keinen Glasfaser-Hausanschluss haben, können nach Zimmers Worten jetzt einen bei der UGG beantragen.

Mit dem Aufreißen der Gehwege durch die UGG-Mitarbeiter tut sich aber ein Problem mit der Garantie fürs neue Trottoir auf. Diese war bislang von der Baufirma übernommen worden, die seinerzeit die Gehwege gepflastert hatte. An den Stellen, an denen die UGG jetzt das Pflaster wieder aufreißt, erlischt die Garantie der Baufirma. So muss die UGG bei Gewährleistungsschäden haften.

Zentimetertiefe Querrinnen in Maßweiler.
Zentimetertiefe Querrinnen in Maßweiler.

Zimmer hat sowohl die Arbeiter als auch im RHEINPFALZ-Gespräch auf einen festen Grundsatz hingewiesen: Die Straße sei absolut tabu. „Auch wenn die Erdrakete für die Querungen zehnmal stecken bleibt, dann ist das so“, bekräftigt der Reifenberger Dorfchef. In Sachen Ausbauqualität in den Gehwegen zeigt sich Zimmer optimistisch. „Da ist unter den Steinen die Schotterschicht 45 Zentimeter dick. Die legen die Leitungen ja maximal in 40 Zentimeter Tiefe, also noch ins Schotterbett.“ In einigen Reifenberger Nebenstraßen ist das anders: Dort, wo der Untergrund nicht unbedingt perfekt ist, kam es an manchen Stellen vor, dass sich das Pflaster etwas gesenkt hat.

Plötzlich Querrinnen in Maßweiler

Im Nachbardorf Maßweiler beklagt Bürgermeister Herbert Semmet, dass an mehreren Stellen, an denen die Leitungsgräben die Straße queren, noch keine Warnschilder für Autofahrer aufgestellt wurden. Die Gräben sind zwar teilweise mit Schotter verfüllt, doch bleibt eine mehrere Zentimeter tiefe Querrinne. Fährt ein Auto dort langsam durch, passiert nichts. Bei Tempo 30 oder 50 knallen die Autos jedoch durch die Gräben; Schäden am Unterbau der Fahrzeuge sind nicht auszuschließen. „So geht das nicht. Da sollten zumindest Warnschilder hin“, meint Semmet. Arbeiter habe er darauf angesprochen, passiert sei nichts.

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