Kreis Südwestpfalz Verwaltung soll ins Reno-Gebäude ziehen

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Statt das Rathaus in Thaleischweiler-Fröschen teuer umzubauen, sollte die Verbandsgemeindeverwaltung in die Reno-Verwaltung in der Uferstraße umziehen. Das schlug Anke Bohl (FWG) in der Verbandsgemeinderatssitzung am Donnerstagabend vor. „Wir nehmen das auf, wir nehmen das ernst, wir prüfen das“, kommentierte Markus Reichert, Büroleiter der Verbandsgemeinde, gestern diesen Vorschlag.

Laut Anke Bohl kam die Idee, die Verwaltung könnte in die Reno-Verwaltung umziehen, bei einer Sitzung der FWG in Thaleischweiler-Fröschen auf. Bohl nannte den Bau in der Uferstraße ein „wunderschönes Gebäude“, das auch einen großen Parkplatz sowie einen ebenerdigen Eingang biete − anders als das Rathaus der Verbandsgemeinde in der Hauptstraße. „Möglicherweise sind da am Eingang drei Stufen, aber die zu beseitigen, wäre nicht viel Aufwand“, sagt Bohl über das Reno-Gebäude. Bei dem Vorschlag geht es um den vorderen Teil des Reno-Komplexes. Dahinter kommen noch das einstöckige Verkaufsgebäude und die großen Lagerhallen. Diese Gebäude werden auch weiter genutzt. Dass die Verbandsgemeindeverwaltung in Thaleischweiler-Fröschen saniert werden muss, ist schon länger bekannt und kam vor dem Zusammenschluss der Verbandsgemeinden Thaleischweiler-Fröschen und Wallhalben immer wieder auf den Tisch. Berthold Martin, bis dahin Verbandsbürgermeister von Wallhalben, verwies immer wieder auf den schlechten Zustand des Gebäudes in Thaleischweiler, während das Wallhalber Gebäude viel besser dastehe. Nun nutzt die neue Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben beide Gebäude. „In einer Sache muss man Berthold Martin recht geben: Momentan sparen wir noch gar nichts“, sagte Anke Bohl gestern im RHEINPFALZ-Gespräch mit Blick auf die zwei Rathäuser. Dabei war ein Ziel der Gebietsreform des Landes doch, Geld zu sparen. Die Verwaltung komplett in Wallhalben anzusiedeln und den Standort Thaleischweiler-Fröschen aufzulösen, komme jedoch auch wegen der Größe und Bedeutung Thaleischweiler-Fröschens nicht in Frage. Dass die neue Verbandsgemeinde zwei Rathäuser hat, sei politischer Wille, ergänzte Büroleiter Markus Reichert gestern. Er ließ durchblicken, dass das Wallhalber Rathaus ohnehin zu klein wäre, um die gesamte Verwaltung aufzunehmen. „Wir prüfen das und werden Kontakt aufnehmen“, kündigte Reichert gestern Gespräche mit der Firma Reno an. Reno hatte sich 2005 mit dem Schuhhandelsunternehmen Hamm mit Sitz in Osnabrück zur Hamm-Reno-Gruppe zusammengeschlossen. Im März 2016 war das Unternehmen an eine Investorengruppe verkauft worden. Kurz darauf wurde bekannt, dass die Verwaltungsabteilung in Thaleischweiler-Fröschen aufgelöst werden soll, um Schritt für Schritt Doppelstrukturen an den beiden Standorten Thaleischweiler und Osnabrück abzubauen. Davon sind 32 Beschäftigte aus dem Verwaltungsbereich in Thaleischweiler betroffen. „Die HR Group hat selbstverständlich ein Interesse, das Reno-Verwaltungsgebäude einer sinnvollen Nutzung und Vermarktung zuzuführen“, antwortete Pietro Nuvoloni, Geschäftsführer der Dictum Media GmbH aus Köln, gestern auf eine Anfrage der RHEINPFALZ. Dictum Media hat die Pressearbeit für Reno übernommen. Derzeit führe man Gespräche mit Interessenten. Allerdings mache man weder zu den Interessenten noch zur Immobilie nähere Angaben. Zustand, Größe, Zuschnitt − all das spiele eine Rolle bei der Bewertung, ob das Gebäude als Verwaltung taugt. „Wir wissen ja gar nicht, wie es dadrin aussieht“, sagte Markus Reichert gestern. „Aber die Idee ist da.“ In der Sitzung am Donnerstag kündigte Verbandsbürgermeister Thomas Peifer zudem für nächste Woche ein Gespräch mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion an. „Dabei geht es um die Rathaussanierung. Was ist im Bestand möglich? Was ist, wenn sich der Bestand als zu alt erweist? Was ist bis wann umzusetzen?“, nannte Reichert gestern offene Fragen. Nach seinen Worten wurde der Zustand des Hauses bislang noch nicht überprüft. Laut Anke Bohl rechnen die FWG und auch andere Fraktionen im Verbandsgemeinderat jedoch damit, dass die Verwaltung „eher abgerissen und neu gebaut“ als saniert wird. Je nach Höhe der Kosten lohne es sich, nach anderen Gebäuden Ausschau zu halten. SPLITTER |sbn/bfl/tre

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