Kreis Südwestpfalz Um 23.05 Uhr ist die Bombe unschädlich

Mittwochabend in Waldmohr: Jede Menge Einsatzfahrzeuge werden aufgeboten. Busse bringen die Evakuierten nach Schönenberg-Kübelbe
Mittwochabend in Waldmohr: Jede Menge Einsatzfahrzeuge werden aufgeboten. Busse bringen die Evakuierten nach Schönenberg-Kübelberg.

«Waldmohr.» Am späten Mittwochnachmittag hatten Bauarbeiter die 50-Kilo-Bombe im Waldmohrer Neubaugebiet „Vor der Muhl“ gefunden. Ein Bagger hatte den Sprengkörper inmitten von Erdaushub auf den Lastwagen einer Baufirma verladen, wo die Bombe dann erst entdeckt wurde. Die alarmierten Einsatzkräfte schickten ein Foto des Fundstücks an den Kampfmittelräumdienst. Für die Experten in Worms war klar, dass es sich tatsächlich um einen gefährlichen Sprengkörper handelt, und sie machten sich auf den Weg nach Waldmohr. Dort ließen sie den Umkreis von 150 Metern um den Fundort evakuieren. Alle Anwohner, die nicht bei Bekannten oder Verwandten unterkamen, konnten die folgenden Stunden in der Halle des Schulzentrums im Nachbarort Schönenberg-Kübelberg verbringen. Feuerwehr und DRK richteten vor der Turnhalle des TV Waldmohr einen Sammelpunkt ein. Von dort wurden Personen, die nicht mobil sind, mit Bussen ins Erich-Kästner-Schulzentrum gebracht, wo es Essen und Getränke gab. Etwa 50 Menschen nutzten das Angebot. In und um Waldmohr kam es zu einigen Verkehrsbehinderungen. Unter anderem blieb die Saarpfalz-Straße, also die Waldmohrer Ortsdurchfahrt als Teil der Bundesstraße 423 in Richtung Homburg-Jägersburg, während der gesamten Einsatzzeit gesperrt. Für Autofahrer war es ein Glück, dass die parallel verlaufende Bahnhofstraße, die Waldmohr ebenfalls mit Jägersburg verbindet, nach zuvor wochenlanger Baustellensperrung am Mittwoch wieder befahrbar war. Einsatzkräfte von Tür zu Tür Vor Ort war schnell klar, dass es eine lange Nacht werden würde. Erst gegen 20 Uhr begann die Evakuierung. „Primäre Aufgabe war es zunächst mal gewesen, das Gelände großräumig abzusperren“, sagte Stefan Reichhart aus Waldmohr, der Sprecher der Feuerwehr Oberes Glantal. Nach Angaben der Polizei Schönenberg-Kübelberg liegen rund 160 Häuser im betroffenen Gebiet, darunter zwei Supermärkte. Die Anwohner wurden per Lautsprecherdurchsagen aufgefordert, ihre Häuser und Wohnungen zu verlassen. Einsatzkräfte gingen von Tür zu Tür, um sicherzustellen, dass sich niemand mehr im Gefahrenbereich aufhielt. Für Anwohner, die nicht zu Hause waren, wurde ein Bürgertelefon eingerichtet, an dem sie sich abmelden sollten. Etliche Anrufe gingen im Lauf des Abends auch bei der Polizei in Schönenberg-Kübelberg ein. Allerdings habe es keine Probleme gegeben, hieß es dort: „Viele wollten einfach nur wissen, wie lange es dauern wird.“ Auch die Feuerwehr berichtete, die Bürger verhielten sich vorbildlich. Fast 200 Einsatzkräfte waren vor Ort – neben Feuerwehr, Rettungskräften und Polizei auch die US-Militärpolizei, weil im betroffenen Gebiet etliche US-Amerikaner wohnen.

An der Integrierten Gesamtschule (IGS) im Nachbarort Schönenberg-Kübelberg richten Helfer einen Aufenthaltsraum ein.
An der Integrierten Gesamtschule (IGS) im Nachbarort Schönenberg-Kübelberg richten Helfer einen Aufenthaltsraum ein.
Beim Keller-Aushub beim Bau eines neuen Wohnhauses hat ein Bagger die 50-Kilogramm-Bombe auf einen Lastwagen geschaufelt.
Beim Keller-Aushub beim Bau eines neuen Wohnhauses hat ein Bagger die 50-Kilogramm-Bombe auf einen Lastwagen geschaufelt.
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