Käshofen Theatergruppe spielt diesmal an ungewohnten Terminen

Die Käshofer Theatergruppe hatte das Stück schon vor zwei Jahren ausgesucht.
Die Käshofer Theatergruppe hatte das Stück schon vor zwei Jahren ausgesucht.

Man merkt es sofort: Diese Gruppe hat viel Spaß. Zwei Jahre mussten Schauspieler und Besucher auf die Theaterabende in Käshofen warten. Nun ist es wieder so weit.

Der Tisch zur Probe ist reich gedeckt. Nichtalkoholische Getränke, mehr Wein als Bier, Früchte, Baguette und Snacks zeugen davon, dass hier Menschen gerne Zeit verbringen. Sie proben in den letzten Wochen eifrig. Was fast 40 Jahre im Käshofer Dorfgemeinschaftshaus (DGH) wie selbstverständlich schien, ist nach zwei Jahren Corona-Pause endlich wieder möglich. Theater vor Publikum. Nur nicht wie gewohnt mit einer Premiere am 1. Weihnachtsfeiertag. Warum das denn?

Weil auch die diesjährige Theatervorführung zumindest ab 2023 wegen Unklarheiten um den Brandschutz im DGH auf der Kippe stand. Mittlerweile ist klar: Sie hätten auch zu den für Käshofen gewohnten Terminen stattfinden können. Wenn auch nur noch vor 150 Besuchern pro Abend. Da die Schauspieler sich aber irgendwann organisieren müssen, musste eine verbindliche Entscheidung über Proben und Theaterabende gefällt werden, erklärt Andreas Mohrbach. Nun gibt es sie schon viermal Mitte Dezember.

Vertrauen auf einen bewährten Stückeschreiber

Um was geht es diesmal? Der Schwank des Jahres 2022 trägt den Titel „Wie im richtigen Leben“. Es ist eine Komödie von Bernd Gombold, dessen Stücke die Käshofer – wie andere Theatervereine im Zweibrücker Land – schon öfter ausgewählt haben. Charly, Inhaber des Hotels „Zum Goldenen Ochsen“, möchte da in alter Tradition Theater spielen lassen. Die üblichen zwischenmenschlichen Rangeleien entfalten sich. Darunter eine vermeintliche Erbschaft und ein Verkupplungsversuch. Alles zusammen endet in einer desaströsen Vorstellung. Und mit möglichst viel Gelächter im echten Publikum.

Der Inhalt des Stücks habe viel mit Käshofen zu tun, so Schwenk. „Das Stück wird genauso gespielt, wie es hier im Heft zu den Proben steht. Und der Inhalt hierin ist tatsächlich so, wie das, was hier passiert“, so Mohrbach. Das würden die Zuschauer vor allem im dritten Akt merken.

Sie proben schon seit zwei Jahren

Seit wann proben die Akteure? „Seit zwei Jahren“, antwortet Wolfgang Schwenk knochentrocken. Er hat es auch für die fröhliche Truppe ausgesucht. Eigentlich für die Saison 2020/21, die wegen Corona ausfiel. Dreimal habe man dann ein Jahr später für Vorstellungen in 2021/22 geprobt. Zu einem Zeitpunkt, als man noch auf die Genehmigung von Vorführungen vor Publikum hatte hoffen dürfen „Und dann haben wir abgebrochen“, erinnert sich Mohrbach. Aller guten Dinge sind, wie so oft, aber drei. Das Stück kommt jetzt wirklich auf die Bühne.

Wenn man in die Runde der Akteure schaut, sieht man, dass nahezu alle in ihrer Begeisterung über die Zwangspause hinweg zusammengehalten haben. Nicht nur das. Sogar eine neue, junge Akteurin, ist dazugekommen. Wie schafft man das? „Scheidung wäre zu teuer“, antwortet Klaus Marhöfer zum Thema Zusammenhalt und erntet schallendes Gelächter. Aber wer ist denn nun die Neue im Bunde? Es handelt sich um Anna Hüther. Sie ist als Kerwe-Rednerin bestens auf die Bühne vorbereitet. Die 21-Jährige schlüpft in die Rolle der Tina. Als sie gefragt wurde, ob sie in der Theatergruppe mitspielen möchte, „habe ich direkt ja gesagt“, erzählt sie.

Und wie ist das mit der Textsicherheit der Neuen, zwei Wochen vor der Uraufführung? „Wie bei den anderen Schauspielkollegen auch“, antwortet die nun Jüngste im Bunde. Und wie ist das bei denen?

Warum man den Text nicht zu früh können sollte

„Es ergibt sich bei uns immer so, dass jeder alles kann. Bei der Generalprobe, mittags vor der Aufführung. Das ist der Zeitpunkt, wo jeder mit dem Auswendiglernen auf dem Höchststand ist. Und dann klappt es am Abend auch. Wenn man die Rolle drei Wochen vorher schon beherrscht, dann kann man sie bei der Uraufführung nicht mehr“, warnt Karl Hoffmann. „Aber man lernt den Text bei den Proben immer mehr, stellt die Debütantin Hüther fest. Denn ab der ersten Probe gehen die Akteure bei jedem Zusammenkommen durch das ganze Stück. Bei wöchentlich vier Proben vor der Premiere, investieren die Mitglieder also viel Zeit in das spätere Vergnügen. Das gilt auch für die Leute, die im Hintergrund, außerhalb des Scheinwerferlichtes, werkeln. Wie die Technikerin Claudia Schmidt, der Bühnenbauer Günter Schäfer und die Souffleuse Erika Schäfer.

Info

Die Käshofer Theatergruppe zeigt „Wie im richtigen Leben“ von Bernd Gombold am Freitag, 9. Dezember, um 20 Uhr, am Sonntag, 11. Dezember, um 19 Uhr und am Freitag und Samstag, 16. und 17. Dezember, um 20 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus. Karten für acht Euro gibt es bei Edith Schneider, die man von Montag bis Samstag von 10 bis 15 Uhr unter Telefon 06337 1806 erreicht. Der Samstagstermin ist bereits ausverkauft.

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