Kreis Südwestpfalz Syrer und Eritreer

Weil der Stadt Homburg immer mehr Asylbewerber aus Syrien und Eritrea zugewiesen werden, „ist es dringend notwendig, für mehr Wohnraum zu sorgen, der sich im Eigentum der Stadt befindet“, schrieb Sozialamtsleiterin Ingrid Braun in einem Bericht für den Homburger Stadtrat. Ende des Jahres werden voraussichtlich 90 Asylbewerber in der Kreisstadt leben. Noch im Oktober 2013 hätten überhaupt keine städtischen Wohnungen für Flüchtlinge zur Verfügung gestanden. Daher habe die Stadt Homburg seither zunächst sieben Wohnungen angemietet, in denen aktuell 30 Personen untergebracht seien. In dieser Zahl seien zwei Babys enthalten, die bereits in Homburg geboren wurden. Weitere zugewiesene Flüchtlinge wurden von Ingrid Brauns Amt für Frauen, Jugend, Senioren und Soziales in private Unterkünfte vermittelt. Die Betroffenen seien oft wegen ihrer Kriegserlebnisse traumatisiert und benötigten Hilfe durch Sozialarbeiter. Seit August verfügt die Stadt Homburg nun über entsprechenden Wohnraum in kommunalem Eigentum: Zunächst wurden in zwei städtischen Wohnungen kleinere Sammelunterkünfte geschaffen. Kirchen und Wohlfahrtsverbände haben angeboten, ebenfalls Räume bereitzustellen. Nach den Herbstferien will OB Schneidewind zu einem Runden Tisch einladen. Die Amtsleiterin mahnt, dass ihr Büro mit drei Mitarbeitern die höhere Belastung nicht mehr bewältigen könne. OB Schneidewind stellte dem Amt gestern zusätzliches Personal in Aussicht. Laut saarländischer Rechtslage ist die Stadt Homburg dazu verpflichtet, 28,7 Prozent aller Flüchtlinge aufzunehmen, die dem Saarpfalz-Kreis zugewiesen werden. Noch im Oktober 2013 sei man davon ausgegangen, dass dies etwa vier Personen pro Monat sein würden. „Diese Zahl hat sich als viel zu niedrig herausgestellt“, berichtet Ingrid Braun. Seit Sommer 2014 stiegen die Zuweisungen kontinuierlich an: Im Juni und Juli seien je neun Asylbewerber nach Homburg gekommen, im August acht. (ghm)

x