Kreis Südwestpfalz Schlechte Noten für Pumps von Peter Kaiser

Mitunter wird ungesundes Chrom IV in Lederprodukten wie Schuhen oder Gürteln gefunden. Jetzt ist die Pirmasenser Schuhfabrik Peter Kaiser betroffen: Am Dienstag beanstandete eine ZDF-Testsendung in einem Paar Pumps Chrom VI-Werte, die deutlich über dem Grenzwert lagen. Man könne dies nicht nachvollziehen, heißt es bei Peter Kaiser.

Bei Kaiser-Marketingleiterin Marie-Christine Adler stand am Mittwoch das Telefon kaum still: Die Fernsehsendung „ZDF Zeit“ mit dem Titel „Billig gegen teuer“ vom Vorabend löste starke Resonanz und besorgte Anrufe aus. Die Sendung verglich unter anderem sechs Paar Schuhe von Billig-Anbietern mit denen von Markenfirmen. Auch in Hinblick auf Schadstoffe. Die Redaktion stellte fest, dass ein Labor in einem 160-Euro-Schuh von Peter Kaiser in der Laufsohle und im Innenleder Chrom VI-Werte von bis zu 7,1 Milligramm pro Kilo gefunden habe; der gesetzliche Grenzwert liegt bei drei Milligramm. In einem Zehn-Euro-Billigschuh aus dem Internet fanden die Tester mehrere Schadstoffe. Beide Modelle seien beim Test durchgefallen und von den Anbietern aus dem Handel genommen worden. Tatsächlich habe man 100 Paare des betroffenen Typs zurückgezogen, sagt Marie-Christine Adler. Peter Kaiser habe 20 Schuhe aus der gleichen Produktions-Charge bei Prüflaboren selbst testen lassen. Bei keinem dieser Schuhe habe sich der Befund des ZDF bestätigt – die Firma könne dessen Messwerte nicht nachvollziehen. Bei Peter Kaiser werde das Leder, das aus Italien oder Pakistan komme und nicht aus Indien, vor dem Verarbeiten getestet; bisher habe man keine Probleme gehabt. Hinweise auf erhöhte Werte habe es auch bei den betroffenen Pumps nicht gegeben. Natürlich werde das Prüfverfahren jetzt ausgeweitet, so Adler. Seit Monaten werde an einem Verfahren gearbeitet, das die synthetische Gerbung ohne Chrom ermögliche. Die Firma hoffe, es nächstes Jahr beim Innenfutter einsetzen zu können. (tre)

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