Rieschweiler-Mühlbach Rieschweiler-Mühlbach bekommt vom Land Geld fürs Bürgermobil

Obwohl nur wenige Kinder zu betreuen waren, sei es aufwendig gewesen, die Notbetreuung im Kindergarten zu organisieren.
Obwohl nur wenige Kinder zu betreuen waren, sei es aufwendig gewesen, die Notbetreuung im Kindergarten zu organisieren.

Das Bürgermobil kommt voran, ein Zuschuss aus Mainz ist schon eingetroffen. Außerdem ist ehrenamtliches Engagement in Rieschweiler-Mühlbach hoch im Kurs, was sich im Ortsbild bereits niedergeschlagen hat. Und die Turnhalle auf dem Pfaffenberg wird demnächst zum Ratssaal umfunktioniert.

Rieschweiler-Mühlbachs Bürgermeister Peter Roschy (SPD) und seine beiden Beigeordneten Daniela Stauch (SPD) und Hans-Dieter Bißbort (FWG) sind seit der Coronakrise näher zusammengerückt – allerdings nur im übertragenen Sinne, denn auch für die Ortsspitze gelten die Einschränkungen des öffentlichen Lebens und das Distanzgebot. Wichtigstes Instrument sei das Telefon, berichtet Roschy im Gespräch mit der RHEINPFALZ. „Wir telefonieren quasi täglich, vorher haben wir uns einmal die Woche persönlich getroffen.“ Denn zu besprechen gibt es viele Punkte – Coronavirus hin, Distanzgebot her.

Da sei zum einen der Sturm Sabine gewesen, der auf der Gemarkung der Ortsgemeinde doch einige Schäden angerichtet hatte. Da sei Bißbort oft im Einsatz gewesen, falle doch als Landwirt alles, was Feld, Wiese, Wald und Flur betrifft, in dessen Zuständigkeitsgebiet, so Roschy. „Und natürlich auch die Außenentwässerung.“

Daniela Stauch kümmere sich verstärkt um die Kita Kuckucksnest im Ort, deren Betrieb sich durch Corona und damit einhergehende Verordnungen stark verändert habe. „Wir hatten eine Notbetreuung im Angebot“, berichtet Roschy. Die Organisation sei „sehr aufwendig“ gewesen, auch wenn nur eine knappe Handvoll Kinder zu betreuen waren. Roschy spricht von einem Balanceakt zwischen den Vorgaben der Verwaltung einerseits und den Interessen der Eltern auf der anderen Seite sowie dem Schutz des Personals. Das alles unter einen Hut zu bringen, sei nicht einfach gewesen. Roschy lobt in diesem Zusammenhang nicht nur das Team der Kita, sondern auch die Eltern, die „sehr kooperativ“ gewesen seien und „viel Verständnis aufgebracht“ hätten.

Auch wenn der Ortsgemeinderate nicht tagte, sei das gemeindliche Leben keinesfalls zum Erliegen gekommen. So seien ehrenamtlich mehrere Projekte im Ort geschultert worden. Auf dem Friedhof im Ortsteil Höhmühlbach hätten freiwillige Helfer die Hecken geschnitten sowie die Mauer repariert. Im Ortsteil Rieschweiler hätten Teams des Heimatvereins Bänke instand gesetzt und den Ruheplatz auf dem Wasserbassin im Hohlweg repariert. Angegangen werden sollen noch der Zaun auf dem Kinderspielplatz in der Gartenstraße sowie eine Verlängerung des Fußwegs zum Nettomarkt.

Noch für Mai stehe eine Ortsgemeinderatssitzung auf dem Programm. Dafür wird die Turnhalle auf dem Pfaffenberg kurzerhand zum Ratssaal umfunktioniert. „Die ist prädestiniert dafür. Da kriegt dann jeder seinen eigenen Tisch“, sagt Roschy. Außer zu den Beigeordneten habe er auch Kontakt zu den Fraktionsvorsitzenden im Ortsgemeinderat gehalten, berichtet Roschy. Dazu habe es auch ein persönliches Treffen gegeben – natürlich mit Abstand. „Alles kann man nicht telefonisch regeln, bei manchen Themen muss man den Gegenüber auch sehen“, so Roschy.

Auf die Tagesordnung – der genaue Termin sehe noch nicht fest – kommen laut Roschy Formalitäten, wie etwa die Hundesteuer- und die Straßenreinigungssatzung, aber auch in Sachen Bürgermobil will der Ortsbürgermeister seine Ratsmitglieder auf den neuesten Stand bringen. Wie berichtet, plant die Ortsgemeinde den Betrieb eines mit ehrenamtlichen Fahrern bestückten Bürgermobils, mit dem beispielsweise Menschen zum Einkaufen oder zum Arzt gefahren werden können. Wo das Fahrzeug untergebracht werden soll – im Raum steht der Parkplatz des Ende 2019 eingeweihten Supermarktes am Ortsausgang in Richtung Dellfeld –, dazu liefen noch Gespräche und Verhandlungen, über die Roschy derzeit noch keine näheren Angaben machen will. Spruchreif sei dagegen ein Landeszuschuss zu dem anzuschaffenden Fahrzeug: 7400 Euro gibt das rheinland-pfälzische Innenministerium dazu. „Das steht bereits fest, wir suchen aber noch weitere Spender und Sponsoren“, sagt Roschy.

Mit dem Haushalt für die kommenden Jahre – die Ortsgemeinde hat in der Vergangenheit stets Doppelhaushalte für zwei Jahre verabschiedet – soll sich der Ortsgemeinderat nach den Worten Roschys erst im Herbst befassen, wenn Sitzungen und Beratungen möglicherweise wieder ohne Auflagen möglich sind. Ein wichtiges Thema dabei: „Ein Neubaugebiet“, sagt Roschy.

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