Dietrichingen Regen entspannt Situation bei vielen Landwirten

Simon Palloks vom Klosterwaldhof bereitet seinen Acker für die Rapseinsaat vor.
Simon Palloks vom Klosterwaldhof bereitet seinen Acker für die Rapseinsaat vor.

Der kürzliche Regen hat bei Landwirten wieder für ruhigere Nächte gesorgt. Auch der Natur hat er geholfen.

An der Hangfläche zum Wiesental des Hornbach haben Simon Palloks und sein Vater Manfred vom Klosterwaldhof ihren Acker zur Einsaat mit Raps vorbereitet. Die Bodenbearbeitung sei richtig gut möglich, findet Simon. Das Erdreich sei locker, aber noch ausreichend feucht, obwohl es schon wieder staubt. Dies sei nicht im Sinne der Landwirte, denn der ständige Wind würde sofort die obere Bodenschicht leersaugen. „Die schnelle Erwärmung und der durstige Wind wären ein Katalysator, um das Erdreich wieder viel zu schnell auszutrocknen“, sagt Manfred Palloks. Schließlich käme jetzt der Samen ins Erdreich und zur guten Keimung benötigt er schon die richtige Bodenfeuchte. Vor allem sollte es über dem bestellten Feld nicht in wenigen Tagen eine dicke ausgetrocknete Erdkruste geben, die das Wachstum der jungen Saat behindert. Über den nicht erwarteten kürzlichen Regen in dieser Menge sind beide Landwirte zufrieden. Sie glauben wie viele im Hornbachtal, dass das hochgelegene Flugplatzgelände ein Wetterteiler sei, der den Dörfern bis zu den französischen Nachbarn immer wieder Regen bringt. Es würde sich häufiger ausregnen, wenn dunkle Wolken aufziehen.

Mit den Bauern in ihrer Nachbarschaft haben sie jedoch echtes Mitleid. Die haben noch viele Hektar Getreide auf dem Halm stehen. Dieses Getreide musste unter der anhaltenden Feuchtigkeit leiden. Die Palloks’ hatten es geschafft, vor dem Regeneinbruch die Getreideernte abzuschließen. Nun können die Landwirte überall ihre Gülle auf die Stoppelfelder fahren und soweit notwendig den Mist hinausfahren. Die Bauern vom Stockbornerhof haben die ersten Tage ohne Regen genutzt, um diese Arbeiten zu erledigen. Dies gilt auch für viele Landwirte auf der Sickinger Höhe, die in der Vermischung des gehäckselten Strohs auf den Getreidefeldern mit der Gülle von einer ausgezeichneten Bodenverbesserung sprechen. In vielen Bereichen der Sickinger Höhe hat es in den vergangenen vier Wochen über 170 Liter Regen gegeben. Über das schon wieder verregnete Wochenende hinaus sind weitere 18 Liter Niederschläge hinzugekommen.

Notwendiger Neustart für Maisfelder und Grünland

Trotzdem fließt in Gräben, Klammen und Vorflutern fast kein Regenwasser, so dass auch die Bäche – wie der Ohmbach, die Wallhalb und der Wiesbach – noch immer Niedrigwasser haben. Selbst der Hornbach mit seinen Zuflüssen hat Wassermangel. Erleichtert ist man im Forst, denn dieser Regen hat schon die Oberschicht des Waldes angefeuchtet, so dass die bedenkliche Waldbrandgefahr vorübergehend zum Stillstand kam. Für eine Entwarnung sei es jedoch noch zu früh, denn bei Temperaturen, die bald wieder auf 30 Grad klettern sollen, sei es bald wieder zu trocken. Vor allem solle man sich weiterhin hüten, im Wald und der Feldflur Feuer zu entfachen. Offenes Grillfeuer sei purer Leichtsinn, der schnell zur größeren Schadenersatzforderung führen kann.

Dem Grünland hat der Regen sehr geholfen. Überall kommt jetzt wieder saftig grünes Gras, was das Weidevieh und die Pferde auf den Koppeln erfreut. Das davor ruppige und ausgedorrte Futter war kein Leckerbissen mehr. Simon Palloks hat auch sehr genau beobachtet, dass der Regen dem Mais noch einmal einen richtigen Schub gegeben hat. Die wertvollen Maiskolben würden sich jetzt erst richtig entwickeln.

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