Kröppen Rat kritisiert Forst: Zu wenig Brennholz für Einheimische

Der Gemeinderat kritisierte, dass im Kröpper Wald zu wenig Brennholz für die Bürger zur Verfügung gestellt wird.
Der Gemeinderat kritisierte, dass im Kröpper Wald zu wenig Brennholz für die Bürger zur Verfügung gestellt wird.

Eine gute Stunde beschäftigte sich am Donnerstagabend der Ortsgemeinderat Kröppen mit dem Gemeindewald. Die meiste Zeit davon beanspruchte keineswegs der Forstwirtschaftsplanes 2024, sondern die Bereitstellung von Brennholz für einheimische Selbstwerber.

Den Einstieg in die Frage und Diskussionsrunde, bei denen Ortsbürgermeister Steffen Schwarz den Selbstwerbern Rederecht eingeräumt hatte, machte Ratsmitglied Marc Thiel. Ihm missfiel, dass von dem geplanten Einschlag von 1050 Festmetern nur 803 Festmeter in den Verkauf kommen und demnach rund ein Fünftel im Wald verblieben und verrotten würden. Dazu entgegnete Regionalförster Raphael Reischmann, Leiter des Forstreviers Hackmesserseite, dass die 803 Festmeter keine festgeschriebene Zahl sei, sondern man mit dem Verkauf auch höher gehen könnte.

„Früher wurde viel mehr Holz gemacht. Auf einmal ist nichts mehr da“, ertönte es vom Tisch der unzufriedenen Selbstwerber. Darunter das frühere Ratsmitglied Ralf Buchheit, der monierte, Jahr für Jahr 20 Ster Holz bekommen zu haben und in diesem Jahr nur die Hälfte, obwohl er auf die vollständige Menge angewiesen sei. Weder ihm noch den anderen konnte Reischmann Hoffnung machen: „Ich finde es toll, dass den Kröppern ihr Wald so am Herzen liegt. Aber im Moment ist kein Holz mehr hier“.

„Ausstände“ haben Vorrang

Reischmann erläuterte, dass ihm ein Gesamtbedarf von 400 Festmetern Brennholz gemeldet wurde, jedoch nur die Hälfte der Bewerber bedient werden konnte und dies nicht in der gewünschten Höhe. Wenn nun wieder eingeschlagen würde, müssten die restliche Hälfte zunächst bedient werden. Er bestritt nicht, dass mit einem Laster mit Pirmasenser Kennzeichen Polterholz abgefahren wurde, was einer besonderen Situation geschuldet gewesen sei. „Polterholz“ war ein weiteres Diskussionsthema: Denn die einen bekämen einen Polter mit überwiegend Laubholz, während andere sich vorwiegend mit Nadelholz zufrieden geben müssten. Hier wurde die Forderung nach ausgeglichenen Poltern von Laub- und Nadelholz erhoben. Reischmann: „Ich bemühe mich ja, Brennholz zur Verfügung zu stellen.“

Es zeichnet sich aber ab, dass dieses zukünftig nicht mehr aus Abholz gewonnen werden kann. Verschiedene Argumente nannte Reischmann hierfür, allein die Überwachung führe zu einem hohen Aufwand. Ratsmitglied Michael Betz, der frühere Leiter des Forstreviers Hackmesserseite, griff mehrfach in die Diskussion ein und bilanzierte letztlich: „Unser neuer Revierförster macht alles sehr, sehr gut. Doch beim Brennholzverkauf hapert es.“

Am Ende hatten Schwarz und Reischmann versöhnliche Töne angeschlagen. So wolle die Gemeinde zukünftig bei der Meldung des Brennholzbedarfs ein Auge auf die Bewerber richten und zudem einen Waldbegang mit Reischmann sowie dessen neuen Forstwirtschaftsmeister und dem Rat durchführen. Reischmann verkündete, dass der Fichtenmarkt sich wieder stabilisiert hätte. Deshalb habe er die Absicht, zusätzlich beim Hexenfelsen die Fichten einschlagen zu lassen und als Ersatz Erlen zu pflanzen.

Kleines Minus im Forstwirtschaftsplan

Zuvor hatte Reischmann berichtet, dass das Jahr 2022 mit einem Fehlbetrag von 3792 Euro abschloss. Grund war der jahreszeitlich späte Holzeinschlag, so dass die Vermarktung erst 2023 erfolgen konnte und das Jahr mit einem Plus abgeschlossen werden kann. Für 2024 geht Reischmann von einem Fehlbetrag von 924 Euro aus. Grund ist, dass die Erträge mit 63.518 Euro veranschlagt wurden, denen Aufwendungen von 64.442 Euro gegenüber stehen.

Nach dem Forsteinrichtungswerk könnten auf dem 181,8 Hektar großen gemeindlichen Holzboden 1351 Festmeter Holz eingeschlagen werden. Wie in den Jahren zuvor, werden im Sinne einer nachhaltigen Forstwirtschaft jedoch lediglich 1050 Festmeter eingeschlagen. Reischmann machte dabei Hoffnung auf eine deutliche Verbesserung der Erträge durch die Teilnahme am Förderprogramm „Waldmanagement“. Hier werde ein Zuschuss von 18.000 Euro erwartet, so dass unter dem Strich es zu einem Plus von 17.000 Euro kommen könnte.

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