Mauschbach Photovoltaikanlage aufs Dorfgemeinschaftshaus?

Das DGH werde vor allem in den Abendstunden genutzt − also dann, wenn keine Sonne mehr scheint.
Das DGH werde vor allem in den Abendstunden genutzt − also dann, wenn keine Sonne mehr scheint.

Der Mauschbacher Gemeinderat wünscht eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Dorfgemeinschaftshauses. Eckart Schwarz − in Funktion des Geschäftsführers der neuen Energiegesellschaft − erklärte dem Rat, wie man es machen könnte.

Das Mauschbacher Dorfgemeinschaftshaus (DGH) hat einen extrem hohen Stromverbrauch. Schuld daran, so war in der Ratssitzung am 7. April zu hören, ist die im Haus verbaute Elektroheizung. Laut Schwarz muss dies an sich noch gar nicht so schlimm sein, denn immerhin würden somit keine fossilen Brennstoffe wie Öl oder Gas zum Heizen gebraucht. Aber in den Abendstunden – dann, wenn das Dorfgemeinschaftshaus genutzt wird – sei der Ertrag einer Solarstromanlage gering. Es bräuchte also einen Stromspeicher, damit man keinen zusätzlichen Strom aus dem öffentlichen Netz zukaufen muss.

Laut einer Modellrechnung, die Schwarz angestellt hat, kostet die Anlage auf dem Dach des DGH rund 19.000 Euro. Nach 20 Jahren Laufzeit spare Mauschbach damit aber nur 1800 Euro bei den Stromkosten. Laut Schwarz sei die Photovoltaikanlage beim Klimaschutz dennoch ein Schritt in die richtige Richtung. Wenn auch finanziell kaum was rauskomme.

Jetzt soll ein Energieprofil her

Die Modellrechnung basiert auf den aktuellen Strompreisen. Sollten diese in den 20 Jahren steigen, werde die Ersparnis mit der Anlage vermutlich höher. Selbstproduzierter Strom ist laut Schwarz immer billiger als der aus dem öffentlichen Netz. Ein detailliertes Energieprofil des Gemeinschaftshauses soll nun klären, wie viel Strom das DGH wann verbraucht und ob sich die Installation eines Speichers rentiert.

Die Gesellschaft für erneuerbare Energien würde die Photovoltaikanlage kaufen und auf dem Dach montieren. Mauschbach würde die Panels pachten. Ein Teil des Gewinns ginge dann an die Gesellschaft, der andere an die Gemeinde. Die Gesellschaft, so Geschäftsführer Schwarz, gibt es seit knapp einem Jahr. Zu 51 Prozent gehört sie der Verbandsgemeinde, zu 49 Prozent der Kaiserslauterer WVE. Vier Solaranlagen hat die Gesellschaft bereits montiert: je zwei in Contwig (Freibad und Feuerwehrhaus) und Hornbach (beide Grundschule).

Auf der freien Fläche?

Laut Schwarz die günstigste Möglichkeit zur Herstellung von Strom, der überdies aus erneuerbaren Quellen kommt, sind große Freiflächen-Photovoltaikanlagen. Privatfirmen ziehen damit bereits seit längerem von Dorf zu Dorf, bei Walshausen und Contwig soll eine gebaut werden. Auch Ackerflächen bei Großsteinhausen und Bottenbach sind im Gespräch. Der besondere Vorteil von Freiflächen-Photovoltaikanlagen ist laut Schwarz: keine Emissionen, kein Lärm und die Fläche darunter dient der Natur als Lebensraum. Besonders interessant seien zudem sogenannte Agro-Photovoltaikanlagen. Dabei werden die Panels auf Stelzen gebaut, unter ihnen können die Felder wie gewohnt bewirtschaftet werden. Auf einer Fläche werde damit ein doppelter Ertrag erwirtschaftet.

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