Herschberg Ordensfest: Prinzessinnen-Vakuum währt nicht lange

Ordensfest der Herschberger Narren: die verabschiedete Prinzessin Lea I. (rechts) beglückwünscht die neue Tollität Janina I..
Ordensfest der Herschberger Narren: die verabschiedete Prinzessin Lea I. (rechts) beglückwünscht die neue Tollität Janina I..

Wenn das mal kein pünktlicher Auftakt war: Am 11.11., dem offiziellen Start der Karnevalszeit, starteten auch die Herschberger Narren in die Session 2023/24. Beim Ordensfest in der Bürgerhalle wurde nicht nur das aktuelle Motto präsentiert, sondern auch eine neue Regentin installiert.

Die Spannung im Saal war greifbar, als Präsident Andreas Drexler und Ehrenpräsident Udo Wagner mit der Krönung der neuen Tollität den ersten Höhepunkt der Kampagne ankündigten. Dass mit dem „Regierungswechsel“ unumstritten die emotionalsten Momente verbunden sind, zeigte sich schon bei der Verabschiedung der bisherigen Regentin Lea I. Ein letztes Mal durfte sie, begleitet von der Jugendgarde, mit allen Insignien der Macht ausgestattet vor das Publikum treten. Zwei Jahre lang lenkte Lea I. „dank“ Corona die Geschicke des närrischen Volkes auf der Sickinger Höhe, nun hieß es Abschied nehmen. Mit einigen Tränen verbunden war ihr Resümee: „Mit den Prinzessinnen bin ich in dieser Zeit sehr zusammengewachsen, aber ich freue mich auch darauf, bei den kommenden Sitzungen wieder gemeinsam mit meinen Funken in der Kabine zu sitzen.“

Nachdem Lea I. Zepter und Mantel abgegeben hatte – die Krone durfte sie nach Herschberger Tradition als Andenken behalten – erlebte der Ort zum ersten Mal „prinzessinen-freie“ Minuten, in den bisherigen Kampagnen hatte stets die scheidende Tollität die Insignien an ihre Nachfolgerin übergeben. Dieses närrische Vakuum währte zum Glück nicht lange, denn die mit Spannung erwartete Erlösung kam in Form der designierten Prinzessin Janina I., die im prunkvollen dunkelroten Kleid gleich mächtig Eindruck machte. Mantel der Würde, Zepter der Macht und die Krone der Schönheit wiesen nun sie als neue Regentin aus, die mit drei donnergewaltigen „Herschberg Helau“-Rufen gebührend gefeiert wurde. „Als Tollität euch zu regieren, das macht mich schon ein bisschen stolz. Drum will ich es auch gern probieren, weil ich aus echtem Herschberger Holz“, versprach sie in ihrer launigen Antrittsrede und verordnete bis zum Aschermittwoch Fröhlichkeit.

Politik ergibt sich der närrischen Gewalt

„Macht alle mit – Fasnacht hält fit!“ macht der aktuelle CHN-Orden Werbung in eigener Sache. Das erste Exemplar durfte Ex-Tollität Lea I. in Empfang nehmen, alle weiteren Aktiven des Abends sowie die Ehrengäste folgten. Wie fit die Gardemädchen des Vereines sind, bewiesen „Tanzmäuse“, Juniorengarde und Funkengarde sowie mehrere Tanzmariechen, mit furiosen Auftritten. Der närrischen Gewalt hatten weder Ortsbürgermeister Andreas Schneider noch Verbandsbürgermeister Patrick Sema viel entgegenzusetzen und rückten die Gemeindekassenschlüssel heraus. Für elf Jahre aktives Tanzen in den Garden zeichnete die Vereinigung Badisch-Pfälzischer Karnevalvereine Anna Kiefer und Mia Wagner mit der Goldenen Ehrennadel aus. Die besonderen Verdienste von Celine Menge und Denise James um die Tanzgarden würdigte der Bund Deutscher Karneval ebenfalls mit der Ehrennadel in Gold.

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