Kröppen Notwendig, aber keineswegs günstig: So teuer wird das geplante Gemeindezentrum

Den Eigenanteil am Gemeindezentrum wird die Gemeinde über Darlehen finanzieren.
Den Eigenanteil am Gemeindezentrum wird die Gemeinde über Darlehen finanzieren.

Fast 5,6 Millionen Euro wird der Bau des Gemeindezentrums in Kröppen kosten. Das ist die Zahl, die sich im Haushalt der Gemeinde wiederfindet. Für das Vorhaben gibt es Zuschüsse, am Ende muss die Gemeinde aber einen beträchtlichen Anteil selbst zahlen.

Bei der Beratung des Doppelhaushaltes 2024/25 wurde der Ortsgemeinderat Kröppen am Donnerstag durch den Kämmerer der Verbandsgemeinde Pirmasens-Land, Daniel Goedel, mit den Zahlen des geplanten Neubaues eines Gemeindezentrums in der Straße „Belle Vue“ konfrontiert. Demnach ist derzeit das Projekt mit 5,6 Millionen Euro veranschlagt. Die 3,9 Millionen Euro, die von der Gemeinde zu stemmen sind, werden komplett über Darlehen finanziert.

Dass die Gemeinde das Gemeindezentrum braucht, das den gemeindlichen Kindergarten, den Bauhof und das Rathaus mit Sitzungssaal und Bürgermeistersprechzimmer nebst Freigelände umfassen wird, wurde inzwischen in einem persönlichen Gespräch mit der Kommunalaufsicht erläutert. Auf einem von der Ortsgemeinde erworbenen Grundstück im Neubaugebiet „In der Stockwiese“ soll das Gemeindezentrum gebaut werden. Die Vergabe der Planungsleistungen hat bereits stattgefunden; erste Kostenberechnungen liegen vor.

Baubeginn soll 2025 sein

Im nächsten Schritt sollen die Planungsleistungen an die Fachplaner in diesem Jahr vergeben werden. Danach werden noch in diesem Jahr die Zuwendungsanträge gestellt. Der tatsächliche Bau soll im Jahr 2025 beginnen. Für dieses Jahr ist bereits ein Darlehensanteil in Höhe von 347.000 Euro und im kommenden Jahr von einer Million Euro im Doppelhaushalt veranschlagt.

Laut Goedel ist mit einem über Darlehen zu finanzierenden Eigenanteil von 3,9 Millionen Euro deshalb zu rechnen, weil für den Bau des Projektes in den Jahren 2024 bis 2027 lediglich mit Zuwendungen von 1,7 Millionen Euro kalkuliert werden kann. Goedel: „Dieser Eigenanteil stellt für die Ortsgemeinde zukünftig eine enorme finanzielle Belastung dar.“ Bei der Finanzierung über 30 Jahre beträgt der Tilgungsanteil pro Jahr 128.000 Euro. Nach der momentanen Zinslage ist mit einer durchschnittlichen Zinszahlung von 70.000 Euro pro Jahr zu rechnen. Dies sind über den Zeitraum von 30 Jahren kumulierte Zinsen von rund zwei Millionen Euro. Demnach müssten für Zins und Tilgung pro Jahr darlehensfinanzierte 264.000 Euro aufgebracht werden.

Walschbronner Straße wird nicht saniert

Erfreulicher waren zunächst aber die Zahlen, die Goedel für die Ergebnishaushalte präsentierte. Der Jahresüberschuss beträgt in diesem Jahr 98.000 Euro, während in 2025 ein Fehlbetrag von 24.000 Euro eingeplant ist. Der Überschuss in 2024 resultiere aus dem Entschuldungsvolumen des Landes aus dem Programm „Partnerschaft zur Entschuldung der Kommunen in Rheinland-Pfalz“ in Höhe von 211.000 Euro. Ohne diesen Betrag müsste die Ortsgemeinde einen Fehlbetrag von 113.000 Euro einplanen. Neben dem Neubau des Gemeindezentrums sind Anschaffungen für den Bauhof für 10.000 Euro, Wegearbeiten auf dem Friedhof für 8000 Euro, der Neubau des Wirtschaftsweges „Hinter der Ziegelscheuer“ für 205.000 Euro (Eigenanteil: 3600 Euro) und die Neuausrichtung des Dorfbrunnens im Unterdorf für 11.000 Euro eingeplant.

Als wesentliche Unterhaltungsmaßnahmen sind für Bebauungsplanverfahren 54.000 Euro, die Sanierung der Walschbronner Straße mit 80.000 Euro und die Umsetzung der Maßnahmen aus dem Projekt Dorfcheck mit 10.000 Euro vorgesehen. Damit man jedoch keine Gefahr läuft, wegen des unausgeglichenen Ergebnishaushaltes 2025 den Gesamtplan von der Aufsichtsbehörde nicht genehmigt zu bekommen, strich der Rat kurzerhand die Sanierung der Walschbronner Straße aus der Planung. „Wenn das Land und der Kreis wesentlich schlechtere Straße mit der Landesstraße zwischen Vinningen und Kröppen sowie in unserer Ortslage und die Straße zwischen Kröppen und Trulben haben, müssen wir keine Vorreiterrolle einnehmen und unsere aktuell bessere Walschbronner Straße reparieren“, sagte Ortsbürgermeister Steffen Schwarz.

Die Einwohnerzahl Kröppens ist zuletzt wieder gestiegen. War sie bis zum 30. Juni 2020 auf 685 Personen gesunken, stieg sie zum 30. Juni des Vorjahres mit anhaltender Tendenz auf 721.

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