Kreis Südwestpfalz Mit Konfetti und Wahlpanne

Timo Hornung sorgte am Mittwoch in der Rodalber Mozartschule bei seinem Abgang als Vorsitzender des Kreisverbandes Südwestpfalz der Jungen Union (JU) für bunten Konfettiregen – und für eine Panne bei der Wahl seines Nachfolgers Jörg Marx.

Zu der Aktion – Hornung musste sich einen Eimer mit Konfetti über den Kopf schütten – hatten ihn, Spaß muss sein, die Mitstreiter aus seinem Kreisverband genötigt, während befreundete JU-Kreisvorsitzende und Bezirkschef Steffen Funk weitere Geschenke überbrachten und fast wehmütige Worte des Abschieds fanden. Timo Hornung war zwar nur vier Jahre lang JU-Kreischef, doch sein Wirken wertete der übrige Vorstand als so außerordentlich, dass Hornung an diesem Abend gleich zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde – der erste im Kreisverband überhaupt. „Wir brauchen im Landesverband mehr Timo Hornung“: So brachte Johannes Steiniger, JU-Landeschef aus Bad Dürkheim und mit 27 Jahren jüngster CDU-Bundestagsabgeordneter, den Tenor der Versammlung auf den Punkt. Er meinte damit Hornungs politische Beharrlichkeit und ausgeprägte Streitkultur, seinen Einsatz für die politische Sache ungeachtet seiner Person, wie andere meinten und ihn augenzwinkernd als „laut“ und „nervig“, als „Fighter“ bezeichneten. Die politischen Granden der CDU hatten sich zu Hornungs Abschied entschuldigen lassen: kein Landrat, keine Abgeordneten, und der CDU-Kreischef ließ sich von seiner Stellvertreterin Bettina Groh vertreten. Die Wahl des neuen Vorsitzenden sorgte für Heiterkeit, denn es war eine Stimme mehr abgegeben worden, als laut Liste Mitglieder anwesend waren. Schließlich entpuppte sich Hornung als Sünder, der im Trubel der Ereignisse vergessen hatte, sich einzutragen. Dafür überraschte er mit einem frei gehaltenen Vortrag über seine Amtszeit, erinnerte an den Einsatz der JU für die B 10, den Flughafen Zweibrücken und die S-Bahn nach Homburg, aber auch an die Initiative für die Ehrenamtskarte, die das Land nächste Woche in Trier einführe. „Ich übergebe einen gut funktionierenden, lebhaften Kreisverband“, schloss er. Steiniger hielt auch eine freie Rede. Er kritisierte indirekt Kanzlerin Angela Merkel dafür, dass Deutschland nur mit Günther Oettinger als Kommissar in der neuen „EU-Regierung“ vertreten sei. Während alle anderen JU-Vorstandsposten mit wenigen Gegenstimmen besetzt wurden, erhielt die neue stellvertretende Vorsitzende Sarah-Katharina Ernst mit 16 Ja- und zehn Nein-Stimmen einen Denkzettel – der aber wohl nicht so schlimm war wie der Beinbruch, mit dem sie zur Versammlung gekommen war. (ow)

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