Nachruf Münchweiler: Mit Werner Dillenkofer geht ein engagierter Historiker und Kommunalpolitiker

Werner Dillenkofer
Werner Dillenkofer

Am Abend des 22. Februar ist Werner Dillenkofer aus Münchweiler nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben. Dillenkofer war nicht nur ein profunder Kenner der Dorfgeschichte seiner Heimat, er war auch ein wissenschaftlicher Forscher von geschichtlichen Grenzsteinen.

Werner Dillenkofer kann mit Fug und Recht als „die graue Eminenz“ der örtlichen CDU, aber auch auf Verbands- und Kreisebene bezeichnet werden. Vor allem aber hinterließ er als Ortschronist und Autor unzähliger Schriften große Spuren. „Die Gemeinde hat durch den Tod von Werner Dillenkofer einen sehr geschätzten Menschen, einen politisch aktiven Bürger und eine super-sozial eingestellte Persönlichkeit verloren. Ich selbst werde einen vertrauensvollen Ansprechpartner nun vermissen, aber auch einen persönlichen Freund“, würdigte Bürgermeister Timo Bäuerle den Verstorbenen.

Dillenkofer wurde 1946 geboren. Nach Schule und Abitur unterrichtete der Realschullehrer an der damaligen Hauptschule in Rodalben, der heutigen Realschule plus. 1972 heiratete er die Münchweilerin Margit Wadle. Ein Ehepaar, das sich im Laufe ihrer über 50-jährigen Ehe gerade auf dem Gebiet des politischen Engagements gegenseitig ergänzte. Margit Dillenkofer schuf ihrem Ehemann auch jene Freiräume, die er für die Vielzahl seiner Hobbys benötigte. Das waren etwa das Tennisspielen und vor allem, wie es ihm seine Gesundheit erlaubte, das Erkunden des Landkreises auf dem Rad. Hierbei pflegte er den Kontakt zu Land und Leuten, was ihm besonders gefiel.

Zahlreiche Bücher und Ausstellungen

Der Verstorbene hinterlässt seiner Heimatgemeinde fundierte Nachschlagewerke. 1990 erschien von Dillenkofer die Chronik „Münchweiler, vom Waldbauerndorf zur Industriegemeinde“; 1993 gab er das Buch „Alt-Münchweiler“ fotografisch aufgearbeitet heraus. 1999 folgte die Herausgabe seines fotografischen Rundgangs durch 100 Jahre Dorfgeschichte. Er erstellte die Broschüre „1844 − Familien, Häuser, Berufe“. Mitgeschrieben hat Dillenkofer auch die Chronik zur 750-Jahr-Feier „Gräfensteiner Land“. Über Jahrzehnte gehörte Dillenkofer dem Redaktionsteam des Heimatkalenders des Landkreises an, für den er auch selbst Beiträge verfasste. Ausstellungen über die historische Entwicklung rund um seine Heimatgemeinde zählen ebenfalls zu seinen Arbeiten.

2015 wurde Dillenkofer für 40-jährige Zugehörigkeit zum Gemeinderat ausgezeichnet. Es war eine von vielen Ehrungen. 2004 wurde ihm die Freiherr-vom-Stein-Medaille verliehen, 2005 wurde er mit der Gräfenstein-Medaille ausgezeichnet, seit 2007 war er Ehrenvorsitzendender des CDU-Ortsverbandes, dem er seit 1971 angehörte. 26 Jahre saß er für die CDU im Kreistag.

Bäuerle: „Schwerer Verlust für die Gemeinde“

Für Leo Littig, der 2009 den CDU-Vorsitz von Werner Dillenkofer übernahm, ist dessen Tod ein großer Verlust: „Er war mein Vorbild und mein Mentor. Schon früh übertrug er mir Aufgaben im Gemeinderat, stand mir immer mit seiner großen Erfahrung zur Seite.“ Für Bürgermeister Timo Bäuerle ist der Tod Dillenkofers ein „schwerer Verlust für die gesamte Gemeinde“.

Mit der RHEINPFALZ pflegte der Chronist, Heimatforscher und Autor Dillenkofer eine loyale, vertrauensvolle Zusammenarbeit. Er half bereitwillig bei Fragen zu historischen Begebenheiten seiner Heimatgemeinde, aber auch darüber hinaus.

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