Südwestpfalz Kolumne: Was ein Schattenkabinett umtreibt

schattenkabinett

Nicht nur in der großen Politik gibt es Schattenkabinette. Auch in kommunalen Parlamenten. Vorzugsweise in heißen Zeiten.

Die Pfalz schnauft durch. Auch die Westpfalz. Fast pünktlich mit dem Sommerferienbeginn hat sich die Hitze verabschiedet. Sicheres Zeichen dafür, dass die Sommerferien begonnen haben, ist, dass der jährlichen Terminhatz in den Wochen vor Beginn der Sommerferien nun wieder eine ruhigere Phase folgt. Nahezu alle Räte haben noch mal getagt und – fast schon vergessen bei den tieferen Temperaturen dieser Tage – dabei ordentlich geschwitzt. Selten thematisch, eher klimatisch bedingt. Auch der Verbandsgemeinderat Thaleischweiler-Wallhalben tagte in der Woche vor Ferienbeginn noch mal. Bei hochsommerlichen Temperaturen. Die zu treffenden Entscheidungen interessierten auch die Bürgermeister Jürgen Beil (Nünschweiler), Walter Arzt (Krähenberg) und Pirmin Zimmer (Reifenberg). „Wir passen hier ganz gut zusammen“, sagte Zimmer lachend zur bürgermeisterlichen Sitzrunde im Zuschauerraum. Die drei hatten sich im großen Saal im Wallhalber Verwaltungsgebäude ganz nach hinten gesetzt. Dorthin, wo keine Sonnenstrahlen die Plätze aufheizte, weshalb die Presse sofort vermutete: „Ihr seid also das Schattenkabinett.“ Was die Drei lachend bestätigten.

Schnelles Ende eines Schattenkabinetts

Auch wenn es nur noch ein Jahr bis zur nächsten Kommunalwahl ist, war dieses Schattenkabinett der drei für die CDU kandidierenden Ortschefs natürlich nur klimatisch, nicht politisch bedingt. Ihr Dasein als Schattenkabinett hielt auch nicht lange an. Die untergehende, aber immer noch stark scheinende Sommersonne fiel zunehmend durch die Oberlichter, die nicht verdunkelt werden konnten, in den Saal in Wallhalben. Was für die Drei zur Folge hatte, dass sie so geblendet wurden, dass sie nicht mehr sahen, was am Ratstisch passierte und per Beamer auf die Leinwand projiziert wurde. Es blieb ihnen nur die vormaligen Schattenplätze, die längst in Sonnenlicht getaucht waren, zu verlassen und sich neue Plätze zu suchen. Das Ende des Schattenkabinetts kam damit schneller als erwartet.

Wie man im Schatten bleibt, das konnten sich die drei Bürgermeister von ihrem Höhfröschener Amtskollegen Gerhard Hoffmann abschauen. Der hatte seinen Platz im Zuschauerraum von Sitzungsbeginn an so gewählt, dass ihm die untergehende Sonne keine Probleme bereitete. Ein echter Schattenmann.

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