Kreis Südwestpfalz Kneispermühle ans Kanalnetz

Der Werksausschuss der Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben hat sich am Mittwoch damit befasst, wie die Verbandsgemeinde Energie und Geld sparen kann (wir berichteten gestern). Sparen könnte sie auch, wenn die Kneispermühle wie vorgesehen an das Kanalnetz angeschlossen wird. Sie soll über eine Druckleitung mit der Pumpstation Herschberg verbunden werden, was 30 000 Euro kosten soll.

Derzeit wird der Klärschlamm, der auf der Kneispermühle anfällt, zur Gruppenkläranlage Schwarzbachtal bei Rieschweiler-Mühlbach gefahren und dort entsorgt. Das kostet die Verbandsgemeinde monatlich 1200 Euro. Hintergrund ist, dass die Kleinkläranlage der Kneispermühle nicht mehr funktioniert. Es ist wie die Petersberger Kläranlage eine Membran-Anlage, für die es keine Ersatzteile mehr gibt, da der Hersteller die Produktion eingestellt hat. Es sei vorgeschrieben, dass das Abwasser der Kneispermühle in der Gruppenkläranlage Schwarzbachtal entsorgt wird, „obwohl der Weg zur Gruppenkläranlage Wallhalbtal näher wäre“, erläuterte Werkleiter Joachim Becker am Mittwoch im Werksausschuss. Nach den Plänen, die das Ingenieurbüro SDU-Plan aus Waldfischbach-Burgalben erstellen soll, soll das Abwasser jedoch künftig nach Wallhalben gepumpt werden. Baulich und technisch sei das keine große Sache, sagte Becker. Was deutlich länger dauern werde, sei die Genehmigung dafür zu bekommen. Es sei schon signalisiert worden, dass alles optimal laufen müsse, damit das noch in diesem Jahr klappt. Angesichts der monatlichen Kosten forderte Ausschussmitglied Dietrich Bauer (CDU): „Sofort bauen.“ Fortschritte machen die Verbandsgemeindewerke laut Becker dabei, Annexe, Höfe und sonstige Einrichtungen ans Kanalnetz anzuschließen. Fortgeschritten sind die Pläne für den Anschluss der Fabrikstraße in Rieschweiler-Mühlbach. Hier steht dem Baubeginn die fehlende Genehmigung im Weg, das Abwasser unter dem Schwarzbach hindurch pumpen zu dürfen. Auch die Pläne für die Biebermühle sind fortgeschritten. Das Bahnhofsgebäude wird dabei umgangen. Es sei schwierig gewesen, mit dem Besitzer zu reden. Das Abwasser wird künftig in der Kläranlage in Rodalben entsorgt. Abgelehnt hat die Aufsichtsbehörde jedoch den Anschluss des Jugendzeltplatzes in Schmitshausen. Diese Einrichtung anzuschließen sei von der Aufsichtsbehörde als unwirtschaftlich eingestuft worden, erläuterte Nina Hoffmann für die Verbandsgemeindewerke. Das Kanalwerk hat 2014 mit einem Verlust von 350 000 Euro abgeschlossen, wovon 270 000 Euro auf die frühere Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Fröschen und 80 000 Euro auf die ehemalige Verbandsgemeinde Wallhalben entfallen, erklärte Becker. Der Verlust gehe unter anderem auf die Kläranlage in Petersberg zurück, sagt er und nannte Abschreibungen sowie Ersatzteile als Gründe. Wie mehrfach berichtet, macht die Nano-Keramik-Membran-Kläranlage Probleme. Die Mängelliste ist lang, die Fehler reichen bis in die Bauphase zurück. Die Technische Universität Kaiserslautern hat die Anlage wissenschaftlich untersucht. Es war die erste Anlage dieser Art, die in Deutschland im kommunalen Bereich zum Einsatz kam, und sie dürfte wohl auch die letzte ihrer Art gewesen sein. Dass sie so nicht weiterbetrieben werden kann, steht laut Werkleiter fest. (add)

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